Handball-Bayernliga
TG Mipa Landshut in Anzing in bestechender Form
10. Oktober 2016, 15:52 Uhr aktualisiert am 10. Oktober 2016, 15:52 Uhr
Was für eine spektakuläre "Raubtier-Nummer" der TG Mipa Landshut! Der hiesige Handball-Bayernligist triumphierte am Samstagabend in der berüchtigten "Löwenhöhle" des SV Anzing und glich mit einem 32:26 (13:11)-Sieg sein Punktekonto (4:4) aus. "Es war unser bisher bestes Saisonspiel", lobte TG-Trainer Milan Sedivec seine Schützlinge und fügte hinzu: "Wenn es uns gelingt, dieses Niveau zu halten, können wir uns in der Tabelle durchaus nach oben orientieren."
Vor allem in ihrer eindrucksvollen zweiten Halbzeit führten die Niederbayern die heimstarken Anzinger "Löwen" teilweise vor, so dass es immer leiser in der ansonsten von den Gästen als "Hexenkessel" gefürchteten Halle wurde.
Probleme mit den Hausherren hatten die Rot-Weißen eigentlich nur in den ersten Minuten. Da legten die Hausherren los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, luchsten mit ihrer offensiven 3-2-1-Abwehr den Landshutern den Ball ab und konterten zur 3:0-Führung (5.). Doch schnell hatten sich die Sedivec-Jungs auf diese "Überfalltaktik" eingestellt. Mit Alex Reitmeier als "Indianer" in der 5:1-Deckungsformation, einem abermals starken Lukas Sigl im Kasten und dem im Angriff bei Eins-gegen-Eins-Aktionen kaum zu stoppenden Enis Kabashi nahmen sie alsbald das Heft in die Hand. Aus dem Rückstand wurde bis zur 14. Minute die erstmalige Führung (5:4), die kurz vor der Pause (25.) auf 12:9 anwuchs.
TG erspielt sich Vorsprung nach der Pause
Nach einem 13:11-Halbzeitvorsprung wurde es beim 14:13 (32.) nochmal eng, doch dann zündeten die Rot-Weißen den Turbo. "Dass Anzing auf eine 6:0-Defensive umstellte, ist uns entgegen gekommen", freute sich Sedivec darüber, dass seine Rückraum-Kanoniere Tobi Gretsch, "Matze" Müller und Enis Kabashi die neu entstandenen Freiräume jetzt weidlich ausnutzten. Da der pfeilschnelle Reitmeier ebenfalls in schöner Regelmäßigkeit traf, sorgten die Landshuter früh für die Vorentscheidung (23:16/41.) und schufen sich bis etwa zehn Minuten vor Schluss ein komfortables Neun-Tore-Polster (28:19).
Wer hätte das gedacht nach den zwei ausgeglichenen Spielen in der Vorsaison, als Anzing zu Hause mit 30:27 gewann und die TG Mipa daheim mit 29:28 die Punkte behielt. "Irgendwie ist heute alles, was wir angepackt haben, schief gelaufen", meinte am Ende TVA- Trainer Hubert Müller fast resignierend - erkannte aber auch neidlos die Leistung der Gäste an: "Gegen die starken Landshuter mit ihren routinierten Spielern war für meine junge Mannschaft heute nichts drin." Auch wenn die Oberbayern in diesem von ihnen zum Derby erklärten Match am Schluss noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Sigl; Christ (4), Gretsch (6), Abeltshauser (1), Reitmeier (4), Müller (7/4), Auernhammer, Axthaler (1), Kabashi (8), Hackmann, Pich (1).