Regensburg

Wolbergs vs. Staatsanwaltschaft: Ring frei auf Facebook


Dieser Rechtsstreit wird nicht nur im Gerichtssaal ausgefochten! Regensburgs suspendierter Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) steigt nun auch via Videobotschaft auf Facebook in den Ring und bietet dort unter anderem Oberstaatsanwalt Pfaller die Stirn.

Dieser Rechtsstreit wird nicht nur im Gerichtssaal ausgefochten! Regensburgs suspendierter Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) steigt nun auch via Videobotschaft auf Facebook in den Ring und bietet dort unter anderem Oberstaatsanwalt Pfaller die Stirn.

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Dieser Rechtsstreit wird nicht nur im Gerichtssaal ausgefochten. Regensburgs suspendierter Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) steigt nun auch via Videobotschaft auf Facebook in den Ring und bietet dort unter anderem dem Oberstaatsanwalt die Stirn.

Bereits in der Vergangenheit hat sich der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs immer wieder auf Facebook zu Wort gemeldet. In seinen Videobotschaften möchte er die Öffentlichkeit über seine Sicht der Dinge informieren. Erstmals hat Wolbergs nun eine Videobotschaft abgelesen. Er möchte der Staatsanwaltschaft keinen weiteren Nährboden für neuerliche Angriffe gegen seine Person bieten. Dennoch nimmt er in der rund 30-minütigen Videobotschaft kein Blatt vor den Mund.

Insbesonders Oberstaatsanwalt Markus Pfaller, den Wolbergs bis dato laut eigenem Bekunden immer für seine ehrliche Art geschätzt hatte, wird in der Videobotschaft scharf kritisiert. Der Grund: Pfaller hatte sich in der Verhandlung am vergangenen Montag gegen den "inakzeptablen und unwürdigen" Umgang mit den zuständigen Staatsanwältinnen gewehrt. Aus Sicht von Wolbergs eine "Showveranstaltung" des Oberstaatsanwalts.

"Mit dem Auftritt von Herrn Pfaller, der in der Form seiner Inszenierung und in der Form der Darstellung alle überrascht hat, ist es dem Herrn Oberstaatsanwalt gelungen, der Sache im Rahmen der Beweisaufnahme nichts, aber auch gar nichts beizutragen, sondern stattdessen die volle Aufmerksamkeit der Medien für sich und die vermeintlich so armen Staatsanwältinnen zu gewinnen."— Joachim Wolbergs

Wolbergs kündigt in seiner Videobotschaft an, sich das "nicht mehr gefallen zu lassen". Er werde sich nicht beugen und lasse sich nicht mürbe machen. Aus diesem Grund werde er auch zukünftig weitere Videobotschaften veröffentlichen.

Auch der tatsächliche Grund seiner damaligen Inhaftierung sorgt bei Wolbergs für Unverständnis. Seiner Aussage nach hätte ihn ein Zeuge diesbezüglich entlasten können. Dieser Zeuge sei jedoch gar nicht erst gehört worden. Welche Kritik Wolbergs darüber hinaus an der Staatsanwaltschaft übt, ist in der kompletten Videobotschaft zu sehen.

Die Kommentare der User unter dem Video-Post decken dabei die gesamte Bandbreite ab. Ein User kritisiert Wolbergs beispielsweise mit den Worten: "Sehr geehrter Herr Wolbergs, als gewählter OB dieser Stadt drehen sich Ihre Worte nur um sich. Ich, ich, ich. Das Unrecht, das Ihnen widerfahren sein soll. Ihre Ansicht, Ihre Wertung. Sie erweisen der Stadt, deren OB Sie noch immer sein wollen, einen Bärendienst. Sie schaden sich und schaden Regensburg. Traurig. (...)". Andere Nutzer üben sich in Durchhalteparolen und sprechen dem suspendierten Oberbürgermeister Mut zu. "(...) Hut ab vor deinen Mut zu diesem Schritt gegen eine scheinbar übermächtige Staatsanwaltschaft (...)", kommentiert ein weiterer Facebook-Nutzer unter Wolbergs' Videobotschaft.