Münchnerin schwer verunglückt
Formel 3: Wie konnte es zu dem Horror-Crash von Sophia Flörsch kommen?
19. November 2018, 8:37 Uhr aktualisiert am 19. November 2018, 17:22 Uhr
Der Horror-Unfall der Münchner Nachwuchsrennfahrerin Sophia Flörsch schockte am Sonntag die Motorsport-Welt. Nun wird Ursachenforschung betrieben, wie es dazu kommen konnte.
Macao - Es war ein Moment, in dem einem der Atem stockte: Die 17 Jahre alte deutsche Nachwuchs-Rennfahrerin Sophia Flörsch aus München ist auf dem engen und gefährlichen Stadtkurs von Macao am Sonntag schwer verunglückt. Die Bilder ihres Rennwagens, der mit weit über 250 Stundenkilometern abhebt und ungebremst durch die Fangzäune in mehreren Metern Höhe gegen Schutzplanken kracht, ließen das Schlimmste vermuten.
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Schon kurze Zeit später gab es zum Glück Entwarnung: Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, sie sei ansprechbar und zeige keine Lähmungserscheinungen sagte ihr Vater. Auch Flörsch selbst meldete sich via Twitter aus dem Krankenhaus. "Ich wollte euch nur wissen lassen, dass ich ok bin", schrieb die 17-Jährige. Bei ihr wurde eine nicht näher definierte Wirbelsäulenfraktur diagnostiziert, am Montag wird sie operiert. "Wir müssen uns bei den Engeln bedanken, die sie heute bei sich hatte, und auch für die fantastische Kraft ihres Dallara-Rennwagens", sagte Flörschs Teamchef Frits van Amersfoort.
Rennkollege: Flörsch hatte keine Zeit zu reagieren
Doch wie konnte es überhaupt zu dem Horror-Crash kommen? Dieser Frage geht nun der Internationale Automobilverband nach. Das bestätigte ein Mitarbeiter der FIA der am Sonntag in Macao. Dabei wird es auch um eine Aussage des chinesischen Teamkollegen von Mick Schumacher gehen. Guan Yu Zhou fuhr vor dem Unfall hinter der 17 Jahre alten Münchnerin und behauptet, gelbe Warnlampen auf der Geraden gesehen zu haben.
"Ich denke, das war ein Organisationsfehler. Sophia war sehr nahe an Jehan Daruvala dran, und als der früh bremste, hatte sie keine Zeit zu reagieren", sagte Zhou und schilderte den Unfallhergang weiter aus seiner Sicht: "Sie hat mit ihrem Auto den rechten Hinterreifen von Jehans Auto getroffen, und wurde in die Luft geschleudert - bis in den Fangzaun der Lisboa-Kurve." Laut offizieller Zeitnahme war Flörsch nur wenige Meter vor der Anbremszone der Kurve mit 276,2 km/h Topspeed gemessen worden.
Sophia Flörsch fuhr schon mit fünf Jahren Kart
Die gebürtige Münchnerin Sophia Flörsch ist seit jeher verrückt nach Motorsport. Die mittlerweile 17-Jährige (Jahrgang 2000) begann schon im Alter von fünf Jahren, Kart zu fahren. Ab 2015 wechselte sie schließlich sukzessive in den professionellen Formelsport, über die Formel 4 führte sie ihr Weg im Frühjahr diesen Jahres in die Formel 3 zum Team Van Amersfoort Racing.