Eishockey
Der Bann ist gebrochen
28. Oktober 2018, 21:41 Uhr aktualisiert am 28. Oktober 2018, 21:41 Uhr
Beim zweiten großen Derby des Wochenendes ließ sich der EV Landshut nicht noch einmal die Zähler nehmen: Nach der 4:7-Pleite gegen Rosenheim siegte die Mannschaft von Cheftrainer Axel Kammerer am Sonntag beim SC Riessersee vor 1 584 Zuschauern mit 6:1 (1:0, 2:1, 3:0), zog dadurch im Tableau der Eishockey-Oberliga Süd am Konkurrenten aus dem Werdenfelser Land vorbei und belegt nunmehr den vierten Rang. "Für uns ein sehr wichtiger Sieg", urteilte Axel Kammerer nach dem Spiel.
Es war mehr undankbare Aufgabe denn Spektakel. Klar: Der EVL (ohne den an der Rippe verletzten Marco Sedlar) war ob der massiven Ausfälle beim SCR - kein einziger Förderlizenzspieler aus München war mit dabei - leicht favorisiert. Doch so richtig wusste man nicht, was auf die Niederbayern zukommen würde. Letztlich war es ein verdienter Erfolg. Landshut kontrollierte die Partie über weite Strecken, war zudem im Abschluss wesentlich effektiver als die Gastgeber. Treffer Nummer eins fiel bereits nach zehn Minuten. Elia Ostwald hatte von der blauen Linie abgezogen, Keeper Daniel Fießinger zur Seite abgewehrt - ziemlich genau auf die Kelle von Max Forster, der nur noch vollstrecken brauchte. Riessersees Ausgleichs-Chance verpasste indes Mike Glemser, indem er am Torraum über die Scheibe schlug. Das vornehmlich kompliziert vorgetragene Powerplay des SCR brachte den EV Landshut indes nicht in die Bredouille.
Im Mittelabschnitt kamen die Gastgeber, wenn man so will, einem ausgeglichenen Spielstand noch am nähesten. Obwohl Kammerer eine sukzessive Steigerung bei seinem Team beobachtet hatte. "Wir sind von Drittel zu Drittel besser geworden", kommentierte der Coach. Zunächst erhöhte Luis Schinko mit einem Allerweltsschuss aus der Halbdistanz auf 2:0. Fießinger hatte freie Sicht und demnach auch die Schuld auf sich geladen. Problem der Garmisch-Partenkirchner: die dünne Spielerdecke. Mit Ausnahme der ersten Sturmreihe ließ sich kaum Torgefahr erzwingen. Beim 1:2-Anschlusstor allerdings war die besagte Paradereihe auf dem Eis, traf durch einen Rückhandschlenzer von Martin Naenfeldt. Der Schwede erwischte EVL-Keeper Patrick Berger durch die Hosenträger. Landshut konterte im ersten Überzahlspiel. Miloslav Horava nutzte einen Nachschuss, wenngleich der Puck in mäßigem Tempo über die Linie trudelte. "Wir konnten mehr Druck entwickeln, kamen besser in die Zweikämpfe", konstatierte Axel Kammerer. Riessersee verpasste nach einem Naenfeldt-Solo und einem Konter bei abgelaufener Strafzeit den neuerlichen Anschluss.
Und damit war den Niederbayern Tür und Tor für den Sieg geöffnet, der im Schlussabschnitt deutlich ausfiel. Sebastian Alt eröffnete den finalen Torreigen mit einem Treffer von der blauen Linie. Forster legte im Powerplay seinen zweiten Treffer nach, und gleich darauf zementierte der EVL binnen einer halben Minute kurz vor Ende der Partie den Doppelpack. Torschütze war - man mag es kaum glauben - Julien Pelletier. Der Franko-Kanadier wurde von den vielen EVL-Schlachtenbummlern frenetisch gefeiert. "Ich bin froh, dass der Bann bei ihm gebrochen ist", freute sich Kammerer für seinen Kontingentspieler.
EV Landshut:
Berger; Ostwald, Zitterbart, Alt, Kronthaler, Nägele, Ettwein; Schmidpeter, Forster, Horava, Schinko, Fischhaber, Ehl, Stähle, Baßler, Pelletier, Trinkberger, Leon Abstreiter. - Tore: 0:1 (11. Minute) Forster (Horava/Ostwald), 0:2 (22.) Schinko, 1:2 (24.) Naenfeldt (Östling/Vollmer), 1:3 (31.) Horava (Forster/Ostwald), 1:4 (50.) Alt (Ehl), 1:5 (58.) Forster (Horava/Ostwald), 1:6 (58.) Pelletier (Baßler/Stähle). -
Strafminuten:
SC Riessersee 8, Landshut 6. -
Hauptschiedsrichter:
Andreas Flad. -
Zuschauer:
1 584.
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