Regensburg
Videobotschaft: Wolbergs will zurück ins OB-Amt
7. November 2017, 16:51 Uhr aktualisiert am 7. November 2017, 16:51 Uhr
Der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat sich am Dienstag in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet. Warum er zurück in sein Amt will.
Etwas schlachtenmüde, doch gleichzeitig entschlossen und bereit für die Öffentlichkeit: so wirkt Joachim Wolbergs in dem Video, das er am Dienstagabend kurz nach 19 Uhr auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat. Der suspendierte Oberbürgermeister von Regensburg bezieht klar Position: Er wisse, dass es sich lohne, zu kämpfen, sagt der 46-Jährige. Und weiter betont er, dass es ihm um Gerechtigkeit gehe. Denn er sei "felsenfest von seiner Unschuld überzeugt". Nun gehe es darum, in einem rechtsstaatlichen Verfahren zu beweisen, dass seine Position die richtige sei. Neben "Gerechtigkeit" war "Vertrauen" ein zentrales Motiv in seiner Videobotschaft. Die Menschen hätten ihn ursprünglich gewählt, weil sie ihm vertrauten. Er wolle beweisen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt sei. "Das ist der Grund, warum ich mich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln wehre und wieder in das Amt des Oberbürgermeisters zurück möchte", sagte er. (Lesen Sie dazu auch auf : Wolbergs möchte in sein Amt zurückkehren)
Wolbergs prangerte den Umgang mit seiner Person vonseiten unterschiedlicher Institutionen über die vergangenen Monate an. Aufgrund seiner Erlebnisse traue er manchen Beamten aus Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nur noch begrenzt, "aber den Gerichten sehr wohl", wie er formulierte. Der Beschluss des Landgerichts habe zu seiner Freilassung geführt. "Wäre es nämlich nach der Staatsanwaltschaft gegagen, säße ich wohl heute noch in Haft", schilderte Wolbergs seine Überzeugung. Auch seien viele Einflüsse von außen gekommen, vor allem durch die Medien.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die Anwälte von Wolbergs zu Wort gemeldet. Sie hatten in einer Pressemitteilung die Vorwürfe gegen ihren Mandanten zurückgewiesen und hatten ihrerseits die Ermittlungsbehörden heftig kritisiert. Damit verbunden war der Antrag, kein Hauptverfahren in der Sache zuzulassen.
Wolbergs war im Januar wegen des Verdachts auf Verwicklung in eine Spendenaffäre von seinem Amt suspendiert worden. Er war zeitweise in Untersuchungshaft. Der Regensburger Bauträger Tretzel und Joachim Wolbergs sollen laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zentrale Figuren in der Affäre sein. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen Wolbergs, Volker Tretzel, und zwei weitere Personen erhoben. Unter anderem steht dabei der Vorwurf der Bestechlichkeit in Zusammenhang mit der Vergabe des Grundes an der Nibelungenkaserne im Raum.
Das ganze Video sehen Sie hier: