Kritische Lage
Hochwasser: Söder, Glauber und Herrmann besuchen Regensburg
4. Juni 2024, 13:13 Uhr
Noch sei die Situation nicht überstanden. Insgesamt habe sich aber gezeigt: Bayern ist beim Hochwasserschutz inzwischen ein gutes Stück voran gekommen. Das waren die zwei wesentlichen Aussagen am Dienstagnachmittag in Regensburg. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann und Umweltminister Thorsten Glauber statteten der Stadt an der Donau einen Besuch ab, machten sich ein Bild von der dortigen Hochwasserlage und dankten den Einsatzkräften für ihren Einsatz vor Ort.
Die hatten in den vergangenen Tagen weite Teile der Altstadt mit Schutzwänden versehen. Montag früh hatte die Stadt den Katastrophenfall ausgerufen. Am Abend wurden vorsorglich rund 200 Menschen aus der Werftstraße evakuiert. Weil die Schutzwände auf dem aufgeweichten Boden wie auf einem „Wackelpudding“ stehen würden, sagte Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
„Beim Hochwasser 2013 haben die Wände nachgegeben“, erzählte am Dienstag eine Regensburgerin, die in der Nähe wohnt. Es sei ihr viertes Hochwasser in der Stadt. „In der Werftstraße wurde dann alles überflutet.“ An den Wert von 2013, als die Donau bei über 6,80 Meter stand, wird der Fluss diesmal nicht herankommen. Dienstag lag der Pegel bei 6,16 Meter. Einen kleinen Anstieg erwartet man noch. Dann soll sich die Lage in Regensburg in den kommenden Tagen langsam entspannen.
Danach beginne das Aufräumen, sagte Markus Söder in die Mikrofone zahlreicher Medienvertreter, nachdem er sich von der Eisernen Brücke einen Überblick verschafft hatte. Die Investitionen in den Hochwasserschutz seien richtig gewesen, sagte er. Söder verwies auf die am Vormittag vom Kabinett beschlossene Finanzhilfe von 100 Millionen Euro für Btroffene. Niemand werde im Stich gelassen, lautete Söders Versprechen.
Widerspruchsfrei sollte der Besuch des Ministers nicht bleiben. Einige Aktivisten der Letzten Generation, die seit Tagen eine Klima-Mahnwache in der Stadt abhält, machten sich bemerkbar. Sie forderten Söder persönlich auf, aktiver beim Klimaschutz zu werden. Der forderte die Personen wiederum auf, mit anzupacken. Es gäbe aktuell genug zu tun. „Ich bin schon als Freiwilliger eingetragen“, rief einer zurück.
Nach etwa 45 Minuten verabschiedete sich der Ministerpräsident. Morgen will er Passau besuchen. Er müsse das natürlich machen, sagte ein Mann. Kurz vor der EU-Wahl wirke das aber immer auch nach Wahlkampftermin.
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