Überblick

Bayerns Basketballer und der Fehlercode 403

Coach Trinchieri sieht "dead man walking", aber Istanbul holt dank der Rebounds den Sieg.


Unter dem Brett im Vorteil: Der überragende Jonathan Motley schnappt sich den Ball vor Bayern-Center Freddie Gillespie.

Unter dem Brett im Vorteil: Der überragende Jonathan Motley schnappt sich den Ball vor Bayern-Center Freddie Gillespie.

Von wim

Irgendwo auf dem Weg zwischen Athen und Istanbul mussten die Basketballer von Fenerbahce wieder das Fliegen gelernt haben.

Hatten sie gegen Panathinaikos noch größte Schwierigkeiten unter den Körben, dominierten sie gegen den FC Bayern bei den Rebounds. In der Programmierer-Sprache war es der Fehlercode 403, der die Bayern plagte: Zugriff verweigert. Fenerbahce erarbeitete sich 44 Abpraller (davon 16 für einen zweiten Wurfversuch), die Bayern kamen nur auf 25 (nur drei davon in der Offensive). Coach Andrea Trinchieri: "Sie haben uns unter unserem Brett gekillt." Istanbul gewann 79:71.

Die Zugriffsschwäche kostete den Bayern schnell den abermals guten Start. Dabei hatten sie den Spielmacher der Türken, Nick Calathes, im Griff. Der beste Vorlagengeber der Euroleague-Geschichte legte im Spiel gerade mal einen Korb auf.

Doch Fenerbahce - vor der Saison als Titelanwärter eingestuft - drehte die Partie im zweiten Abschnitt und gab sie nicht mehr her. Den entscheidenden Punch setzten die Gastgeber im dritten Viertel, als sie auf 66:43 wegzogen.

Trotz des 23-Punkte-Polsters wurde es aber noch mal spannend, denn Istanbuls Offensive war nun wie zuvor die der Bayern für fünf Minuten im Fehlermodus 404: nicht zu finden. Die Gäste fanden nun dagegen in den Kombinationen den freien Mann wieder, legten einen 12:0-Lauf hin.

"Wir haben nach dem dritten Viertel tot ausgesehen", meinte Trinchieri, "aber wir hatten sogar noch eine Chance auf den Sieg: dead man walking." Doch Istanbuls Grusel wurde nicht real, denn die Fernwürfe, eigentlich eine Stärke der Bayern, gingen nicht mehr rein - in der zweiten Hälfte nur noch einer.

Der FCBB flog darum am Freitag sieglos vom Bosporus nach Hause. Am Sonntag, 18 Uhr, warten dann die MHP Riesen Ludwigsburg auf die Bayern. Unter den Körben waren die BBL-Rivalen bisher ziemlich gleich stark.