Gäubodenvolksfest
Straubing im Ausnahmezustand und wir mittendrin: Der Blog zum Nachlesen
11. August 2023, 11:39 Uhr aktualisiert am 23. August 2023, 4:26 Uhr
Elf Tage. Das sind 264 Stunden. 15.840 Minuten. 950.400 Augenblicke. Oder, in Straubing-Maßstäben: Einfach viel zu kurz. Aber es ist wahr: Das Gäubodenvolksfest 2023 ist schon wieder vorbei. „So schade!“, findet der Großteil unserer Kollegen. „Endlich!“, denken andere insgeheim. Aber egal, wie man persönlich zum Volksfest steht: Es ist einfach etwas Außergewöhnliches. Und es beschert Straubing alle Jahre wieder eine einzigartige Atmosphäre.
In diesem Blog haben wir versucht, dieses besondere „Straubing-Gfui“ vom Festplatz einzufangen. Manchmal schwärmerisch, manchmal frotzelnd, aber hoffentlich immer unterhaltsam. Wir hoffen, Sie hatten beim Lesen genauso viel Spaß und Freude wie wir beim Schreiben. Wir verabschieden uns nun an dieser Stelle und hoffen, dass wir uns nicht erst zum Gäubodenvolksfest 2024 wieder lesen - bis dahin können Sie ja in unserem Blog in den Erinnerungen des diesjährigen Volksfests schwelgen.
Dienstag, 22. August
Elf Tage. Das sind 264 Stunden. 15.840 Minuten. 950.400 Augenblicke. Oder, in Straubing-Maßstäben: Einfach viel zu kurz. Aber es ist wahr: Das Gäubodenvolksfest 2023 ist schon wieder vorbei. „So schade!“, findet der Großteil unserer Kollegen. „Endlich!“, denken andere insgeheim. Aber egal, wie man persönlich zum Volksfest steht: Es ist einfach etwas Außergewöhnliches. Und es beschert Straubing alle Jahre wieder eine einzigartige Atmosphäre.
In diesem Blog haben wir versucht, dieses besondere „Straubing-Gfui“ vom Festplatz einzufangen. Manchmal schwärmerisch, manchmal frotzelnd, aber hoffentlich immer unterhaltsam. Wir hoffen, Sie hatten beim Lesen genauso viel Spaß und Freude wie wir beim Schreiben. Wir verabschieden uns nun an dieser Stelle und hoffen, dass wir uns nicht erst zum Gäubodenvolksfest 2024 wieder lesen. Wobei: Bis dahin sind es ja nur 353 Tage. Also nur noch 8.472 Stunden… (pb)
Montag, 21. August
Riesenrad, 23.11 Uhr: Mit einem letzten Blick auf das Riesenrad geht der Volksfestabend hier langsam zu ende. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt, dass Kollege jw am Abend vielleicht doch noch sein Versprechen wahr macht und auf die Bühne raufsteigt. Zwar hat er gerade gesagt, er daglangt den nächsten Volksfestbus noch - aber vielleicht will er nur nicht, dass wir ihm alle beim Tanzen zuschauen. Für mich endet der letzte Tag am Volksfest 2023 heute hier. Macht es gut. (pri)
Lechner-Festzelt, 22:59 Uhr: Hier Lechner-Bedienung Stefan an Tag eins und an Tag elf, nach 154 Stunden bedienen. Fix, schaut der noch frisch aus. Da hätt ich mir mehr Schaden erwartet. Und seine Weste hat er offenbar mehrmals geuplevelt, zumindest den Glupperl, Ansteckern und dem Herz-Ober nach zu urteilen. (urb)
Festplatz, 22 Uhr: Bekanntlich bin ich nicht der größte Volksfest-Fan. Aber jedes Mal werde ich melancholisch, wenn ich das Feuerwerk im Himmel sehe. Es fühlt sich an, als wäre Silvester und es würde ein neues Jahr beginnen. Letzteres stimmt wohl sogar. Als Wahl-Straubingerin wurde mir mal gesagt, dass hier die Zeit anders verläuft. Man denke von Volksfest zu Volksfest. Wer mit mir fühlt, dem wünsche ich ein frohes neues Jahr! (sra)
