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Die Usain-Bolt-Show: Der Jamaikaner gewinnt bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft dreimal Gold


Usain Bolt gewinnt bei den Weltmeisterschaften in Peking Gold über 100 und 200 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel.

Usain Bolt gewinnt bei den Weltmeisterschaften in Peking Gold über 100 und 200 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel.

Was wurde nicht alles geredet: "Bolt steckt in einer tiefen Formkrise", "Ist das schon das Ende seiner Ära?". Jetzt hat uns der Superstar selbst aufgeklärt: Pustekuchen! Usain Bolt ist so stark wie schon die letzten Jahre und gewinnt drei Goldmedaillen bei der WM in China. Zwar läuft der Jamaikaner keine neuen Weltrekorde, doch er zeigt eine andere Stärke: Er kann liefern.

Zwei Monate zuvor: Usain Bolt ist in Behandlung beim Münchner Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Eine Blockade im Becken behindert den Sprintstar. Zuvor zeigte der Ausnahmesportler lustlose und schwache Auftritte. Dementsprechend kritisch sehen ihn Experten und umso mehr liegt der Fokus auf seinem Auftritt bei der WM. Bolt steht unter Druck wie selten zuvor, da sein schärfster Konkurrent Justin Gatlin in hervorragender Verfassung ist.

Das ist dem Superstar auch anzumerken. Nicht wenige prophezeien ihm eine Niederlage über die Sprintdisziplinen. Im 100-Meter-Halbfinale strauchelt der Jamaikaner sogar kurz nach dem Start und muss alle Kräfte mobilisieren, um den Lauf doch noch für sich zu entscheiden. Der Sprinter verzichtet auch auf große Spielchen mit dem Publikum und den Fernsehzuschauern vor dem 100- und 200-Meter-Finale.

Dann kommt die Bolt-Show. Über 100 Meter trennt ihn nur ein Hundertstel von Justin Gatlin, doch über 200 Meter macht er endgültig klar, wer der aktuell beste Sprinter der Welt ist. Mit fast zwei Zehntel lässt er Gatlin im Schatten stehen. Die Krönung feiert er ein paar Tage später mit der jamaikanischen 4x100-Meter-Staffel.

Bolts Auftritt in Peking zeigt drei Dinge. Der Superstar wird keinesfalls langsamer. Aber er ist nicht mehr unantastbar wie in früheren Rennen. Was die Konkurrenz allerdings nicht freuen wird: Usain Bolt hat eine weitere Stärke gezeigt: Auch wenn er unter Druck steht und nicht tausendprozentig fit ist, kann er Rennen für sich entscheiden.