Saisonstart am Samstag
Amateure des FC Bayern: Hoeneß' knifflige Mission in der 3. Liga
19. Juli 2019, 6:12 Uhr aktualisiert am 19. Juli 2019, 6:12 Uhr
Sebastian Hoeneß, der Sohn von Ex-Stürmer Dieter, startet mit dem FC Bayern II in die 3. Liga. "Er findet immer die richtigen Worte", sagt Neuzugang Timo Kern über seinen neuen Coach.
München - In der Familie Hoeneß fiebert man dem Auftakt in die 3. Liga entgegen - und das hat natürlich mit ihm zu tun: Sebastian Hoeneß (37), dem neuen Trainer der Bayern-Amateure. Am Samstag beginnt mit der Partie bei den Würzburger Kickers die Saison. Es ist für Hoeneß die erste überhaupt im Herrenbereich, in der vergangenen Spielzeit war er für die U19 der Münchner tätig.
"Wir sind in der Spur - es kann losgehen!", sagte der Coach am Donnerstag. Sein berühmter Vater Dieter Hoeneß (66), der von 1979 bis '87 für den FC Bayern stürmte, drückt die Daumen. "Ich wünsche Sebastian und seiner Mannschaft viel Erfolg gegen eine der Topmannschaften der 3. Liga. Das ist gleich ein echter Prüfstein", erklärte Dieter Hoeneß gegenüber der AZ.
FC Bayern II mit zahlreichen Transfers
Die Mission 3. Liga beginnt. Und sie dürfte durchaus knifflig werden für Sebastian Hoeneß und sein Team. Mit Woo-Yeong Jeong (für 4,5 Millionen Euro zum SC Freiburg), Maxime Awoudja (VfB Stuttgart/1,5 Millionen), Jonathan Meier (Mainz 05/1,2 Millionen), Adrian Fein (Hamburger SV/Leihe) und Franck Evina (KFC Uerdingen/Leihe) verließen fünf wichtige Spieler den Klub, diese Lücke muss erst geschlossen werden.
Zumindest Angreifer Joshua Zirkzee, der von ADO Den Haag umworben wird, bleibt Bayern wohl erhalten. "Ich habe davon gestern erst erfahren, davon wusste ich gar nichts", sagte Hoeneß zu den Gerüchten: "Für mich ist die Sache klar." Heißt: Zirkzee soll auf keinen Fall abgegeben werden.
Mit U18-Nationalspieler Leon Dajaku (VfB Stuttgart U19), dem Neuseeländer Sarpreet Singh (Wellington Phoenix) und Timo Kern (Waldhof Mannheim) haben die "kleinen Bayern" drei interessante Neuzugänge ins Team geholt. "Natürlich wollen wir den Klassenerhalt schaffen, das ist für eine zweite Mannschaft das realistischste Ziel", sagte Kern am Donnerstag.
Hoeneß will "Spieler für die erste Mannschaft zu entwickeln"
Hoeneß gibt eine ähnliche Richtung vor: "Wir wollen mit unserem Stil erfolgreich Fußball spielen, und am Ende würden wir unseren Spielern auch nächstes Jahr gerne die Möglichkeit geben, sich in der Dritten Liga zu entwickeln und drinbleiben." Zudem sei es seine Erwartung, so Hoeneß, "Spieler für die erste Mannschaft zu entwickeln". Da würde sich auch sein Onkel, Bayern-Präsident Uli Hoeneß, sicher freuen.
Den großen Namen versucht Sebastian Hoeneß "möglichst auszublenden und mich auf meine Arbeit zu fokussieren." Seine Art kommt in der Mannschaft an. "Er ist ein sehr sachlicher Trainer, der immer die richtigen Worte findet", sagte Neuzugang Kern: "Insgesamt waren meine ersten Eindrücke positiv." Kern könnte wie Dajaku, der andere Neue, in Würzburg gleich in der Startelf stehen. "Er ist fit und eine Option für das Wochenende", sagte Hoeneß über Dajaku: "Leon kennen wir sehr gut, weil er in der U19 in derselben Liga wie wir gespielt hat. Dort hat er bewiesen, dass er sehr torgefährlich ist. Ich glaube, da ist uns ein sehr guter Transfer gelungen."
Ob den Bayern auch ein guter Auftakt gelingt?
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