Sportlich brisant

Rot gegen Blau: Münchner Stadtderby in der 3. Liga


Stehen sich im Derby gegenüber: Der FC Bayern II (links Christopher Richards) und die "Löwen" um Dennis Dressel.

Stehen sich im Derby gegenüber: Der FC Bayern II (links Christopher Richards) und die "Löwen" um Dennis Dressel.

Am Mittwochabend stehen sich der TSV 1860 und die zweite Mannschaft des FC Bayern im Münchner Stadtderby gegenüber. Alleine schon die Tabellensituation verspricht Brisanz.

Rot gegen Blau. Kaum eine Frage teilt die bayerische Landeshauptstadt München so in zwei Gruppen wie die nach dem Lieblings-Fußballclub. Auf der einen Seite die Bayern, der Rekordmeister. Auf der anderen Seite der kleinere, chaotischere, aber doch liebenswerte TSV 1860. Am Mittwochabend (20.30 Uhr) kommt es zum Stadtderby. Zwar trifft die erste Mannschaft der "Blauen" nur auf die zweite Mannschaft der "Roten". Zwar findet das Spiel nur in der 3. Liga statt. Aber es ist Derby, immerhin.

Zumal es sportlich durchaus brisant ist. Die kleinen Bayern waren vor diesem Spieltag Tabellenführer der Liga. Die "Löwen" belegen in ihrer zweiten Saison nach dem Aufstieg aus der Regionalliga zwar nur den achten Rang, im so unfassbar engen Tabellenbild der 3. Liga bedeutet das aber: Noch alles drin im Aufstiegskampf! Weil die Bayern II nicht aufsteigen dürfen, würde Platz vier für die Relegation reichen. Auf den dort stehenden MSV Duisburg hat 1860 derzeit fünf Punkte Rückstand, aber ein Spiel weniger. Gewinnen die Sechziger das Derby, wären es nur noch zwei Zähler, der Aufstieg wieder zum Greifen nah.

Aufstiegsträume ausgeträumt?

Verlieren sie gegen die Bayern, dann wären die Aufstiegsträume wohl ausgeträumt. Motivation genug für die Bayern? "Wir wollen die Münchner Stadtmeisterschaft für diese Saison gewinnen. Wir sind fokussiert und die Jungs wissen, um was es geht. Es kribbelt schon. Insgesamt haben wir einen super Spirit, wir haben einfach eine richtige Mannschaft", meint Sebastian Hoeneß, Trainer des FC Bayern II.

Der Rekordmeister-Nachwuchs ist seit der Corona-Pause noch ungeschlagen, hat fünf Spiele gewonnen und zwei Unentschieden eingefahren. Nach zuvor drei Niederlagen aus vier Spielen konnte Lokalrivale 1860 zuletzt gegen Halle zumindest wieder einmal gewinnen. Vor der schlechten Serie waren die "Löwen" unter Trainer Michael Köllner monatelang ungeschlagen. Alleine sportlich verspricht das Derby also jede Menge Spannung.

Remis bei Köllners "Löwen"-Premiere

Das Hinspiel war das Premierenspiel von Köllner, nachdem er von Daniel Bierofka das Traineramt übernommen hatte. "Ich werde das im Leben nicht vergessen", sagt Köllner. 1:1 trennten sich die beiden Teams damals. Doch nun steht das Spiel vor anderen Voraussetzungen. "Realität ist: Wir spielen gegen eine Mannschaft, die eigentlich für die 3. Liga überqualifiziert ist. Es ist eine brisante Partie, bei der viel auf dem Spiel steht. Bayern will vorne bleiben und wir werden versuchen, mit einem Derbysieg nochmals vorne ranzukommen."

Die Verantwortlichen hoffen, dass sich auch rund ums Derby keine Fans versammeln. 1860-Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel appelliert an die "Löwen"-Fans: "Bitte bleibt auch beim Derby zu Hause, kommt nicht ans Grünwalder Stadion und verfolgt das packende Spiel am Fernsehen."