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Adventskalender der Straubinger Geheimnisse zum 21. Dezember


Seifenblasen auf dem Petersfriedhof - wie geht das zusammen?

Seifenblasen auf dem Petersfriedhof - wie geht das zusammen?

Von Redaktion Straubing Stadt

Kaum jemand kennt den Petersfriedhof so gut wie Barbara Heimerl, die mit ihrer Familie gerne hier wohnt. Ja, ganz richtig: Seit 1994 leben die Heimerls im alten Mesnerhaus der Kirche inmitten des Friedhofs, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für Bestattungen geschlossen wurde. Daher kennt sie auch ganz besondere Kostbarkeiten auf dem Friedhof - wie den Grabstein aus dem Spätklassizismus, entstanden um 1830. Den Rechtecksockel aus Sandstein flankieren Totenschädel mit vertikal verlaufenden Bändern. In der Mitte ein Wappenschild, in dem ein nackter Knabe sitzt. Er weist nach oben, während er mithilfe eines Stäbchens in seinem Mund kleine Kügelchen formt.

"Das ist ein seifenblasender Genius", erläutert sie, "die Seifenblasen erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens." Ein beliebtes Thema des Barocks war die "Vanitas", die Vergänglichkeit alles Irdischen. In Allegorien des Todes findet dieser Gedanke vor allem auf Stillleben-Gemälden dieser Zeit Eingang. Dabei erinnern Symbole wie Totenschädel, Sanduhren oder erloschene Kerzen stets an die Endlichkeit des Lebens. Wie die Seifenblasen: So schön und gleichzeitig so fragil ist auch unsere Existenz.
So geht's zu den Seifenblasen: Das Sockelrelief befindet sich zwischen der Sakristei und der Frauenkapelle im südöstlichen Teil des Friedhofs. Einfach dem Pfad vom Eingangsportal zur rechten Seite der Kirche folgen,dann ist der Grabstein nicht zu verfehlen.

Info

Gekürzter Auszug aus dem Buch Straubinger Geheimnisse - Spannendes aus Straubing und Umgebung mit Kennern der Heimatgeschichte, das in Kooperation zwischen dem Straubinger Tagblatt und dem Bast Medien Verlag erschienen ist. Das Buch (Hardcover) kostet 19,90 Euro, hat 192 Seiten und ist durchgehend bebildert. Erhältlich im Leserservice des Straubinger Tagblatts, Ludwigsplatz 32