Wenisch Zelt, 21.20 Uhr: am letzten Tag werden die Unikate aus der Schublade geholt. Über zehn Jahre hat er auf dem Rücken, Schick ist er trotzdem noch. Heute geht es aber anstatt ins Penker ins Overtime! (amg)
Nothaft, 20.40 Uhr: Kollege jw gibt auf… Mass zwei steht schon vor ihm. Er sagt achselzuckend: „Der Wille war da“ und prompt erzählt er uns von damals vor 50 Jahren, wo das Bier noch ohne Aufforderung automatisch vor ihm stand. "Weil heidzodog muaß ma da ja erst no bstelln…" (pri)
Festplatz, 20.20 Uhr: Unser Kollege jw hat dem Volksfest heute offiziell abgeschworen. Er geht nimma rein, sagt er mittags noch. Vorsichtshalber hat er aber trotzdem vor der Arbeit seine Lederhose eingepackt. Später sagt er, "Guad, vielleicht für a Mass und a Brotzeit". Aber nach der ersten Mass, da scharrt er schon mit den Füßen. "I geh heid affe zur Band, woarts no", sagt er. Als gute Journalisten bleiben wir natürlich dran… (pri)
idowa-Redaktion, 18.29 Uhr: „I kon nimma so oft gehen, oid werd i“, sagen viele meiner Freunde in ihren 30-ern über das Gäubodenvolksfest. Maria Schmerbeck (102) und ihre Freundin Hildegard Metz (95) sollten den Burschen wohl mal die Löffel langziehen – die beiden haben heute zumindest noch fleißig ihre Mass geschnappt. (jw)
Stadtplatz, 15.39 Uhr: Trotz eingängiger Trachtenanalyse bleibe ich auf der dunklen Seite der Macht – sprich: in Jeanshose. Dennoch, markante Trends sind unverkennbar, hier mein Top-3-Ranking:
1. Der „Show me your genitals“-Look: Lederhosenstall offen, möglichst auffällige Unterbuxn, am besten mit Leorpardenmuster. Zweck laut Befragtem: „Ja, bei der Hitz mou ma ja moi lüftn!“
2. Der durch den Kinofilm inspirierte „Barbie“-Look: Dirndl quietsch-pink, Herzchen an sämtlichen Ecken und Enden dürfen nicht fehlen, eine Schürze mit 20 Kilo Strasssteinchen und Glitzer drauf, eine Plastik-Handtasche (natürlich pink) mit der Aufschrift ‚Let me be your baby doll‘. Befragte: „Ich wollte immer schon Barbie sein, jetzt geht mein Traum in Erfüllung!“
3. Der „Tracht-in-der-Reinigung“-Trend: Bei Frauen: Bikini-Oberteil, Unterhose, transparente Strumpfhose darüber, Sneaker. Bei Männern: Diverse Kopfbedeckungen (vom Grillhendl bis zum Almöhi-Hut oder einfach einen selbst gefilzten aus Natur-Dreads), Trachtenhemd mit Flecken unbekannten Ursprungs, Jogginghose, Flip Flops. Befragter: „Hiiii hoob koaaa Bieeeear meeeahr.“ (isi)
idowa-Redaktion, 15.15 Uhr: Sind schon gespannt, ob und in welchem Zustand Kollegin alw den Weg in die Redaktion noch zurückfindet, wenn sie da unten offenbar eine Mass nach der andren weginhaliert... (jw)
Krönner-Zelt, 15.03 Uhr: Ein Interview und einen Pfiff mit zwei Schankkellnern später wäre ich direkt dazu geneigt noch etwas länger am Festplatz zu bleiben. Alles beruflich, versteht sich. Aber hilft nix, wenigstens ist die Redaktion klimatisiert. (alw)
