"Lügen tut eine Tabelle nie"

Englbrecht fordert Kampfgeist und warnt vor Rückstand gegen Schönheide


Schönheide und Bayreuth heißen die beiden kommenden Gegner des EVL.

Schönheide und Bayreuth heißen die beiden kommenden Gegner des EVL.

Von Felix Hüsch

Jetzt zählen definitiv keine Ausreden, sondern bloß noch Punkte. Der EV Landshut startet am Wochenende als Tabellensiebter in das letzte Viertel der Doppelrunde und möchte im Rennen um ein direktes Playoff-Billett in der Süd-Staffel der Eishockey-Oberliga endlich den Turbo zünden.

Zunächst wartet auf die Rot-Weißen am Freitag (19.30 Uhr) eine keinesfalls zu unterschätzende Aufgabe bei Schlusslicht Schönheide. Am Sonntag (17 Uhr) gastiert dann der Rangzweite EHC Bayreuth im Eisstadion am Gutenbergweg.

Man kann eine Tabelle immer auf verschiedene Arten lesen, aber lügen tut sie niemals. Der aktuelle siebte Platz des EV Landshut zeigt einerseits, dass die hiesigen Eishackler ergebnistechnisch den Erwartungen weiterhin hinterherhinken. Andererseits beweist sie aber auch, dass noch lange nichts verloren ist. Zwischen Position drei (Peiting) und dem EVL liegen nur läppische fünf Punkte. "Der EV Regensburg wird die Hauptrunde auf Platz eins beenden. Das ist gesetzt. Aber bis Rang drei ist alles möglich. Es sind noch 33 Punkte zu vergeben. Da kann eine Menge passieren", sagt EVL-Coach Bernie Englbrecht.

Seine ganz persönliche Zwischenbilanz mit fünf Siegen aus acht Spielen liest sich zwar ordentlich, ist aber immer noch ausbaufähig, wie die bittere 2:4-Heimschlappe gegen den Tabellenvorletzten Klostersee am vorigen Freitag gezeigt hat. "Ich habe nicht verstanden, dass die Fans ,Wir wollen euch kämpfen sehen' gerufen haben, denn das haben die Jungs wirklich gemacht. Sie haben nur ihre Chancen nicht gut genug genutzt", wehrt sich der Trainer vehement dagegen, den Stab über seine Truppe zu brechen. Dass sie es viel besser können, zeigten die Rot-Weißen schließlich schon am Sonntag in Deggendorf beim ersten Saisonsieg gegen den niederbayerischen Rivalen. Aber: Ein Ausrutscher wie eben zuletzt gegen den EHC Klostersee darf sich heute Abend im "Wolfsbau" unter keinen Umständen wiederholen.

Die Stimmung bei den "Wölfen" ist nach elf Pleiten in Folge genauso frostig wie das Wetter. Außerdem hat der EVL bei den bisherigen drei Saisonsiegen gegen den Klassenneuling kein einziges Gegentor kassiert: 4:0, 3:0, 3:0. Doch wer Schönheide jetzt auf die leichte Schulter nimmt, hat eigentlich schon verloren. "Sie werden versuchen, uns mit Kontern gefährlich zu werden. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir hinten nicht so viel zulassen. Denn wenn man gegen die erstmal in Rückstand gerät, kann es richtig schwer werden", versucht Bernie Englbrecht im Vorfeld des Spiels alles, um ein Dejavú zu vermeiden.

Mit einem ganz anderen Kaliber bekommen's die Landshuter dann am Sonntag zu tun. Der EHC Bayreuth kreuzt mit dem zweitbesten Angriff der Liga am Gutenbergweg auf und wird der EVL-Defensive erneut alles abverlangen. "Bayreuths Stil ist eher russisch und tschechisch geprägt, da müssen wir gezielt und körperbetont spielen. Gegen Deggendorf hat man gesehen, was möglich ist, wenn wir von Beginn an hart spielen", sagt Bernie Englbrecht und möchte sich mit seiner Mannschaft nur allzu gerne an der jüngsten Vorstellung im Derby an der Tratt orientieren.

Nicht zur Verfügung stehen abermals Verteidiger Peter Baumgartner (Muskelfaserriss) und Stürmer Ludwig Wild (Schulterverletzung). Aus der DNL-Mannschaft wird am Freitagabend zumindest Leon Abstreiter mit von der Partie sein, da er für das Samstagsspiel der Nachwuchstruppe in Krefeld gesperrt ist.

EVL: Kristian, Max Englbrecht; Geipel, Gröger, Draxinger, Pozivil, Hammer, Kuhn; Hofbauer, Doyle, Forster, Thornton, Jarrett, Peter Abstreiter, Kronawitter, Michl, Sedlar, Franz, Leon Abstreiter.