Bayern

Justizminister Eisenreich warnt vor "Love Scamming"


Georg Eisenreich (CSU), Justizminister von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz.

Georg Eisenreich (CSU), Justizminister von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz.

Von dpa

Einsamen Menschen täuschen sie im Internet die große Liebe vor und haben es doch nur auf das Geld abgesehen - das sogenannte Love Scamming floriert im Netz.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hat daher am Freitag gemahnt, vorsichtig im Netz zu sein. "Schauen Sie genau hin, wer Sie anschreibt. Ignorieren Sie Forderungen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen", sagte er.

Landesweit haben Betrüger laut Justizministerium im Jahr 2020 mit dieser Masche neun Millionen Euro erbeutet. Einzelne Opfer hätten sechsstellige Summen verloren. Die Staatsanwaltschaft München I habe bis Anfang Dezember dieses Jahres 73 Fälle verzeichnet - mit einem Schaden von etwa 2,8 Millionen Euro.

Der Begriff "Love Scamming" stammt aus dem Englischen und bedeutet in etwa Betrug mit vorgetäuschter Liebe. Betrüger bauen unter falscher Identität eine virtuelle Beziehung zu ihren Opfern auf. Dann konstruieren sie Notlagen und fordern Geld. Dahinter stünden oft organisierte Kriminelle, sagte Eisenreich. Auch komme es zu Erpressung mit intimen Bildern oder Videos. Teils seien dies "Deepfakes", also Bildfälschungen mit spezieller Software.

Auf Bundesebene werde nun geprüft, ob dieses eher neue Phänomen der Fakes im Strafgesetz berücksichtigt werden könne.