Bayern
Ex-Augustiner-Chef Gerhard Ohneis ist tot: Trauer um einen wahren Bier-Baron
10. Februar 2023, 17:53 Uhr aktualisiert am 10. Februar 2023, 17:53 Uhr
München - Wenn auf jemanden das Wort Bier-Baron zutraf, dann ganz sicher auf ihn: Gerhard Ohneis. Der gebürtige Münchner hat, neben seiner Arbeit als Rechtsanwalt, sein ganzes Leben dem Bier gewidmet. Jetzt ist der langjährige Augustiner-Boss, wie die Brauerei am Freitag bekanntgab, im Alter von 85 Jahren gestorben.
Acht Jahre lang war er persönlich haftender geschäftsführender Gesellschafter von Augustiner, bis 2004 Jannik Inselkammer, der 2014 auf tragische Weise beim Heli-Skiing in Kanada ums Leben kam, ihm nachfolgte. Angefangen 1996, als nach dem Tod der letzten Nachkommin der Wagner-Dynastie Edith-Haberland-Wagner die Mehrheit der Augustiner-Brauerei in die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung überführt wurde, um Münchens älteste Braustätte vor dem Zugriff multinationaler Konzerne zu bewahren.
In dieser Zeit modernisierte er die Brauerei behutsam (ohne die DNA zu verändern) und verstärkte die Expansion in der Gastronomie. Seinen Kurs bei Augustiner skizzierte OB Christian Ude an Ohneis' 65. Geburtstag 2003 so: "Auf eine liebenswerte Weise altmodisch."
Als Kuratoriumsvorsitzender der Freunde der Bundesgartenschau München 2005 sammelte er unbeirrt Spenden für die Bundesgarten, wofür er mit der Medaille "München leuchtet" in Gold ausgezeichnet wurde.
Bier bestimmte aber freilich die weitesten Bereiche seines Lebens - im Präsidium des Deutschen Brauerbundes, Chef der bayerischen Brauer und 30 (!) Jahre Geschäftsführer des Vereins Münchner Brauereien. Mehr Bier geht eigentlich nicht, ein wahrer Bier-Baron eben. Am 30. Januar ist er im Alter von 85 Jahren gestorben. Er hinterlässt seine geliebte Frau, die Münchner Malerin Farida Ohneis.