AZ-Interview
Bayern-Basketballer Lucic: "Wollen Fenerbahce überraschen"
31. Januar 2019, 7:00 Uhr aktualisiert am 31. Januar 2019, 7:00 Uhr
Die Bayern-Basketballer empfangen am heutigen Donnerstag den Topfavoriten aus Istanbul. In der AZ spricht Vladimir Lucic über das Spiel im Audi Dome: "Fener ist vielleicht sogar das beste Team in Europa."
Der 29-jährige Small Forward kam 2016 von Valencia BC zum FC Bayern. Außerdem spielt er für die serbische Nationalmannschaft.
AZ: Herr Lucic, Sie haben mit dem FC Bayern Basketball gerade vier Auswärtsspiele hinter sich. Und eine sehr erfolgreiche Woche, oder?
VLADIMIR LUCIC: Wir haben einen großartigen Job gemacht und es geschafft, alle drei Spiele in dieser Woche zu gewinnen. Das war sehr bedeutend für uns. Am Montag hatten wir einen Tag frei, um uns ein wenig von den körperlichen Strapazen zu erholen. Jetzt bereiten wir uns auf das Spiel gegen Fenerbahce vor.
Bei Khimki Moskau ist Ihnen auch der insgesamt dritte Auswärtssieg in der Euroleague gelungen.
Das ist sehr wichtig, denn in der Rückrunde haben wir viel mehr Auswärts- als Heimspiele. Da müssen wir so viele Siege wie möglich holen. Wir wollen im Kampf um die Playoffs in der Euroleague weiter wettbewerbsfähig bleiben. Bisher klappt das ganz gut. Aber wenn wir da dranbleiben wollen, müssen wir jetzt eben auch noch ein paar Auswärtsspiele gewinnen.
Vladimir Lucic hat seinen Infekt überstanden
Der Sieg in Moskau war da ja schon mal ein guter Anfang.
Definitiv. Es war ein hartes Spiel für uns, vor allem, weil sie ein paar Tage vor dem Spiel ihren Trainer gewechselt haben. Gegen Teams in solchen Situationen zu spielen, ist immer gefährlich. Zumal Khimki ein großer Klub mit großem Budget und großer Qualität ist. Deshalb war das ein enorm wichtiger Sieg für uns.
Beim 93:90 in Bayreuth am Sonntag gingen Sie zuletzt voran, waren mit 21 Punkten Topscorer. Nähern Sie sich langsam wieder Ihrer Bestform?
Ich hatte vor ein paar Wochen einen Infekt und musste deshalb eine Woche pausieren. Deshalb war ich in den letzten Spielen nicht in der allerbesten körperlichen Verfassung. Aber ich fühle mich jetzt wieder besser. Wenn du drei Spiele in einer Woche spielst, hast du immer mal ein gutes, aber auch schlechte Spiele dabei. Da muss jeder Spieler versuchen, fokussiert zu sein, Verantwortung zu übernehmen und positiven Einfluss auf unser Spiel zu nehmen.
Lucic: "Müssen unsere Ups und Downs minimieren"
Mit welchen Erwartungen gehen Sie jetzt in das Heimspiel am Abend (20.30 Uhr) gegen Euroleague-Tabellenführer Fenerbahce Istanbul?
Die Halle ist ausverkauft, ich erwarte auch viele türkische Zuschauer. Sie werden Fenerbahce in unserer Halle sicher lautstark unterstützen. Fener ist eines der besten, wenn nicht aktuell sogar das beste Team in Europa. Sie haben mit Zeljko Obradovic einen großen Trainer, der jedem Team, das er trainiert, die Final-Four-Teilnahme garantiert. Die Mannschaft spielt schon sehr lange zusammen und in dieser Saison einfach großartigen Basketball. Sie sind mit Sicherheit der klare Favorit. Aber wir haben in Istanbul ein sehr gutes Spiel gegen sie gezeigt. Das gibt uns schon ein bisschen Mut und Hoffnung, dass wir sie hier in München jetzt vielleicht überraschen können.
Ist Bayern schon bereit dafür?
Wir wollen uns im Kampf um die Playoffs weiter behaupten. Und wenn du unseren Spielplan siehst, dann müssen wir dafür schon ein paar große Mannschaften und auch mal Top-Four-Teams überraschen. Das wollen wir versuchen - und damit am besten schon gegen Fenerbahce beginnen.
Im Hinspiel wäre Ihnen die große Überraschung bei der knappen 84:88-Niederlage ja bereits fast gelungen. War das ein Schlüsselerlebnis für die Mannschaft, weil man gesehen hat, dass man gegen die besten Teams mithalten kann?
Das kann man schon so sagen. Aber das ist mittlerweile auch schon eine Weile her und wir hatten seitdem sehr viele Spiele. Wir haben schon das Selbstvertrauen, gegen jedes Team bestehen zu können. Wir müssen einfach unsere Ups und Downs während des Spiels minimieren. Gegen solche Topteams wie Fenerbahce musst du 40 Minuten lang voll fokussiert sein. Nur dann können wir mithalten.