Zukunft Notaufnahme ungewiss

Mainburger Krankenhaus wird „sektorenübergreifende Versorgungseinrichtung“

Die Entscheidung fiel nach fast vierstündiger Sitzung im Kreistag mit einer knappen Mehrheit von 30 gegen 26 Stimmen. Im Vorfeld hatte die Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ 100 Demonstranten versammelt.


sized

Die Notaufnahme rund um die Uhr am Mainburger Krankenhaus kann in der zukünftigen „Sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtung“ nur unter dem Status eines „Spezialversorgers“ weitergeführt werden, den das Bayerische Gesundheitsministerium verleihen muss.

Der Kreistag des Landkreises Kelheim hat an diesem Mittwoch beschlossen, das Mainburger Krankenhaus unter dem Dach der Ilmtalklinik als „Sektorenübergreifende Versorgungseinrichtung“ weiterzuentwickeln. Diese Entscheidung fiel nach fast vierstündiger, kontrovers geführter Debatte mit einer knappen Mehrheit von 30 gegen 26 Stimmen.

Konkret bedeutet die Rückstufung in ein vormals sogenanntes Level 1i-Haus neben einer Reihe von anderen Einschränkungen im stationären Klinikbetrieb das Ende der Notaufnahme im bisherigen Umfang. Dennoch soll die Notfallversorgung rund um die Uhr in der Region bis auf Weiteres aufrechterhalten bleiben. Die Möglichkeit dazu bietet der Status eines sogenannten Spezialversorgers, den die Geschäftsführung der Ilmtalklinik laut Aussage ihres Geschäftsführers Christian Degen beim zuständigen Bayerischen Gesundheitsministerium beantragen will.

sized

Rund 100 Demonstranten der Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ versammelten sich an diesem Dienstag vor dem Kelheimer Landratsamt zu einer Mahnwache, um für den Erhalt des Standorts der Ilmtalklinik als Akutkrankenhaus zu demonstrieren.

Im Vorfeld der Kreistagssitzung hatte die Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ zu einer Mahnwache vor dem Landratsamt aufgerufen, an der sich rund 100 Demonstranten, vorwiegend aus dem südlichen Landkreis Kelheim, aber zum Teil auch aus dem nördlichen Landkreis Freising, beteiligt hatten. Als Sprecher der Initiative warnte Reiner Gastner vor einer „Unterversorgung der Bürger der Hallertau“, sollte das Mainburger Krankenhaus in seiner jetzigen Form von der Landkarte verschwinden. 

An Landrat Martin Neumeyer (CSU) übergaben die Befürworter eines Erhalts des Mainburger Krankenhauses im Status quo samt stationärer 24/7-Notfallversorgung die Listen mit insgesamt 45.233 Unterstützerunterschriften, die seit Anfang Februar in einer Online-Petition gesammelt worden waren