Flügelduo in Bestform
Coman und Gnabry sind für den FC Bayern unverzichtbar
19. Februar 2020, 6:31 Uhr aktualisiert am 19. Februar 2020, 10:24 Uhr
Die Bayern-Stars Kingsley Coman und Serge Gnabry sind wieder in Bestform - rechtzeitig zur heißen Phase der Saison. Besonders Philippe Coutinho hat es nun schwer: "Meilenweit von der Startelf entfernt"
München - In der Winterpause, als sich der FC Bayern im warmen Doha auf die Rückrunde vorbereitete, sprach Philippe Coutinho (27) noch ziemlich selbstbewusst über seine ganz großen Träume. "Wir wollen die nächste Runde überstehen und am Ende die Champions League natürlich auch gewinnen", sagte der Brasilianer der AZ: "Ich denke, wir haben die Qualität dazu im Kader."
Coman und Gnabry: Flick kann wieder auf fetziges Dou vertrauen
Dies gilt es in der kommenden Woche zu beweisen, wenn die Münchner im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse beim FC Chelsea antreten müssen (Dienstag, 21 Uhr). Doch ob Coutinho an der Stamford Bridge überhaupt mithelfen darf, ist fraglich. Im zentralen offensiven Mittelfeld hat der in Topform spielende Thomas Müller (30) seinen Platz sicher. Und auf den Flügelpositionen kann Trainer Hansi Flick endlich wieder auf sein flinkes und fetziges Duo vertrauen: Kingsley Coman (23) und Serge Gnabry (24). Schlecht für Coutinho, aber wichtig für Bayern.
Beim 4:1-Sieg in Köln am Sonntag demonstrierten die Außenstürmer ihren Wert für die Mannschaft. Coman traf bei seinem Startelf-Comeback nach langer Verletzungspause (Kapseleinriss im linken Knie) zum zwischenzeitlichen 2:0, Serge Gnabry legte die Tore zum 3:0 und 4:0 nach. Auch Gnabry hatte in den Wochen zuvor mit einer Verletzung zu kämpfen, im Adduktorenbereich zwickte es immer wieder. Nun ist er wie Coman bei 100 Prozent Fitness - und für Bayern in den entscheidenden Wochen der Saison unverzichtbar.
"Coman ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann"
"Unsere Außenspieler sind für unser System ganz wichtig", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zuletzt. Speziell "King" Coman setzte der Sportdirektor unter Druck: "Er muss jetzt arbeiten. Das ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Er weiß, um was es geht und dass er schnell in Top-Form kommen muss." Coman scheint zu gehorchen, gegen Köln war er mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke sofort ein Gewinn.
Und auch Gnabry, der bei seinen Einsätzen in den Partien zuvor noch nicht sonderlich spritzig gewirkt hatte, spielte stark, erzielte seine Saisontore acht und neun in der Liga. Insgesamt steht der deutsche Nationalspieler bei 14 Treffern und acht Assists in allen Wettbewerben. Eine beachtliche Bilanz. Die natürlich auch andere Klubs aufmerksam werden lässt. Laut der englischen "Sun" ist Manchester City an Gnabry interessiert, würde ihn im Sommer mit Leroy Sané (24) tauschen.
Gnabry und Coman sorgen für die nötige Power
Aber der Plan der Münchner sieht anders aus. Sie wollen in Zukunft mit Gnabry, Coman UND Sané in der Offensive wirbeln. Da muss man in Europa erstmal ein spektakuläreres Trio finden. Sané ist neben Leverkusens Kai Havertz (20) weiter Bayerns Wunschspieler im Sommer.
Zunächst aber sollen Gnabry und Coman für die nötige Power im Angriffsspiel sorgen, ganz im Stile ihrer Vorgänger Arjen Robben und Franck Ribéry. Speziell Robben war in den K.o.-Runden der Champions League stets besonders motiviert und treffsicher. Diese Tradition auf den Flügelpositionen gilt es fortzusetzen.
Durch die Startelf-Rückkehr von Gnabry und Coman gibt es auch einige Verlierer. Leon Goretzka (25) etwa, der bei Flick zuvor gesetzt war, nun aber auf der Bank sitzt - gleich neben Frankreichs Weltmeister Corentin Tolisso (25). Die größte Bayern-Enttäuschung bleibt freilich Coutinho, der Mann, den die Münchner genau für diese großen Abende in der Königsklasse geholt hatten.
"Coutinho ist meilenweit von der Startelf entfernt", sagt Sky-Experte Didi Hamann. "Ich halte es für nahezu ausgeschlossen, dass er im Sommer fest verpflichtet wird." Und ebenso unwahrscheinlich ist es, dass Coutinho gegen Chelsea starten wird.
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