idowa-Redaktion, 14.36 Uhr: Wir wissen nicht, ob Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr schon an der Volksfesteröffnungsrede für das kommende Jahr feilt. Aber wir raten mal, welche Sätze unser Oberbürgermeister auch in den kommenden Jahren nie in seiner Rede sagen wird: 1. Die Wiesn ist das schönere Volksfest. 2. Ich darf unseren diesjährigen Festredner auf die Bühne bitten: Jürgen Trittin. (Für die Jüngeren unter uns: 2004 sagte der damalige Bundesumweltminister kurzfristig als Festredner ab – ein Fauxpas, der in die Annalen der Stadt eingegangen ist.) 3. Straubing nimmt heuer keine Geschenke an. (tie)
Stadtpark hinterm Festplatz, 12.52 Uhr: Lederhose steht mit Frau und Kind am Spielplatz. Die Aufschrift auf seinem T-Shirt verrät, wo er gerade lieber wäre: "Wasser schmeckt erst, wenn es vorher in der Brauerei war." (alw)
idowa-Redaktion, 10.45 Uhr: Seit diesem Jahr gibt es ja einen Trinkwasserbrunnen am Gäubodenvolksfest. Hier die Vorschläge der Redaktion, was 2024 hinzukommen sollte: Blasenpflaster-Automat, Bierbrunnen, Blitzerkameras an den Wildbiesler-Hotspots. Außerdem: Express-Änderungsschneiderei für Dirndl, die während des Volksfestbesuches zu eng werden. (tie)
Stadtplatz, 8.45 Uhr: Eine Frau, lediglich mit Strumpfhose über der Unterbux bekleidet, steht an der Bushaltestelle. Eine Lederhose mittleren Alters betrachtet das Geschehen und meint im Vorübergehen so für sich: „Ja, mei Lederhosn miassad etz a langsam ind Reinigung.“ Und ich hegte schon vage Hoffnungen, in der Dame eine neue Mitstreiterin für die Anti-Tracht-Bewegung gefunden zu haben und freute mich über die starke Protest-Aktion... Für dieses Jahr bleiben wir wohl in der Unterzahl, zugegeben, aber heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage! Spätestens nächstes Jahr! (isi)
Sonntag, 20. August
Festplatz, 22.35 Uhr: Ob eine Frau auf dem Volksfest single ist oder nicht, zeigt sie traditionell dadurch, auf welcher Seite sie ihr Schürzenschleiferl bindet. Allerdings scheint das niemanden so recht zu interessieren - besonders je später der Abend ist. Und wer kann sich schon merken, ob rechts gleich vergeben oder single bedeutet? Meine persönliche Stichprobe hat dagegen ergeben: Nicht die Schleiferl sind entscheidend, sondern die Farbe des Dirndls. Rot zieht die Flirtwilligen wie Motten an, blau scheint sie eher fernzuhalten. Weitere Farben befinden sich noch in der Testphase. (pri)
Weckmann-Zelt, 21.27 Uhr: Hab Kollegin phi am Rande des Menzl-Irrsinns kurz erklären können, dass die Uhr an der Jakobskirche nicht kaputt war. Sie wird immer dann angehalten, wenn grad Turmführung ist. Weil wenns Hoibe oder Ganz schlägt, haut's einem im Turm anscheinend die Trommelfelle raus. Sieht man übrigens auf dem Foto an den geöffneten Luken ziemlich weit oben. Jetzt würde sich eigentlich eine Überleitung mit "Trommelfelle raushauen" hin zum Menzl anbieten - aber die Lautstärke ist 1A, wie alles andere auch beim Menzl-Auftritt. Eine Stichprobe in anderen Zelten zeigt: koana do, alle beim Menzl. Vorher waren Sillner (Röhrl) und Weckmann (Weckmann) auf der Bühne und haben was gesagt zu zehn Jahre Weckmann in diesem Jahr. Kleiner Tipp für den 15. Geburtstag: interessiert koan. Wir woin "Mare, den Fisch den machma hi" singen, vielen Dank. Ned "Wir sagen Dankeschön, zehn Jahre das Weckmann". Das Bier schmeckt, schee is, passt scho, des reicht. (urb)
