Vilsbiburger Zeitung

Rabenschwarzer Tag für die Roten Raben


Von Redaktion idowa

Hamburg / Vilsbiburg. Das war nicht das Spiel der Roten Raben: Sie erwischten einen rabenschwarzen Tag und verloren zu Hause gegen Aurubis Hamburg mit 0:3 (19:25/23:25/21:25). "In den wichtigen Momenten haben bei der Mannschaft Kampf und Einsatz gefehlt", kritisierte Raben-Spielführerin Nadja Jenzewski nach dem Spiel.

Auch Raben-Trainer Guillermo Gallardo machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Nach vier Jahren Trainer bei den Roten Raben ist es das erste Mal, dass ich so verloren habe". Er entschuldigte sich bei den rund 710 Raben-Fans für die nicht erwartete Niederlage, versprach aber auch gleichzeitig, dass sie alle weiter hart arbeiten werden, um die Roten Raben wieder auf Kurs zu bringen.

Noch am Mittwoch hatten die Roten Raben beim CEV-Spiel gegen Stiinta Bacau eine überzeugende Vorstellung geboten und so den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Engagement, Spielwitz und Kampfgeist waren aber irgendwie am Samstag wie weggeblasen. Schwächen in der Annahme zogen sich wie ein roter Faden durch das Spiel gegen Aurubis Hamburg. So mussten die beiden Zuspielerinnen Lena Möllers und Nadja Jenzewski weite Wege gehen, um ihre Angreiferinnen in Stellung zu bringen. Darunter litt natürlich im Verlauf des Spieles die Genauigkeit und die Angreiferinnen hatten entsprechend ihre Probleme beim Abschluss.

Die Roten Raben taten sich schon schwer, in den ersten Satz hineinzukommen. Da wechselte häufig Licht und Schatten in allen Bereichen. Zwar legten sie erst einmal eine 2:0-Führung vor, konnten es dann aber nicht verhindern, dass die Gäste aus Hamburg davonzogen und bis zur zweiten technischen Auszeit mit 16:13 in Führung lagen.

Gäste-Trainer Jean-Pierre Staelens hatte seine Spielerinnen gut auf das Raben-Spiel eingestellt. Bis auf 20:16 zogen sie davon, doch da kämpften sich die Roten Raben nochmal auf 20:19 heran. Probleme bei Annahme und Aufschlägen führten allerdings dazu, dass die Raben diesen Satz nach 23 Minuten mit 19:25 abgeben mussten.

Nichts für schwache Nerven war dann der zweite Satz. Raben-Trainer Gallardo vertraute weiter auf Zuspielerin Nadja Jenzewski, die zum Ende des ersten Satzes gekommen war und die Raben gaben gleich mal richtig Gas. Bis auf 9:5 zogen sie davon, aber Hamburg kämpfte sich heran und ging sogar mit 16:15 in Führung. Danach waren die Raben wieder dran, zogen auf 20:17 davon, konnten diesen Vorsprung aber nicht halten. Durch Schwächen in der Annahme brachten sie sich wieder um die Früchte ihrer Arbeit. Hamburg kam auf 20:20 heran und holte sich auch diesen Satz nach 26 Minuten mit 25:23.

Es war wie verhext: Was die Raben auch probierten, immer hatten die Gäste aus Hamburg irgendwie die bessere Antwort parat. Die Raben-Spielerinnen kämpften und ackerten, was das Zeug hielt. Sie gingen auch in der Anfangsphase des dritten Satzes wieder in Führung, doch bereits zur ersten technischen Auszeit lagen sie knapp mit 7:8 zurück. Danach zogen die Gäste sogar auf 9:15 davon. Aber die Raben-Spielerinnen gaben nicht auf, sie kämpften sich wieder heran: 13:16 war der Rückstand bei der zweiten technischen Auszeit. Doch bei den Raben schlichen sich immer Fehler ein, so dass auch der dritte Satz nach 27 Minuten mit 25:21 an die Gäste aus Hamburg ging.

Raben-Trainer Guillermo Gallardo bedauerte, dass bei seinen Spielerinnen dieses Mal der Mut gefehlt hatte. Zudem war zu erkennen, dass gerade bei den gesundheitlich angeschlagenen Spielerinnen der Akku noch nicht ausreichend aufgeladen war, um Hamburg an diesem Abend Paroli zu bieten. Die einzige Raben-Spielerin, die nach dem Spiel wenigstens ein bisschen lachen konnte, war Sarah Petrausch. Sie wurde von Hamburgs Trainer Jean-Pierre Staelens zur "Most valuable Playerin" gewählt, meinte aber auch, dass sie nur Teil der Mannschaft sei: "Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen". Für Guillermo Gallardo war auf Seiten von Aurubis Hamburg Lousiane Penha de Souza die "Most valuable Playerin".

Viel Zeit zum Wunden lecken bleibt den Roten Raben jetzt nicht, denn bereits am Mittwoch müssen sie beim SV Sinsheim antreten, der mit seinem Auswärtserfolg beim SC Potsdam sicher viel Selbstvertrauen getankt hat.