Letzter Teil des Reiseführers

Britische Busse und romantische Dörfer


Johanna auf der Dachterrasse des AC Marriot Hotels in Málaga.

Johanna auf der Dachterrasse des AC Marriot Hotels in Málaga.

Von Johanna Grassl

In Zusammenhang mit einer Sprachreise erkundete ich für sechs Wochen Andalusien. Dabei entstand dieser kleine Reiseführer. Im letzten Teil möchte ich euch meine Top-Fünf-Orte in Andalusien vorstellen.

Platz 5: Andalusiens Hauptstadt Sevilla

Sevilla ist eine Großstadt. Sie wirkt bei der Anfahrt zunächst trist - dazu kommt eine extreme Hitze, verursacht durch die Lage im Landesinneren. Dennoch: Das Zentrum der Stadt ist unvergleichlich schön. Auch hier gibt es - wie überall in Andalusien - verwinkelte Gassen und maurische Bauten, allen voran der Reales Alcacáres, eine riesige Parkanlage umschlossen von palastartigen Gemäuern. Wunderschön ist auch die Kathedrale von Sevilla, die wie so viele Kirchen als Moschee erbaut wurde. Neben der Kathedrale gibt es eine Vielzahl weiterer Gotteshäuser, die wegen ihrer Architektur einen Besuch lohnen. Wer am Nachtleben teilhaben will, begibt sich ins Viertel Barrio de Santa Cruz. Dort gibt es Boutiquen, kleine Restaurants und vor allem viele Bars und Diskotheken. Nicht entgehen lassen sollten sich Besucher die Plaza de España. Erst im 20. Jahrhundert erbaut, aber dennoch aufgrund der Mosaikverzierungen an den maurischen Stil erinnernd, fasziniert sie durch ein Zusammenspiel unendlicher Farben und ist ein Zeugnis von Prunk einer vergangenen Zeit.

Platz 4: Eine britische Insel umgeben von Spanien

Ein völlig anderes, aber ebenfalls absolut einzigartiges Flair hat Gibraltar, die britische Stadt an einem der südlichsten Punkte der Küste. Plötzlich spricht man Englisch, zahlt mit Pfund, findet britische Zeitschriften in den Läden, benutzt die typisch englischen Busse und fährt über die Startbahn des Flughafens, um in die Stadt zu gelangen. Von dort aus können Besucher mit einer Seilbahn oder mit Kleinbussen die Spitze des Gibraltar-Felsens erreichen, wo sie von den berühmten Gibraltar-Affen gut unterhalten werden und gleichzeitig einen 360-Grad-Panoramablick über eine der südlichsten Küsten Europas und die Nordküste Afrikas haben. Diese sieht man auch von der Südspitze Gibraltars aus, die man mit Stadtbus oder Auto erreicht. Die kleine Moschee vor Ort ist auch eine Besichtigung wert, ebenso wie die Tropfsteinhöhle am Felsen von Gibraltar.

Platz 3: Málaga - Das Zentrum der Costa del Sol

Wer an die Costa del Sol reist, kommt am Flughafen in Málaga an. Das Stadtzentrum ist sehr einfach mit einer Art U-Bahn vom Flughafen aus zu erreichen. Hier sollte man unbedingt die Kathedrale und die Alcazaba besichtigen. Das ist ein wunderschönes arabisches Gebäude mit prächtigem Garten in etwas erhöhter Lage. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf das Meer und die Stadt. Einen noch besseren Blick über Málaga hat man von der Dachterrasse des AC Marriott Hotels aus. Die Bar ist öffentlich zugänglich. Das Hotel ist nahe bei der Hafenpromenade, welche sich für einen Spaziergang anbietet, außerdem findet man dort ein vielseitiges kulinarisches Angebot vor. Gegenüber vom Hafen liegt die Fußgängerzone. In deren Herzen die schöne Calle Larios und die Plaza de la Constitución, wo beispielsweise Konzerte oder Demonstrationen stattfinden. Für Kunstinteressierte bietet sich in Málaga unter anderem ein Besuch des nahegelegenen Museo Picasso an sowie eine Besichtigung des Geburtshauses des Künstlers an der Plaza de la Merced. Die Stadt hat einfach alles: Infrastruktur, Strände, Berge und Kultur.

Platz 2: Ausflug in die Berge - Die weißen Dörfer

Eine der lohnenswertesten Unternehmungen von der Costa del Sol aus ist ein Ausflug in die Berge - in eines der sogenannten weißen Dörfer. Dort sind alle Häuser weiß verputzt, daher auch der Name. Zu den schönsten Bergdörfern gehören Ronda und Mijas. Von Mijas aus hat man einen wunderschönen Blick über die Küste, bei gutem Wetter sogar bis nach Afrika. Es gibt die Möglichkeit, Esel zu mieten und auf ihnen durch die schmalen Gässchen zu reiten. Bei der Anfahrt nach Ronda erhält man ebenfalls tolle Blicke in verschiedenartige Landschaften. Der Ort selbst fasziniert durch eine tiefe Schlucht, welche die Stadt teilt. Die darüber errichtete Brücke und die in die Schlucht hängenden Gärten sind ein beliebtes Fotomotiv. Ebenso ist Ronda bekannt für die älteste Stierkampfarena Spaniens. Diese steht auf dem Hauptplatz.

Platz 1: Granada - vielleicht die romantischste Stadt der Welt
Granada und die atemberaubenden Bauten seiner Alhambra zu besuchen, ist für jeden Andalusien-Reisenden Pflicht. Es ist ein tolles Gefühl, einfach durch die engen, alten und charismatischen Gässchen des historischen Zentrums der Stadt zu schlendern, sich in einem Café oder einer typisch marokkanischen Tetería (Teehaus) eine Pause zu gönnen und die Atmosphäre zu genießen. Dabei nimmt man gerne in Kauf, dass die Zeit stehen bleibt. Das tut wahrscheinlich jedem gestressten Mitteleuropäer gut. Wer eher auf Action steht, kommt genauso auf seine Kosten: In unmittelbarer Nähe liegen die Skigebiete der Sierra Nevada. Dieses ganzjährig schneebedeckte Gebirge macht das Stadtbild von Granada einzigartig. Mediterranes Flair, die stehende Luft in den engen Gassen, die alte Geschichten erzählt, die darüber thronenden, märchenhaften Bauten der Alhambra und im Hintergrund die glitzernden Schneefelder - zugegebenermaßen ein sehr kitschiges Postkartenmotiv, aber real. Was könnte da romantischer sein?