Festplatz, 19.05 Uhr: Die Uhr geht wieder. Ich bin wohl die einzige, die immer Volksfest haben will… (phi)
Festplatz, 17.50 Uhr: Die Uhr der Jakobskirche ist stehengeblieben. Offensichtlich will nicht nur ich die Zeit anhalten (phi)
Radlständer am Pulverturm, 17.35 Uhr: Allen, die heute rumlamentieren, dass es ja sooo heiß und gestern sooo wuid war, sei gesagt: Schweiß ist Schwäche, die den Körper verlässt. Zamreißn! (phi)
Wenisch, 14.51 Uhr: Ein Kumpel von mir ist auf der Suche nach seiner Stimme und das schon seit über einer Woche, krächzt er. Bislang hat er noch jeden Tag auf dem Volksfest nach ihr gesucht - obwohl er ja dieses Mal gar nicht so oft wie sonst runter geht. Gefunden hat er sie bislang noch nicht - vermutlich feiert sie einfach in einem der anderen Zelte ohne ihn weiter…(pri)
Wenisch, 14.19 Uhr: Das Volksfest steuert langsam auf die heiße (im wörtlichen Sinne) Endphase zu. Höchste Zeit also auch für die Bedienungen, nochmal richtig Gas zu geben. Und was hilft besser als sich bei der glühenden Mittagshitze eine Mass auf Ex unter dem Gejohle eines kompletten Festzelttisches hinter die Binde zu kippen. „Wo steckt die des bloß hin?“, fragt einer der anderen Kellner fassungslos, als sein Kollegin ihre Mass lässig auf den Tisch zurückstellt und sich mit dem Schweißband das restliche Bier vom Mund abwischt. Für die zuschauenden Anfänger hat sie nur ein Schulterzucken übrig. (pri)
idowa-Redaktion, 11.41 Uhr: Frauen in Lederhosen sind längst etabliert, Männer im Dirndl dann eher doch eine Seltenheit. Welche abenteuerlichen Outfits unsere Fotografen sonst noch so finden, seht ihr übrigens in unseren Bildern aus den Festzelten. (jw)
idowa-Redaktion, 10.50 Uhr: Kennt ihr auch diese Bekannten, die einem genau zwei Mal im Jahr schreiben – einmal zum Geburtstag und einmal vor oder während des Gäubodenvolksfests? Bei genauerer Analyse stellt sich heraus, dass sie meist nicht in der Nähe von Straubing wohnen. Zufälle gibt’s… (jw)
idowa-Redaktion, 10.12 Uhr: Was mir an der Volksfestzeit besonders gut gefällt, ist die Effektivität der WhatsApp-Kommunikation: Statt 30-zeiliges Vollgesülze oder ewige Sprachnachrichten reicht hier ein: „Vofe?“, „Heid unten?“ oder „Schnapp’ma 3-5e?“ Sollte man meiner Meinung nach auch außerhalb der Volksfestzeit so beibehalten. (jw)
idowa-Redaktion, 9.35 Uhr: Hinweis aus der Leserschaft: „Was in eurem Blog fehlt, ist die Bedeutung der Rosswürste nach dem Biergenuss.“ Darüber kann ich aber leider nichts schreiben. Ich arbeite schließlich zur Volksfestzeit hart und hab keine Zeit, dem Biergenuss zu frönen. Und die Flecken auf meinen Hemden kommen auch ganz bestimmt nicht vom Rosswurstsenf, ich schwöre! (jw)
Samstag, 19. August
