Vilsbiburger Zeitung
Rote Raben Vilsbiburg gewinnen erstes Saison-Heimspiel
2. Dezember 2010, 12:16 Uhr aktualisiert am 2. Dezember 2010, 12:16 Uhr
Vilsbiburg. Es war ein Auftakt nach Maß, den die Roten Raben bei ihrem ersten Heimspiel der Saison 2010/2011 hingelegt haben. Sie gewannen nach 70 Minuten Spielzeit mit 3:0 (25:19/25:20/25:14) gegen den Köpenicker SC. Raben-Trainer Guillermo Gallardo lobte die Spielerinnen für ihren engagierten Auftritt. "Sie haben sich gut präsentiert".
Dem stimmte auch der neue BVV-Präsident Klaus Drauschke zu, der zusammen mit der ehemaligen Weltklasse-Volleyballerin Terry Place mit den Raben-Fans mitfieberte. 570 Zuschauer kamen, trotz der widrigen Wetterbedingungen, in die Vilstalhalle und verfolgten den ersten Auftritt des neuen Raben-Teams vor eigenem Publikum. Allerdings mussten sie sich auch etwas in Geduld über: Das Schiedsrichtergespann wurde Opfer des dichten Schneefalls, so dass die Partie erst mit 30-minütiger Verspätung angepfiffen werden konnte.
Dieses Spiel gegen den Köpenicker SC wird die 19-jährige Mittelblockerin Alessandra Jovy-Heuser wohl nicht so schnell vergessen. Zuerst schenkte ihr Raben-Trainer Guillermo Gallardo das Vertrauen und ließ sie dann auch durchspielen. Die ehrgeizige Schülerin bedankte sich auf ihre Weise und avancierte zur auffälligsten Spielerin auf Raben-Seite.
Ihre Aufschläge brachten die KSC-Spielerinnen immer wieder in Verlegenheit. Zudem zeigte sie sich am Netz hellwach, blockte, was das Zeug hielt und steuerte zehn Punkte zum Sieg der Raben bei. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie von Köpenicks Trainer Jürgen Treppner zur "Most valuable playerin", einer neuen Auszeichnung der Deutschen Volleyball Liga, gewählt wurde.
Auf der anderen Seite wählte Raben-Coach Gallardo Nienke de Waard, die 26jährige Diagonalspielerin. Sie stellte den Raben-Block immer wieder vor Probleme und verbuchte am Ende 17 Punkte für die Gäste.
Trotz der Verzögerung ließen sich die Raben-Spielerinnen im ersten Satz nicht aus dem Konzept bringen. Obwohl die Damen aus Berlin den ersten Punkt machten, übernahmen die Raben sofort das Kommando und beim 5:2 nach KSC-Trainer Treppner bereits die erste Auszeit. Doch die Raben zogen unbeirrt ihre Kreise. Raben-Mittelblockerin Magda Kralikova sorgte mit ihren Aufschlägen für neun Punkte in Folge; und es stand 23:14. Sarka Barborkova war es dann, die nach 23 Minuten den Raben-Angriff mit dem 25:19 erfolgreich abschloss.
Im zweiten Satz ließen die Gäste dann in der Anfangsphase ihr Können aufblitzen. Ehe sich die Raben-Spielerinnen versahen, lagen sie mit 0:4 im Rückstand und Trainer Gallardo musste die erste Auszeit nehmen. Auch bei der ersten technischen Auszeit lagen die Köpenickerinnen noch mit (.5 in Führung. Doch dann erwachte beim gesamten Raben-Team der Kampfgeist und sie drehten diesen Satz noch.
Beim 13:13 war der Ausgleich geschafft und beim 14:13 gingen die Raben in diesem Satz erstmals in Führung. Zum ersten Mal nach ihrer Verletzung wurde in diesem Satz auch Tatjana Zautys kurz eingewechselt. Nach dem Spiel zeigte sie sich zuversichtlich, dass sie in Kürze wieder voll einsatzfähig sein werde. Dieses Mal war es Natalia Korobkova, die nach 26 Minuten ihre 1,94 Meter in die Höhe schraubte und den Punkt zum 25:20 für die Raben machte.
Danach war die Messe für die Gäste aus Berlin dann gelesen. Im dritten Satz brachten sie nicht mehr viel zustande und die Raben zogen unaufhörlich davon. Der Vorsprung wuchs kontinuierlich an und am Ende war es ein Eigenfehler der KSC-Spielerinnen, der den Satz nach nur 22 Minuten beendete und den Raben die ersten Heimpunkte brachte.
Nach dem Spiel meinte Raben-Spielführerin Nadja Jenzewski, dass es ein schweres Spiel war. Das Raben-Team habe Probleme gehabt, ins Spiel zu kommen, sich aber durch viel Kampfgeist durchgesetzt habe. Raben-Trainer Guillermo Gallardo sah bei einigen Spielerinnen Nervosität bei ihrem ersten Auftritt vor heimischer Kulisse. Insgesamt sprach er seinen Spielerinnen ein Kompliment aus, dass sie gut gespielt hätten. Köpenicks Trainer Jürgen Treppner musste einräumen, dass "der Raben-Block ein besseres Ergebnis verhindert hatte". Man habe sich eigentlich mehr vorgenommen. Doch KSC-Spielführerin Ilona Dröger sprach an, wo es haperte: Sie hatten Schwierigkeiten bei der Annahme und im Aufschlag.
Für die Raben-Spielerinnen bleibt keine Zeit zum Verschnaufen. Heute ist bereits wieder Training angesagt, da sie am Samstag beim VfB Suhl in der gefürchteten Wolfsgrube antreten müssen.
Das Tüpfelchen auf die gelungene Heimpremiere setzte die Firma Flottweg, die den Zuschauern mit dem Rahmenprogramm einen fulminanten Abschluss bot. Der Showact des ersten Heimspiels, das MG-Team Dany amp; Sisters mit Daniel, Chiara und Maily sowie Shannon, Chiaras Tochter zeigten eine beeindruckende und akrobatische Show auf Rollerskates. Sie beherrschten die Zentrifugalkraft scheinbar mühelos.
Das haben sie mit der Firma Flottweg gemein, Der weltweit agierende Zentrifugenhersteller hat die Fliehkräfte ebenfalls 100 Prozent im Griff und gehört deshalb zu den weltweit führenden Herstellern von Industriezentrifugen.