Bayern
Wenn Fräulein Wagner zu Tisch bittet
3. Februar 2023, 18:49 Uhr aktualisiert am 3. Februar 2023, 18:49 Uhr
Das gibt es auch nicht alle Tage - dass zur Einweihung des Abendbetriebes eines (seit 2019 bestehenden) Lokals Bayerns Polit-Elite aufmarschiert. Doch wenn die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung und ihre Chefin Catherine Demeter einladen, ist eben alles etwas anders. Und so reihten sich Mittwochabend hoch über der Theresienwiese auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Georg Eisenreich (beide CSU) in die illustre Gästeschar ein.
Gefeiert wurde im Restaurant "Fräulein Wagner" des Jugend- und Familienhotels Augustin der Stiftung (der knapp 51 Prozent der Augustiner-Brauerei gehören). Dort wurde bislang vor allem Frühstück und Lunch serviert.
Eine klare kulinarische Linie gibt's erst jetzt. Dafür hat man Edel-Caterer Ulrich Dahlmann ins Boot geholt. Dieser musste kürzlich (Gastro-)krisenbedingt seine Zentrale in der Parkstadt Schwabing aufgegeben. Neuer Unternehmens-Standort: die Untergeschosse des Hotels.
Im Restaurant sorgt ab sofort von Donnerstag bis Samstag abends Dahlmann-Küchenchef Gideon Huth (37) für junge Gerichte. Die Gerichte sind so bunt gemischt und blumig-elegant wie die Bezüge der Sitzbänke im Lokal. Von Carpaccio vom Bio-Kohlrabi mit Rosenkohl (im Restaurant für 12 Euro) über geschmorte Aubergine mit Hummus (21 Euro) bis zum Maishähnchen vom Grill mit Topinambur (26 Euro). Etwa einmal im Monat soll die Speisekarte saisonal angepasst werden. Immer zu finden: viel frisches regionales Gemüse.
Die Gäste - wie Oliver Kasparek, Chef der Hypo-Kulturstiftung, Österreich-Generalkonsulin Eva Maria Ziegler, Schauspieler Axel Milberg oder die Wiesnwirte-Familie Reinbold - griffen beherzt zu. Augustiner-Brauerei-Chef Martin Leibhard lobte die "leichte innovative Küche".
Begeistert zeigten sich auch die beiden Staatsminister, die insbesondere aber die Leistungen der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung hervorhoben, die viele soziale und kulturelle Projekte fördert. So sagte Justizminister Georg Eisenreich der AZ: "Augustiner und die Stiftung sind eine Institution. Vor allem die Stiftung ist ein Schatz für München."
Im Lokal hängt ein großes Porträt der Namensgeberin und Stiftungsgründerin Edith Haberland-Wagner. Mit Blick auf dieses sagte Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) der AZ: "Es ist faszinierend, dass die Geschichte der Augustiner-Brauerei auch die Geschichte starker Frauen ist, die sich in der Männerwelt behauptet haben."
Das gilt nach wie vor auch für die jetzige Augustiner-Gesellschafterin Catherine Demeter, Nachfahrin der Augustiner-Gründerfamilie Wagner in siebter Generation. Diese betonte in ihrer Ansprache: "Dieses Haus soll Menschen aus aller Welt zusammenbringen, sie einzigartige Stunden erleben lassen und ein Ort für kurze Seligkeit für alle sein."