TSV 1860 gegen Fortuna Köln

Bierofkas Appell: Zünden, siegen, feiern!


Fordert seine Löwen im Abstiegsfinale: Daniel Bierofka.

Fordert seine Löwen im Abstiegsfinale: Daniel Bierofka.

Von Lukas Schauer / Onlineredaktion

Vor dem letzten Heimspiel appelliert Trainer Bierofka an die Mannschaft: "Es geht darum, dass wir zünden und der Funke überspringt" - damit es klappt mit dem Klassenerhalt gegen Fortuna Köln.

München - Rückblick: Sonntag, 31. Mai 1992. Grünwalder Stadion. Anno dazumal kämpfte der TSV 1860 in der Relegation um den Verbleib in der Zweiten Liga - ein 1:4 gegen Fortuna Köln bedeutete den Anfang vom Ende. Nachdem die Löwen auch in Köln verloren hatten, hieß es: Bayernliga.

"Das hatte für sehr, sehr viele Menschen eine extreme Bedeutung, da sind wahnsinnige Erinnerungen dran geknüpft. Wir wollen die Story im Grünwalder Stadion fortschreiben", erklärte Kölns Trainer Oliver Zapel vor Sechzigs letztem Heimspiel der laufenden Drittliga-Saison am Samstag (13.30 Uhr, im AZ-Liveticker) gegen die Fortunen.

Abstiegsfinale für die Löwen

Daniel Bierofka muss dagegen passen. "Ich erinnere mich ja wirklich an vieles, was bei 1860 passiert ist, aber daran nicht mehr", sagte der Trainer der Sechzger über den damaligen Vergleich. Kein Wunder, denn: Für Sechzig war es vor 27 Jahren ein Vergleich zum Vergessen. Jetzt soll die Pleiten-Serie von fünf Niederlagen in Folge vergessen werden, der eigene Klassenerhalt mit einem Dreier gesichert und die Kölner in den Amateurfußball geschossen werden. Jetzt heißt es: vorgezogenes Abstiegsfinale!

Bierofka: "Es geht darum, die Nerven zu behalten. Es ist ja normal, dass vor so einem Spiel eine gewisse Anspannung da ist. Aber genau das Gegenteil musst du erreichen mit der Mannschaft: Du musst Ruhe bewahren und mit einem guten Gefühl ins Spiel gehen."

"Die Jungs brennen auf das Spiel", sagt Daniel Bierofka

Für die Löwen heißt die Marschroute dabei im einmal mehr restlos ausverkauften Sechzgerstadion: zünden, siegen, feiern! Ihr Dompteur erklärt: "Es geht darum, dass wir zünden und der Funke überspringt. Das ist ganz entscheidend." Mit anderen Worten: Jetzt, wo Sechzig mit einem Sieg alles klarmachen kann oder weiter zittern muss, müsse die Mannschaft die Fans mitreißen - und nicht umgekehrt: "Wir können nicht immer erwarten, dass die Fans uns nach vorne peitschen. Wir müssen den Funken zünden, dann geht das auf die Zuschauer über und zurück auf das Feld."

Was auf den anderen Plätzen passiere und dass Sechzig ein Unentschieden oder selbst eine Pleite eventuell schon reichen könnte für die Nichtabstiegsparty, interessiere Bierofka nicht. "Null. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, zuhause einen Sieg feiern, mit den Leuten feiern."

Karger wieder dabei

Mit Ausnahme der Ausfälle der Sommer-Neuzugänge Quirin Moll (Kreuzbandriss) und Stefan Lex (Syndesmosebandriss) sowie Kapitän Felix Weber (Gelb-Rot-Sperre), die laut Bierofka gerade im Endspurt "brutal wehtun", stehen sämtliche Löwen zur Verfügung. "Nico Karger und Benni Kindsvater haben trainiert, auch Aaron Berzel ist ins Training eingestiegen", sagte der 40-Jährige und konnte von einem sinnbildlichen Signal für Sechzigs Zusammenhalt berichten: "Felix Weber und Hendrik Bonmann werden mit ins Hotel kommen. Sie sind von ihren Charakteren einfach wichtig für die Mannschaft. Das ist ein gutes Zeichen."

Ungeachtet des Personals beschwor Bierofka Sechzigs Qualitäten. "Es ist die Basis eines Fußballspiels, dass du Herz, Leidenschaft und Seele auf den Platz bringst. Gerade bei Sechzig München", sagte Bierofka: "Ich glaube schon, dass dir die Leute Fehler verzeihen, aber sie wollen eine Mannschaft sehen, die lebt. Die diese Werte auf den Platz trägt. Wir sind ein Arbeiterverein."

TSV 1860: Keine Ausreden mehr

Man dürfe unter dem Spiel weder über die zuletzt inflationären fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen noch über andere unbeeinflussbare Dinge jammern. Vielmehr müssen man es "von der ersten Sekunde an komplett durchziehen - bis zur 90. Minute, nicht bis zur 85."

Die Zeichen stünden gut, denn: "Die Jungs brennen auf das Spiel." Und wollen Köln eine neue, aber negative Erinnerung ans Grünwalder ins Gedächtnis einbrennen.

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