Schwache Quote
TG Landshut nach dürftigem Unentschieden wieder ungeschlagen
24. Oktober 2016, 12:12 Uhr aktualisiert am 24. Oktober 2016, 12:12 Uhr
Die Handballer der TG Mipa Landshut blieben zwar am Samstagabend vor 250 Zuschauern im Sportzentrum West auch im vierten Bayernligaspiel in Folge ungeschlagen - doch mit dem erhofften Heimsieg gegen den VfL Günzburg wurde es nichts. Mit dem 26:26 (11:11)-Unentschieden gegen den Aufsteiger waren die Gastgeber am Ende sogar noch gut bedient. Freilich: Bei einer ähnlich mauen Vorstellung in den Begegnungen mit den Topteams Bayreuth und HC Erlangen II dürften die Niederbayern ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte bald wieder los sein.
TGL-Trainer Milan Sedivec war hinterher bei aller Unzufriedenheit um eine sachliche Analyse bemüht: "Ich glaube nicht, dass wir Günzburg unterschätzt haben. Aber im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Haunstetten stimmten heute weder im Angriff noch in der Abwehr unsere Quoten", sagte der Tscheche und bemühte die Statistik. Und die sprach Bände: 55 Mal warfen die Landshuter aufs Tor, trafen jedoch nur 26 Mal. Auch die sonst so starken Keeper Lukas Sigl und Matthias Elgeti konnten ihrer Mannschaft diesmal nicht den nötigen Rückhalt geben und erwischten laut des Trainers Aufzeichnungen insgesamt nur sechs direkte Würfe auf ihren Kasten. "Mit Werten weit unter 50 Prozent kannst du in der Bayernliga kein Spiel gewinnen", konstatierte Zahlenfreak Milan Sedivec.
In dem hart und verbissen geführten Match auf überschaubarem Niveau hatten die Gäste offenbar bei ihrem Haunstettener Nachbarn abgeschaut und gingen in Landshut ebenfalls mit einer sehr offensiven Deckung zu Werke. Doch weil sich die Schwaben bei Ballbesitz zu viele technische Fehler erlaubten, wurde aus ihrer anfänglichen Führung rasch ein 8:5 für Landshut (18. Minute). Wie bereits zuletzt begann Sedivec frühzeitig Spieler und Positionen durchzuwechseln. So kam in der 19. Minute Alex Reitmeier erstmals aufs Parkett, der sich am Freitagabend überraschend wieder einsatzfähig gemeldet hatte.
Aktionen der Landshuter zu gezwungen
Die Hausherren versuchten es in der Offensive zu sehr mit der Brechstange - und wenn sie mal die Kombinationsmaschine anwarfen, haperte es an der Chancenverwertung. Günzburg glich bis zur 22. Minute (9:9) nicht nur wieder aus, sondern legte bis zur Pause noch zweimal vor, ehe Tobi Gretsch das Unentschieden für die TG Mipa in die Kabine rettete (11:11).
Nach dem Wechsel verschliefen die Sedivec-Jungs den Start und gerieten mit 11:14 ins Hintertreffen (33.), nicht zuletzt dank eines gut disponierten Gästetorwarts Patrick Bieber. Obwohl die Rot-Weißen in der 39. Minute erneut egalisierten, blieb ihre schwache Wurfausbeute - unter anderem versemmelten sie drei ihrer fünf Siebenmeter - das Problem. Günzburg zog mit vier Toren davon (17:21/46.) und lag bis zum 21:23 (51.) vorne.
Dann schienen sich die TG-Fans abermals auf den starken Endspurt ihres Teams verlassen zu können, als Gretsch, Michal Pich, Enis Kabashi und Stefan Axthaler den Spieß zur 25:23-Führung umdrehten (55.). Doch trotz Überzahl in der letzten Minute - Niko Hermann saß eine Strafzeit ab - brachten die Rot-Weißen dieses Polster nicht ins Ziel: Nicolai Jensen (59.) und Julian Nief Sekunden vor Ultimo besorgten für die Schwaben den verdienten Ausgleich zum 26:26. Zuvor hatte Markus Auernhammer zunächst per Konter das 26:24 erzielt (57.), um dann aber 30 Sekunden vor der Sirene bei einem freien Wurf von der rechten Außenbahn an VfL-Torwart Patrick Bieber zu scheitern.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Sigl; Christ (1), Gretsch (5/1), Reitmeier, Abeltshauser (4/1), Müller (4), Auernhammer (4), Axthaler (1), Kabashi (4), Hackmann, Obermayr, Pich (3).