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Warum die „Golden Girls“ gut gealtert sind

Heute mögen die „Golden Girls“ wie ein Relikt aus der Vergangenheit wirken, ihre Serie war aber einer der größten Erfolge der 1980er-Jahre – einer, der auch heute noch sehenswert und relevant ist.


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Die Golden Girls meistern ihren Alltag witzig und charmant.

In den 1980er- und frühen 1990er-Jahren haben die Leute anders ferngesehen. Damals waren Serien noch nicht auf Wunsch abrufbar, sondern man musste Woche für Woche zur selben Zeit einschalten, um die aktuelle Folge zu sehen. Dafür gab es mehr Episoden und die Folgen waren auch eigenständiger. Die meisten Serien aus dieser Zeit sind nicht besonders gut gealtert. Aber es gibt eine Ausnahme, die auch heute, 40 Jahre nach dem Sendetermin der ersten Folge, fast so frisch wirkt wie damals: „The Golden Girls“.

Darum geht’s: Die Südstaatenlady Blanche Devereaux will in ihrem Heim in Florida nicht länger alleine leben und sucht Mitbewohnerinnen. Diese findet sie in der sarkastischen Dorothy und der naiven Rose. Alle drei Damen haben die 50 schon überschritten, aber noch enorm viel Spaß am Leben und keine Lust, sich aufs Abstellgleis schieben zu lassen. Als dann noch das Altersheim von Dorothys Mutter Sophia abbrennt, zieht diese auch noch mit ein und macht das Quartett komplett. Gemeinsam meistern sie den Alltag und seine Herausforderungen.

Das Besondere: Was die „Golden Girls“ auch heute noch sehenswert macht, ist nicht nur ihr zeitloser Humor, sondern auch, wie die Serie an bestimmte Themen herangegangen ist. Nicht nur werden LGBTQ+-Themen erstaunlich zeitgemäß verhandelt, die auch heute noch für einige Serien Vorbild sein könnten. Auch soziale Ungleichheit steht im Mittelpunkt einer ganzen Reihe von Folgen und dieses Thema wird für die 1980er-Jahre ebenfalls erstaunlich fortschrittlich angegangen. Das Resultat 40 Jahre später: Der „Cringe-Faktor“, den viele Serien von damals haben, ist bei den „Golden Girls“ erstaunlich gering und man kann sie immer noch sehr gut ansehen.

Fazit: Heute wirken die „Golden Girls“ mit ihren vielen, relativ günstig produzierten Folgen und den vergleichsweise einfachen Geschichten wie aus einer anderen Welt. Die Serie zeigt sehr gut, wie sich die Ansprüche und Vorlieben entwickelt haben. Und sie ist nach wie vor extrem charmant und witzig. Dorothy und ihre Freundinnen muss man einfach liebhaben und man fiebert automatisch mit, wie sie die kleinen und großen Tücken des Alltags meistern.

„Golden Girls“, Comedy-Serie, sieben Staffeln mit insgesamt 180 Folgen à 25 Minuten, erhältlich auf DVD oder zum Streamen, Altersempfehlung: ab zwölf Jahren.