Es elektrisiert einfach die Massen in München, wenn Rot gegen Blau spielt, der FC Bayern auf den TSV 1860 München trifft. So war es auch am Ostermontag, auch wenn nur das Duell der beiden zweiten Mannschaften in der Regionalliga Bayern anstand. 12.500 Zuschauer waren ins Grünwalder Stadion gekommen - Ausverkauft! Und es hätten mit Sicherheit deutlich mehr Tickets verkauft werden können. Die Polizei wappnete sich mit einem Großaufgebot für das Ereignis - 1.000 Beamte waren rund um das Spiel im Einsatz. Auch im TV wurde das Spiel von Sport1 live übertragen. Auf der Haupttribüne versammelten sich große Namen: Unter anderem Franck Ribéry, dessen Bruder für die "kleinen" Bayern auf dem Platz stand, Manni Schwabl oder auch die Führungsetage der "Löwen".
Dem Drumherum wurden die beiden Teams auf dem Feld nur bedingt gerecht. Gerade in der ersten Halbzeit boten sie größtenteils fußballerische Magerkost. 1860 hatte den bessern Beginn und agierte - wie von Trainer Daniel Bierofka im Vorfeld gefordert - aggressiv und offensiv. Die besseren Möglichkeiten hatten bis zum Pausenpfiff allerdings die Bayern. Nach insgesamt durchwachsenen 45 Minuten ging es mit dem Zwischenstand von 0:0 in den zweiten Durchgang.
Dieser begann mit unschönen Szenen auf den Rängen. Böller und Pyrotechnik wurden im Bayern-Block gezündet, sodass sich der Wiederanpfiff um einige Minuten verzögert hatte. Wie im gesamten Spiel agierte der erfahrene Bundesliga-Schiedsrichter Günter Perl auch in dieser Situation souverän.
Sportlich hatten wie schon in Durchgang eins die Löwen das optische Übergewicht. Das alles half aber nichts, denn sie trafen das Tor nicht - wie schon in den vergangenen vier Spielen nach der Winterpause. Die Bayern nutzten dagegen eine ihrer wenigen Möglichkeiten. Lukas Görtler zog in der 75. Minute am Strafraumeck einfach mal ab und ließ Michael Netolitzky im Löwen-Tor keine Chance. Die U21 des TSV 1860 versuchte bis zum Schluss zwar noch einmal alles, blieb aber glücklos. Somit geht auch das zweite Derby der Regionalliga-Saison an die Roten, die bereits das Hinspiel mit 3:1 für sich entscheiden konnten. Bayern II bleibt damit in der Tabelle auf Rang zwei vor 1860.
Einer der Derby-Sieger im Trikot des FC Bayern war der Dingolfinger Matthias Strohmaier. Er stand in der Startelf des Rekordmeister-Nachwuchses und spielte über die volle Distanz. Auf der anderen Seite stand mit Korbinian Burger ein Chammünsterer im Kader bei 1860. Er musste das Geschehen allerdings über 90 Minuten von draußen mitansehen.