Es war ein hartes Stück Arbeit, bis die Roten Raben die zwei Punkte bei Aurubis Hamburg einpacken und sich auf den langen Heimweg nach Vilsbiburg machen konnten. Raben-Trainer Guillermo Gallardo war froh, dass sie nach zwei Stunden und elf Minuten Spielzeit dieses wichtige Spiel mit 3:2 gewonnen hatten und damit auch ihre Chancen im Kampf um die Play off-Plätze gewahrt hatten. Mit dem Sieg haben die Roten Raben den zweiten Platz hinter dem Dresdner SC verteidigt. Für die Raben-Spielerinnen war dieser Sieg vor allem wichtig fürs Selbstvertrauen.

Allerdings dauerte es in der Arena Süderelbe auch bis zur Mitte des zweiten Satzes, bis sie die richtige Betriebstemperatur erreicht hatten. Zuvor war allen Spielerinnen noch die Verunsicherung nach der Niederlage gegen Suhl anzumerken. "Wir haben schlecht begonnen", räumte der Raben-Trainer ganz klar ein. So lagen die Raben zwar bei der ersten technischen Auszeit nur mit 7:8 im Rückstand. Doch danach zogen die Aurubis-Damen vor den rund 550 Zuschauern auf 16:12 davon und retteten den Vorsprung auch bis ins Ziel. Mit 21:25 mussten die Raben den ersten Satz nach 25 Minuten Spielzeit abgeben.

Auch im zweiten Satz sahen die Gastgeberinnen lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Mit 8:4 und 16:10 lagen sie zu den technischen Auszeiten vorne. Erst beim 21:15 erwachte bei den Raben-Spielerinnen der Kampfgeist so richtig und sie kämpften sich noch in diesen Satz zurück. Punkt für Punkt holten sich die Raben-Spielerinnen, gestatteten den Hamburgerinnen nur noch zwei Punkte und glichen nach 29 Minuten Spielzeit zum 1:1 aus.

Im dritten Satz brauchten die Raben-Spielerinnen ebenfalls erst etwas, bis sie auf Touren kamen. Doch dann ließen sie nichts mehr anbrennen und holten sich auch diesen Satz; 25:22 hieß es nach 27 Minuten. Eigentlich hatten es die Roten Raben bereits im vierten Satz in der Hand, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch zwei Matchbälle reichten nicht, um den Sieg nach Hause zu schaukeln. Dabei lagen die Raben-Spielerinnen praktisch den ganzen Satz klar in Führung. Erst in der Schlussphase kam Hamburg noch einmal zurück ins Spiel und erkämpfte mit dem 26:24 den Tie Break. Hier zeigten sich die Raben-Spielerinnen dann von ihrer Schokoladenseite. Cool und souverän punkteten sie in den entscheidenden Phasen und hatten am Ende verdient mit 15:11 die Nase vorne.

Für Raben-Trainer Guillermo Gallardo war es wichtig, dass die Raben-Spielerinnen nach der Suhl-Schlappe "eine positive Reaktion gezeigt haben". Ein Lob sprach der Raben-Trainer Natalia Korobkova und Johanna Barg aus. Natalia Korobkova war mit 28 Punkten wieder einmal erfolgreichste Punktesammlerin, Johanna Barg hat mutig und mit viel Leidenschaft gespielt und die Mannschaft immer wieder mitgerissen. Bei der Wahl zur wertvollsten Spielerin entschied sich Hamburgs Trainer Jean-Pierre Staelens allerdings für Raben-Spielführerin Nadja Jenzewski. Raben-Trainer Guillermo Gallardo wählte Paulina Gomulka auf Hamburger Seite.

Nachdem der Raben-Tross erst im Laufe des Donnerstag Vormittag von seinem Trip nach Hamburg zurückkehren wird, haben die Spielerinnen Gelegenheit, sich zu erholen. Am Freitag beginnt dann die akribische Vorbereitung auf das nächste Heimspiel. Am Samstag erwarten die Roten Raben um 20 Uhr den SV Sinsheim.