(fe). Beste Stimmung herrscht derzeit beim Handball-Landesligisten TG Mipa Landshut. Nachdem vor Wochenfrist der "Cham-Komplex" mit einem 30:25-Triumph beim alten Rivalen aus der Oberpfalz abgelegt wurde, nehmen die Rot-Weißen im Heimspiel am Samstag (20 Uhr, Sportzentrum West) gegen die TS Selb den sechsten Sieg am Stück ins Visier.

TGL-Spielertrainer Markus Böhner braucht trotzdem bei seinen Schützlingen nicht lange auf die Euphoriebremse zu treten: "Wir wissen, dass wir in diesem Spiel klarer Favorit sind und nehmen diese Rolle auch an. Aber gerade die Tatsache, dass jeder einen Sieg von uns erwartet, macht diese Hausaufgabe für uns so undankbar." Zumal die Oberfranken nach ihrer 22:33-Heimklatsche gegen Münchberg bereits in Zugzwang geraten sind und bei einer weiteren Nullrunde als derzeitiger Tabellenachter mit 4:8 Punkten sogar den Sturz auf einen Abstiegsplatz befürchten müssen. Dass der Aufsteiger von der bayerisch-tschechischen Grenze in solche Schwierigkeiten geraten würde, überrascht "Mäx" Böhner: "Die haben eigentlich noch dieselben Spieler, die uns vor zwei Jahren in unserer Vizemeister-Saison ganz schön zu schaffen gemacht haben." In der Tat setzt TS-Trainer Horst Roch auf eine eingespielte Truppe, die sich traditionell immer wieder mit "Grenzgängern" aus dem nahen Tschechien verstärkt. Darunter Zdenek Koranda, der zuletzt in Diensten des Landesliga-Absteigers SSG Metten stand.

Von Abstiegssorgen blieben die Landshuter bisher verschont - auch wenn ihnen von einigen Skeptikern nach dem sang- und klanglosen Kurzgastspiel in der Bayernliga das Gegenteil prophezeit wurde. Vielmehr stünden die Niederbayern nach Minuspunkten gerechnet mit ihrer "weißer Weste" (10:0 Punkte) bereits an der Spitze - hätten nicht Primus DJK Waldbüttelbrunn und der TV Roßtal ein Spiel mehr ausgetragen und damit 11:1 Zähler auf die Habenseite gebracht. Schon einen kleinen Respektsabstand zum Führungstrio weisen der Vierte Lauf/Heroldsberg (7:3) und Cham als Fünfter mit 7:5 Punkten auf, während mit dem TV Münchberg auf Platz sechs (6:6) schon die Abstiegszone beginnt. Die erklärt die TG Mipa heuer ebenso zum Tabu wie das Wort "Meisterschaft". Ganz nach der Böhner'schen Vorgabe: "Von Spiel zu Spiel denken und die Null auf der Minusseite so lange wie möglich stehen lassen." Angesichts einiger berufs- respektive verletzungsbedingter Ausfälle hat der TGL-Chefanweiser für das heutige Match A-Junior Alex Rauner in den Landesligakader geholt. Der kann unter der Woche zwar aus Studiengründen kaum trainieren und wollte deshalb eigentlich nur in der A-Jugend-Bayernligamannschaft der Rot-Weißen auflaufen. Doch dort scheint der Ex-Mainburger mit Toren wie am Fließband richtig Appetit auf die "Erste" bekommen zu haben. Auch Manfred Wetscheza soll laut Böhner sein Comeback in der Landesligatruppe feiern, in der Youngster "Monte" Schindlbeck bereits eine "feste Größe" sei.