DEL
EHC München gegen Mannheim: Das Finale der Giganten
18. April 2019, 12:19 Uhr aktualisiert am 18. April 2019, 12:19 Uhr
Der EHC München trifft in der Endspielserie der DEL ab Donnerstag auf die Adler Mannheim. Die AZ vergleicht die beiden Mannschaften.
München - Nur ein Tag Pause blieb den Halbfinalsiegern des EHC Red Bull München nach der Marathon-Serie gegen die Augsburger Panther, die am Dienstagabend mit dem 2:0-Sieg des EHC im entscheidenden siebten Spiel ihr dramatisches Ende fand. Ein Tag, um nach sieben kraftraubenden, nervenaufreibenden Spielen die matten Muskeln durchzuschütteln und die müden Köpfe wieder aufzufrischen.
"Das ultimative, das Traumfinale"
Denn schon am Donnerstag (19.30 Uhr/Sport 1 und Magenta Sport live) steht das erste Spiel der Finalserie bei den Adlern Mannheim an. Bevor sich der Mannschaftsbus des EHC am Mittwoch um 14.15 Uhr auf den Weg Richtung Kurpfalz machte, ließen sich die Red Bulls noch vom "Würschtlmo" aus Garmisch-Partenkirchen mit seinem rollenden Grillwagen aufpäppeln, trainiert wird erst wieder am Donnerstagvormittag in Mannheim.
Mannheim gegen München, es ist das logische Finale dieser Spielzeit. "Das ultimative, das Traumfinale", nennt es Sport1-Experte und Ex-Nationalspieler Rick Goldmann, der in seiner Karriere für beide Teams gespielt hat. "Die konstantesten Mannschaften mit den qualitativ besten und tiefsten Kadern treffen aufeinander", sagt Goldmann.
Es ist das Duell der beiden Branchenriesen mit den höchsten Etats der Liga. Die AZ vergleicht die beiden Klubs.
Die Erfolge
Mit drei Meistertiteln in Serie war der EHC zuletzt das Nonplusultra im deutschen Eishockey - eine Rolle, die gerne auch die Mannheimer wieder einnehmen würden. Um die Jahrtausendwende dominierten sie mit den Titeln 1997, '98, '99 und 2001 die DEL, Meister wurden sie auch 1980, 2007 und zuletzt 2015. München hingegen könnte mit einem weiteren Titel als erstes DEL-Team vier Meisterschaften in Serie feiern.
Die Saison
Beide Teams, Mannheim wie München, spielten eine herausragende Hauptrunde. Mannheim stellte mit 116 Punkten gar einen neuen Rekord in der DEL nach 52 Spieltagen auf, und auch die Red Bulls hatten am Ende einer Saison noch nie so viele Zähler auf dem Konto (109). Die Bilanz in den direkten Duellen ist mit 5:4 nach Penaltyschießen, 0:1 n.P., 1:3 und 2:1 aus Sicht des EHC ausgeglichen. "Das wird eine riesige Herausforderung", sagte Münchens Trainer Don Jackson, "ich denke, sie sind fit und warten auf uns."
Die Schlüsselspieler
Beim EHC München glänzte Torwart Danny aus den Birken gegen Augsburg mit seinem 45. Shutout in der DEL - Ligarekord! Auf ihn wird es gegen seinen Jugendklub besonders ankommen. Bei Mannheim nennt Goldmann drei Schlüsselspieler: Stürmer Markus Eisenschmid, Verteidiger Mark Katic und Torwart Dennis Endras.
"Eisenschmid und Katic sind zwei Spieler, die bisher aus dem starken Kollektiv herausstechen, die die Spiele an sich reißen, wenn es sein muss", sagt Goldmann.
Die Verletzten
Während Mannheim alle Mann an Bord hat, fehlt beim EHC nun noch Maximilian Kastner. Der Stürmer bekam in Spiel sechs am Sonntag einen Schuss an die Hand und muss operiert werden. Youngster Maximilian Daubner, der für ihn in die Aufstellung rutschte, muss sich nach einer Unterkörperverletzung weiteren Untersuchungen unterziehen. Jason Jaffray und Konrad Abeltshauser fallen sowieso aus.
Die Kraftfrage
Während die Adler mit vier Siegen in vier Spielen durch das Halbfinale flogen, rackerte sich der EHC in sieben Partien gegen Augsburg ab, Mannheim hat insgesamt 328 Playoff-Minuten weniger Spielzeit in den Beinen und vor dem Finale über eine Woche Pause. Jackson sieht das nicht als Nachteil: "Mit diesen Sachen kann sich jeder beschäftigen, nur nicht wir. Das darf nicht in die Köpfe rein."
Das Fazit
"Es ist schwer, einen Sieger vorherzusehen, allerdings haben die Mannheimer einen souveränen Eindruck in den Playoffs hinterlassen. Und die Adler sollten auch die frischeren Beine haben", so Goldmann. "Aber wie heißt es so schön: Schreib niemals das Herz eines Champions ab. Hinzukommt, dass die Spielweise der Adler sehr der Spielweise des EHC ähnelt. Dadurch ergibt sich ein ganz anderes Spiel, als die Augsburger es zugelassen haben."
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