Meister in der Einzelkritik
Noten: Vier Fünfer für lahmenden FC Bayern
24. November 2018, 14:40 Uhr aktualisiert am 24. November 2018, 17:53 Uhr
Die kriselnden Bayern hat es verlernt, dem Gegner den entscheidenden Punch zu verpassen. Gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf reichte es am Samstag nur zu einem 3:3. Die Einzelkritik.
Manuel Neuer, NOTE 4: Musste schon in den ersten Minuten zweimal zupacken als die Gäste mutig begannen. Chancenlos beim Anschlusstreffer der Fortuna durch Lukebakio aus kurzer Distanz. Ebenfalls nichts zu machen beim Tor zum 3:2 und 3:3. Unterm Strich bleibt: drei Gegentore.
Joshua Kimmich, NOTE 3: Sehr aktiv in seiner Bayern-Rolle als Rechtsverteidiger. Stieß im Duett mit Müller immer wieder durch bis zur Grundlinie, brachte gefährliche Hereingaben nach innen. Agierte in den letzten zehn Minuten, als es nur noch 3:2 stand, wie in der Nationalelf als Sechser im Mittelfeld - zur Absicherung. Dort ist er viel wertvoller.
Niklas Süle, NOTE 4: Machte zuletzt beide Länderspiele, ist bei Löw Stammspieler. Traf beim 3:0 gegen Russland und nun auch gegen Düsseldorf. Schnelle Ballverarbeitung, knallharter Abschluss mit links - 1:0 (17). Negativ: Viel zu schläfrig und passiv beim 1:2.
Jérome Boateng, NOTE 3: Trainierte während der Länderspiel-Periode an der Säbener Straße. Durfte anstelle von Hummels (Bank) ran. Strammer Rechtsschuss, der knapp vorbeistrich (14.). Perfekter Chip auf Müller, der das 2:0 erzielte. Machte auffallend viel für den Spielaufbau. Das große Aber: Zu passiv und wenig entschlossen beim 2:1 durch Lukebakio (45.).
David Alaba, NOTE 5: Über seine Seite kam - im Vergleich zu Kimmich rechts - zu wenig. Routiniert im Zweikampfverhalten und dabei, seine linke Seite abzusichern, aber mit zu wenig Aktionen nach vorne. Erst nach der Pause mit gefährlicheren Flanken.
Javi Martínez, NOTE 5: Verlor gleich zu Beginn einen Ball im Mittelfeld, der zu einem Konter der Gäste führte. Ansonsten in seiner Rolle als Sechser gegen die Fortuna unterfordert. Dennoch kamen die Fortunen zu drei Treffern, geht auch auf sein Konto. Keine Absicherung durch die Mitte.
Leon Goretzka, NOTE 4: Eher unauffällig im Mittelfeld, meist um den Mittelkreis aktiv. Ballschlepper und -verteiler. Nutzte hin und wieder den Raum für Vorstöße über die rechte Seite. Der Ex-Schalker kann viel mehr, zeigt es aber nicht, wirkt gehemmt.
Thomas Müller, NOTE 2: Weil Arjen Robben noch nicht ganz fit ist (Bank) und Serge Gnabry wegen Adduktorenproblemen fehlte, diesmal Rechtsaußen - und Vollstrecker. Hat seine Torallergie überwunden. Traf nach akrobatischem Stoppen des Balles geschickt zum 2:0 (21.) und mit links zum 3:1 (58.), seine ersten Liga-Tore seit dem 1. September.
Renato Sanches, NOTE 5: Mit frischem Selbstvertrauen dank eines Länderspiel-Einsatzes für Portugal? Nicht wirklich. Übertrieb es oft mit dem Versuch, durch Dribblings in eine bessere Schussposition zu kommen. Er probiert alles, bleibt aber meist unglücklich in seinen Vorstößen. Nach 80 Minuten ausgewechselt.
Franck Ribéry, NOTE 5: Sorgte zuletzt eher außerhalb des Platzes für Schlagzeilen. Im Spiel kam er kaum durch über die linke Seite, rannte sich bei Dribblings in Gegenspielern fest. Etwas besser in der zweiten Halbzeit; Verzog einen Schuss übers Tor (52.). Insgesamt zu wenig. In der 71. Minute ausgewechselt.
Robert Lewandowski, NOTE 4: Ging mit Kniebeschwerden ins Spiel, doch der Torjäger ist zu wichtig - für Kovac unverzichtbar. Ließ eine Chance liegen, die er normalerweise blind reinmacht (34.), er verzog. Vergab das mögliche 4:2 kläglich (89.). Pluspunkt: Mit sehr starker Torvorlage per Hacke nach Ballbehauptung zu Müllers 3:1.
Arjen Robben, NOTE 5: Kam in der 71. Minute für Ribéry, ging jedoch auf seine rechte Seite. Gab sein Comeback nach drei Wochen (Muskelblockade). Wirkte noch nicht fit und spritzig genug, verlor in der Schlussphase einige Bälle, die dann gefährlich wurden.
Rafinha, OHNE NOTE: Als zweiter Einwechselspieler in der 80. Minute für Sanches in der Partie. Sollte die rechte Abwehrseite dichtmachen.
Mats Hummels, OHNE NOTE: Kam in der Nachspielzeit für Müller. Um Zeit zu schinden. Das sagt viel. Und dennoch fiel das 3:3.