"Geld für unnötige Dinge rausgeworfen"

FC Bayern: Als Serge Gnabry beinahe den Boden unter den Füßen verlor


Stammspieler beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft: Serge Gnabry

Stammspieler beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft: Serge Gnabry

Von Bernhard Lackner

In jungen Jahre wäre Serge Gnabry der Reichtum fast zu Kopf gestiegen. "Damit kann man einfach nicht umgehen", sagt der heutige Star des FC Bayern im Rückblick.

München - Arsenal, West Brom, Werder Bremen, TSG Hoffenheim und nun der FC Bayern - mit seinen gerade einmal 24 Jahren hat Serge Gnabry bereits ordentlich Stationen im Lebenslauf gesammelt. In Verein und Nationalmannschaft gehört der Flügelspieler mittlerweile zu den unumstrittenen Leistungsträgern, dabei drohte seine Karriere in jungen Jahren einen gehörigen Knick zu bekommen.

Wie Gnabry in einer Kolumne auf dem Portal "theplayerstribune" offenbart, wäre ihm auf dem Sprung von der Jugend zu dem Profis beinahe der Reichtum zu Kopf gestiegen. "Mit 15 fragst du deine Eltern noch um Taschengeld und mit 17 oder 18 Jahren verdienst du mehr als deine komplette Familie. Stell dir das vor! Damit kann man nicht umgehen", erklärt der gebürtige Stuttgarter, der damals noch für den FC Arsenal auflief.

Gnabrys Eltern warnten: "Bleib auf dem Boden"

Auch er selbst habe seinerzeit verschwenderisch gelebt, wie Gnabry rückblickend feststellt. "Als ich zu den Profis kam, habe ich mein Geld für komplett unnötige Dinge rausgeworfen. 600 Pfund für einen Kulturbeutel, glitzernde Schuhe von Louboutin, eine Rolex", erzählt der Bayern-Star.

Serge Gnabry (hier im Duell mit Bayerns ehemaligen Innenverteidiger Dante) stand bis 2016 beim FC Arsenal unter Vertrag.

Serge Gnabry (hier im Duell mit Bayerns ehemaligen Innenverteidiger Dante) stand bis 2016 beim FC Arsenal unter Vertrag.

Zur Vernunft hätten ihn damals seine Eltern gebracht. "Nach der Rolex hat es ihnen gereicht", so Gnabry: "Sie hatten wohl das Gefühl, dass sich da etwas anbahnt. Meine Mutter meinte damals: 'Serge, das hier hält vielleicht nicht für immer. Du kannst dein Geld nicht so aus dem Fenster werfen. Bleib auf dem Boden, denn irgendwann erhält jeder einen Rückschlag'."

Serge Gnabrys Karriere war am Scheideweg

Eben jener Rückschlag sollte nur wenige Wochen später folgen. "Es ging alles den Bach runter. Ich habe mir eine schlimme Knieverletzung zugezogen und war acht Monate raus. Danach habe ich es nicht mehr ins Team geschafft und wurde dann plötzlich an West Brom ausgeliehen", erinnert sich Gnabry. Am Ende standen sechs Einsätze für die Baggies, drei davon für die U23. Eine junge Karriere am Scheideweg.

Deutlich bergauf ging es schließlich nach seiner Rückkehr nach Deutschland 2016. Nach einem erfolgreichen Jahr bei Werder Bremen verpflichtete der FC Bayern den Silbermedaillengewinner von Rio, der nach einjähriger Leihe zur TSG Hoffenheim seit 2018 für den Rekordmeister aufläuft.

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