Landkreis Regensburg
Fliegerbombe erfolgreich entschärft
29. Mai 2018, 12:11 Uhr aktualisiert am 29. Mai 2018, 12:11 Uhr
Schon wieder ist bei den Bauarbeiten an der Äußeren Passauer Straße eine gefährliche Hinterlassenschaft aus dem Zweiten Weltkrieg aufgetaucht. Für die Entschärfung der Fliegerbombe musste der Bereich um den Steinweg erneut gesperrt werden. Etwa 2.500 Menschen waren von der Evakuierung betroffen. Die Entschärfung lief erfolgreich.
Die Bombe wurde gegen 11.30 Uhr, etwa zwei Meter von der letzten Fundstelle entfernt, entdeckt. Vor nicht mal zwei Wochen wurde bereits an eben jener Stelle an der Äußeren Passauer Straße eine Fliegerbombe gefunden und anschließend entschärft.
Lesen Sie hierzu auch die damalige Meldung: Fliegerbombe in Straubing erfolgreich entschärft
Es handelte sich bei der nun aufgefundenen Bombe mit 250 Kilo um ein Exemplar mit einer hohen Sprengwirkung. Wie die Polizei gegen 15 Uhr bestätigte, wurde ein Evakuierungsradius von 500 Metern eingerichtet - deutlich größer als beim Bombenfund am 18. Mai. Davon betroffen waren etwa 2.500 Bürger. Für diese Personen wurde ein Bürgertelefon der Stadt Straubing unter folgender Rufnummer eingerichtet: 09421/97168222. Das hat sich bewährt. Laut Polizei gab es rund 400 Anrufe.
Laut Präsidiumssprecher Günther Tomaschko habe die Bombe die doppelte Sprengkraft der Bombe von vor zwei Wochen. Von der Evakuierung war erneut auch die Einrichtung der Barmherzigen Brüder betroffen. Verwaltungsleitung Margit Langer sagte dazu gegenüber idowa: "Wir haben ja jetzt schon Übung darin. Wir haben uns bereits darum gekümmert, dass Personen, die extern bei uns sind, entsprechend abgeholt werden." Von der Evakuierung waren etwa 400 Personen betroffen, davon 362 Bewohner. Die Bewohner der Barmherzigen Brüder wurden wieder in die Turnhallen des Ludwigsgymnasiums gebracht. Die Bewohner des Asylbewerberheims wurden in die Turnhalle der Jakob-Sandtner-Realschule gebracht. Alle anderen Bürger fanden Zuflucht in der Turnhalle des Turmair-Gymnasiums. Wie Gefängnisleiter Johann Amannsberger auf Nachfrage der Lokalredaktion mitteilt, wurden 290 Insassen der Justizvollzugsanstalt im Gefängnis verlegt, damit sie sich außerhalb des Radius von 500 Metern befanden.
Evakuierung verlief weitgehend problemlos
Mit der Evakuierung wurde gegen 17.30 Uhr begonnen. Die Polizei bat alle betroffenen Anwohner darum, den Bereich bis 20 Uhr zu räumen. Aus Sicherheitsgründen wurde auch der Bahnverkehr von und nach Straubing eingestellt. Die Sperrung der Bahngleise verzögerte sich bis circa 21.10 Uhr. Ab dann fuhren keine Züge mehr. Die Buslinie 3 wurde schon um 17.30 Uhr eingestellt.
Die Evakuierung verlief weitgehend problemlos. Über 300 Anwohner nutzten die von der Stadt zur Verfügung gestellten Unterkunftsmöglichkeiten in den umliegenden Schulen. Gegen 21.14 Uhr meldete die Polizei einen Zwischenfall. Eine Person ist in der Äußeren Passauer Straße über die Absperrung in Richtung Bombenfund gelaufen. Die Polizei forderte sie auf, den abgesperrten Bereich sofort zu verlassen. Die weiteren Einsatzkräfte überprüften weiter die einzelnen Evakuierungsabschnitte. Gegen 21.15 Uhr konnten sie die Evakuierung abschließen und die Sperrzone verlassen. Die Gefangenen wurden anschließend intern in der JVA verlegt. Gegen 21.30 Uhr konnte der Sprengmeister mit der Entschärfung beginnen. Ursprünglich hätte mit der Maßnahme bereits eine Stunde früher, gegen 20.30 Uhr, begonnen werden sollen.
Entschärfung lief sehr gut
Auch während der Entschärfung liefen zwei Personen über die Absperrung. Die Polizei konnte sie schnell aufhalten. Gegen 22.40 Uhr war die Bombe entschärft. Dem Sprengmeister zufolge ist die Entschärfung sehr gut gelaufen. Er konnte den Zünder von der Bombe entfernen. Da der Zünder nicht beschädigt war, war die Maßnahme nicht schwierig. Die Bombe wurde abtransportiert.
Die Absperrungen wurden kurz vor 23 Uhr aufgehoben. Alle Bewohner konnten wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.
Die Feuerwehr hatte bereits am frühen Nachmittag die unmittelbare Umgebung der Fundstelle abgesperrt. Die Maßnahme lief geordneter und reibungsloser ab, da der Feierabend-Verkehr noch nicht eingesetzt hatte. Vor Ort im Einsatz waren circa 640 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Mitarbeiter des Tiefbauamts der Stadt Straubing sowie Polizei und Kräfte des Rettungsdienstes.
Ob nach dem neuerlichen Fliegerbomben-Fund im Nachgang das gesamte Gelände auf weitere Rückstände aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht wird, dazu konnten bis dato noch keinerlei Angaben gemacht werden.
Lesen Sie hier auch: Nach Fliegerbomben-Fund: Wer kommt für die Kosten auf?
Einen weiteren Artikel zur Entschärfung der Fliegerbombe lesen Sie auf idowa+ oder in Ihrer Tageszeitung vom 30. Mai 2018.