Sportdirektor kündigt Top-Star an

Matthäus kritisiert Salihamidzic: "Nicht jedermanns Geschmack"


Spielten gemeinsam beim FC Bayern: Hasan Salihamidzic (l.) und Lothar Matthäus.

Spielten gemeinsam beim FC Bayern: Hasan Salihamidzic (l.) und Lothar Matthäus.

Von Michael Schleicher / Online

Lothar Matthäus hat sich zur Transfer-Ansage von Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic geäußert. Nicht nur die Aussagen selbst, sondern vor allem der Zeitpunkt habe den deutschen Rekordnationalspieler überrascht.

München - Seit vergangenem Wochenende sorgt Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic wieder für reichlich Schlagzeilen. Der Grund: Seine offensive Transfer-Ansage in der "Welt am Sonntag". Recht selbstbewusst kündigte der 43-Jährige dort nämlich die Verpflichtung eines "Toptalents aus Europa" sowie eines "internationalen Stars" an. Freilich nannte "Brazzo" dabei keine konkreten Namen - seitdem hat das Transfer-Theater wieder deutlich an Fahrt aufgenommen.

Matthäus: Hernández noch kein "lohnendes Geschäft"

Ex-Kollege Lothar Matthäus hat nun leichte Kritik an Salihamidzics Aussagen geübt. "Ich war nicht nur von Brazzos Aussagen überrascht, sondern auch vom Zeitpunkt", schreibt Matthäus in seiner Sky-Kolumne "So sehe ich das". "Ohne Not solch große Taten anzukündigen, in Zeiten, in denen viele Klubs um ihre Existenz kämpfen, ist nicht jedermanns Geschmack. (...) Ich würde mir nur aktuell ein kleines bisschen mehr Fingerspitzengefühl wünschen."

Matthäus zufolge muss sich Salihamidzic nun an seinen Worten messen und Taten folgen lassen. Er hofft, dass der Sportdirektor bei seinem Vorhaben ein besseres Händchen beweist, als bei Rekord-Neuzugang Lucas Hernández, der für 80 Millionen Euro nach München kam, die Erwartungen bislang aber noch nicht erfüllen konnte. Der Hernández-Deal habe sich laut Matthäus noch nicht als "lohnendes Geschäft" herausgestellt.

Matthäus: Ablösesummen werden sinken

Matthäus ist sich sicher, dass die Ablösesummen wegen der Corona-Krise sinken werden, mit neuen Rekord-Transfers ist im Sommer deshalb kaum zu rechnen. "Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass wir in den nächsten Wochen Schlagzeilen lesen wie: 'Kai Havertz wechselt für 100 Millionen Euro zum FC Bayern'", schreibt er. Trotzdem sei er gespannt, was die Bayern-Bosse in naher Zukunft an der Säbener Straße präsentieren werden. Es bleibt abzuwarten, ob Salihamidzic Wort hält.

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