Champions League
EHC gegen Malmö: Sandhaufen-Mission
11. Dezember 2018, 10:20 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2018, 10:20 Uhr
Für den EHC Red Bull München geht es bei den Malmö Redhawks um den Einzug ins Halbfinale der Champions League. "Wir wollen Vereinsgeschichte schreiben und weiterkommen", sagt Abeltshauser.
München - Nominell ging der EHC Red Bull München, der Triple-Meister, als Verlierer des Kräftemessens am Oberwiesenfeld mit DEL-Primus Mannheim Adler vom Eis. Aber trotz des 0:1 nach Penaltyschießen war die Brust stolzgeschwellt, der Kopf stolz- und hocherhoben. Die Partie der besten Defensive (München) gegen die beste Offensive (Mannheim) übertraf die eh schon hohen Erwartungen, vor allem die Goalies - Adler Dennis Endras und Münchens Danny aus den Birken - trugen unter der Schutzkleidung wohl ein Superman-Kostüm.
"Es war eines der aufregendsten 0:0, das ich in meinem Leben gesehen habe, die Torhüter standen im Mittelpunkt", resümierte EHC-Coach Don Jackson. Und Mannheim-Trainer Pavel Gross ergänzte: "Ich hätte auch gerne Geld bezahlt, um diese Partie zu sehen." Drama, Baby, Drama, war geboten.
Geschwindigkeit, Action, Können, Härte, Faustkämpfe und irrwitzige Paraden der Torhüter.
Zweiter Teil des Kräftemessens in der Champions League
Und für die Münchner folgt Highlight auf Highlight. Am Dienstag (18.00 Uhr, Sport1) kommt es nun zum zweiten Teil des Kräftemessens im Viertelfinale der Champions League (CHL) mit dem schwedischen Topklub Malmö Redhawks.
Die Red Bulls, die als erstes deutsches Team überhaupt die Runde der letzten Acht erreicht haben, wollen das kleine Eishockey-Märchen weiterschreiben und ins Halbfinale einziehen. Das Hinspiel in München gewann der EHC mit 2:1.
"Wir müssen jetzt sicher noch einmal eine Schippe drauflegen", sagte Münchens Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser, "Malmö ist eine der Topmannschaften europaweit. Aber wir haben in München bewiesen, dass wir mit ihnen mitspielen können. Wir wollen unbedingt gewinnen und erstmals in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale einziehen."
Der EHC fuhr gestern nach dem Training mit dem Bus zum Flughafen und bestieg dort um 16.15 Uhr den Lufthansa-Flug LH 2444 nach Kopenhagen. Dort wartete bereits der Mannschaftsbus, der tags zuvor die lange Reise angetreten hatte. Der Bus brachte Kapitän Yannic Seidenberg & Co ins Malmö Arena Hotel direkt an der Spielstätte.
Der Name Malmö leitet sich übrigens von dem altschwedischen Wort Malmöughe ab und bedeutet soviel wie Sandhaufen. Der EHC auf Sandhaufen-Mission. Für den etatmäßigen Kapitän Michael Wolf und Patrick Hager, einen der Silberhelden der Olympischen Spiele in Pyeongchang, kommt der Showdown in der Liga der außergewöhnlichen Champions noch zu früh, beide können frühestens am Wochenende wieder antreten. Auch die Stürmer Mads Christensen und Jason Jaffray fehlen weiterhin verletzt.
"Dann können wir alles erreichen"
"Wir müssen an die Leistung anschließen, die wir vergangene Woche im Hinspiel gegen Malmö gezeigt haben", sagt Nationalstürmer Yasin Ehliz, "wir müssen klug und clever spielen, keine Konter zulassen. Wenn wir unser Spiel durchziehen, haben wir eine gute Chance."
Schon in der CHL-Gruppenphase trafen München und Malmö aufeinander. Daheim siegte der EHC da mit 3:2, auswärts setzte es aber eine 1:6-Klatsche. "Das wird kein zweites Mal passieren", sagte Stürmerstar John Mitchell, "wenn wir unser Ding durchziehen, Red-Bull-München-Eishockey spielen, dann können wir alles erreichen." Dann wären die nominellen Verlierer in der DEL die Helden der CHL.