Flughafen München
37-Jähriger dank Vater und Bruder wieder frei
9. Dezember 2019, 11:57 Uhr aktualisiert am 9. Dezember 2019, 11:57 Uhr
Dass Blut wohl doch dicker als Wasser ist, hat sich am Sonntag am Flughafen München gezeigt - dort hatten Vater und Bruder zusammengelegt, um ihrem Verwandten aus der Patsche zu helfen. Der 37-Jährige hatte versucht, per Flugzeug das Land zu verlassen, obwohl gegen ihn ein Haftbefehl vorlag.
Die Mann war bereits auf dem Weg zu ihrem Flug. Wie die Polizei mitteilte, sollte es nach Antalya gehen. Problem: Eine Kontrolle der Bundespolizei, bei der herauskam, dass gegen beide ein Haftbefehl vorlag. Einer der beiden Türken war wegen Betrugs verurteilt, auch der andere war bereits polizeibekannt - offenbar nicht nur in Deutschland. Beide standen bereits auf der Fahndungsliste der Beamten.
Am frühen Morgen hatten die Bundespolizisten einen 37-jährigen Wahl-Baden-Württemberger aus dem Verkehr gezogen, als der auf dem Weg zu seinem Flug nach Antalya durch die Ausreisekontrolle musste. Der Gesuchte war wegen Betrugs zu 1.200 Euro Geldstrafe oder 30 Tagen Ersatzhaft verurteilt worden.
Beides hatte er wohl ignoriert. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hatte ihn bereits zur Festnahme ausgeschrieben. Der Festgenommene selbst konnte die geforderte Geldstrafe nicht bezahlen. Dennoch konnte er letztendlich dem Gefängnis entgehen. Gezahlt hatten nämlich sein Vater und sein Bruder - alles in allem 1.273 Euro. Die beiden Männer hatten zusammengelegt, um dem 37-Jährigen aus der Patsche zu helfen.
Endstation für 35-Jährigen
Ein anderer Mann - ein polizeibekannter Gewalttäter, lief den Bundesbeamten am Vormittag bei seiner Ankunft aus Istanbul in die Arme. Ein Ingolstädter Amtsrichter hatte den 35-jährigen Türken im Mai dieses Jahres wegen eines Körperverletzungsdeliktes zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt. Der gebürtige Ingolstädter hatte sich anscheinend nicht um den Urteilsspruch gekümmert und sich in das Land seiner Vorfahren abgesetzt. Daher hatte die Staatsanwaltschaft in der Audi-Stadt den Untergetauchten im November dieses Jahres mit Vollstreckungshaftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben. Diesen Haftbefehl vollstreckten Bundespolizisten am Münchner Airport, als der Gesuchte nach Bayern zurückkam.
Nachdem die polizeilichen Maßnahmen vor Ort erledigt waren, musste der Festgenommene noch am Nachmittag die Reise in die Landshuter Justizvollzugsanstalt antreten.