Straubing

NawaRo kämpft weiter um den Erstliga-Verbleib


Albert Riedle will auch in Zukunft Erstliga-Volleyball in Straubing sehen.

Albert Riedle will auch in Zukunft Erstliga-Volleyball in Straubing sehen.

Für Erstliga-Volleyball in Straubing gibt es viele Fürsprecher. Einer von ihnen ist Albert Riedle, der den Verein schon jahrelang unterstützt.

Die Verantwortlichen von NawaRo Straubing kämpfen seit Wochen darum, das nötige Geld für eine weitere Saison in der 1. Bundesliga zu generieren. Vergangene Woche gab der Verein in einer Pressemitteilung bekannt, dass mit 60 Prozent des geplanten Gesamtetats der Grundstein gelegt sei. Bis Ende Mai benötigt der Verein aber weitere 20 Prozent, um in seine zweite Erstliga-Saison zu starten.

Wenn es um das Thema Erstliga-Volleyball in Straubing geht, dann wird Albert Riedle vom "Küchenhaus Riedle & Riedle" emotional. Er ist ein Mann der ersten Stunde und unterstützt das Straubinger Volleyball schon seit vielen Jahren. "Es wäre ein großer Verlust für Straubing, wenn Volleyball in der 1. Bundesliga wegbrechen würde", sagt er.

Für die Öffentlichkeit überraschend und plötzlich wurden dem Aufsteiger am Saisonende sechs Punkte abgezogen, nachdem eine Etatlücke nicht geschlossen werden konnte. Später musste die "NawaRo Sport & Marketing GmbH" Insolvenz anmelden.

Lesen Sie hier: Fünf Gründe, warum NawaRo in der 1. Liga bleiben muss

Einige störte es, dass die Informationen erst spät und unvorbereitet an die Öffentlichkeit gedrungen sind. "Aber da hat niemand den richtigen Einblick. Ich habe mir alles erklären lassen, die Entscheidungen sind alle gut begründet und fundiert. Ansonsten hätte es enorme Schwierigkeiten für den Hauptverein geben können", sagt Riedle. NawaRo-Manager Heiko Koch habe seiner Meinung nach "absolut richtig gehandelt".

"Der Wille des Einzelnen muss die Trägheit der Masse überwinden"

Den einzigen Vorwurf, den auch Riedle den Verantwortlichen macht ist, "dass sie zu blauäugig in das Abenteuer 1. Liga gestartet sind". Doch jetzt gelte es, gemeinsam die Zukunft von NawaRo in der höchsten Spielklasse zu sichern. "Der Wille des Einzelnen muss die Trägheit der Masse überwinden", findet Riedle passende Worte. Er selbst hat die neuen Sponsoringverträge längst unterschrieben und sein finanzielles Engagement sogar erhöht. "Jetzt ist keine Zeit mehr zu taktieren, jetzt zählen nur noch die nackten Zahlen", verdeutlicht der Unternehmer.

NawaRo-Manager Heiko Koch erreicht unsere Redaktion am Mittwochnachmittag in seinem Auto. Klar, es gibt noch viele Termine abzuarbeiten. Optimismus sprudelt nicht gerade aus ihm heraus. Drei bis vier Rückmeldungen habe es nach dem Hilferuf vergangene Woche noch gegeben. "Darüber haben wir uns auch sehr gefreut, in der Summe reicht das aber noch nicht", verdeutlicht er die Situation. Viele Sponsoren seien bereit, den Verein weiterhin zu unterstützen. "Aber viel ist manchmal nicht viel genug", sagt Koch und fügt hinzu: "Man kennt meinen Optimismus, aber Stand jetzt muss man klar sagen, dass es nicht reichen wird."

Es ist also höchste Zeit, "schon später als fünf vor zwölf", wie Riedle es ausdrückt. Warum es sich lohnt, in NawaRo zu investieren? "Jedem muss klar sein, dass ein Sponsoring kein Gewinn-Geschäft ist. Das ist das Wesen des Sportsponsorings", sagt Riedle. Aber von Sponsoren, mit denen er gesprochen habe, seien nur positive Rückmeldungen zum Produkt NawaRo gekommen, erzählt er. In der Halle sei eine ganz besondere Stimmung, die Organisation funktioniere. "Für die Zuschauer stellt das einen absoluten Mehrwert dar. Wenn die Halle dunkel wird und die Mädels einlaufen, da läuft es mir jedes Mal eiskalt den Rücken runter", legt er seine Emotionen offen dar. "Es wäre schade, wenn wir Sponsoren das nicht mehr ermöglichen würden."