Hinterm Bierzelt, 22.23 Uhr: Die großen (Liebes-) Geschichten spielen sich natürlich auch genau hier ab: Zwischen den Pfützen am Rande der Zivilisation. Dort trifft sie die Liebe ihres Lebens - direkt neben dem Toilettenwagen. Gekonnt hat er sie mit seiner speckigen Lederhose und seinem leicht auf Halbmast hängenden Lidern von seiner innigen Liebe zu ihr überzeugt. Ich hör die Hochzeitsglocken schon klingeln. (pri)
Festplatz, 22.17 Uhr: Life-Hack Nummer 1, abseits der gängigen übervollen Wege geht es sich leichter übers Volksfest. Life-Hack 2, gilt leider nicht mehr nach 22 Uhr. Hinter den Zelten ist zwar weniger los, dafür hat sich da der ein oder andere schon auf die ein oder andere Art erleichtert. Dementsprechend hilft nur vorheriges Training à la Takeshis Castle: Zwischen die Pfützen springen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und gleichzeitig den schwingenden Armen der Betrunkenen ausweichen. Wird natürlich von Mass zu Mass auch schwieriger… (pri)
Festzelt Greindl, 19.15 Uhr: Man muss sein Glück einfach selbst ind Hand nehmen. (phi)
Festplatz, 17.52 Uhr: Ich schwelge im Trumm vom Paradies. Genieße jede gebrannte Mandel, jede Currywurst, jeden Tag. Nur eines trübt mein Glück: Junggesellenabschiede. Am Kinseherberg liegt eine verloren gegangene Schnapslade, unten Horden mit greisligen T-Shirts und diesen seltsamen blauen Hüten von der Ostbayernschau. Liebe Leut, bitte geht‘s woanders hin! (phi)
idowa-Redaktion 14.14 Uhr: 22 scheint am Gäubodenvolksfest eh so eine besondere Zahl zu sein. Der Straubinger Schankkellner Helmut Wertz etwa schenkt pro Minute um die 22 Mass ein. Braucht’s nur no jemanden, der sie trinkt. (jw)
idowa-Redaktion 14.08 Uhr: Wo wir schon beim Essen sind: Hab grade den Artikel von Kollege su gelesen (rein aus Recherchezwecken versteht sich), wo er die Festwirte nach den Trends auf den Bierzelt-Speisekarten befragt. Da berichtet beispielsweise Josef Krönner von Wassermelonensalat oder Toni Wenisch spricht von Weißbier-Tiramisu. Was mir am meisten imponiert, ist allerdings ein Schwank aus der Vergangenheit: Hat der Stephan Weckmann in seinen jungen Jahren doch glatt 22 halbe Hendl über ein Volksfest hinweg verputzt. Ob und wie viele Mass er zum Runterschwoam brauchte, geht aus dem Artikel leider ned hervor. Trotzdem lesenswert. (jw)
idowa-Redaktion 13.40 Uhr: Fragt sich nur, wie viele Mass zwischen den vollen und den leeren Tellern liegen. Jeder, der schon mal einen der trockenen Gickerl mit einer noch trockeneren Semmel in einem der Festzelte hatte, weiß: Da braucht man mindestens eine zum Runterschwoam. (jw)
Bahnhof Straubing, 12.15 Uhr: Zugegebenermaßen hätte ich meine Freundin, die extra von Hof anreist, um mich und das Gäubodenvolksfest zu besuchen (eins mehr, als das andere...), vorwarnen sollen, dass es spätestens im Zug ab Regensburg brutal zugehen wird. In dem Fall half auch kein "besser zu spät als nie" mehr. Sie steigt in Straubing, umgeben von Dirndl und Lederhose, aus und wird von einer - nun, wie sag ich das jetzt nett - nicht ganz so wohlwollend riechenden Duftwolke umhüllt. Statt einer Umarmung gabs einen bösen Blick und ein "Warum hast du mich nicht vorgewarnt?". Ich glaub, hätt ich sie nicht zum Essen eingeladen, wäre ich unter den Gleisen gelandet... (jum)
idowa-Redaktion, 9.45 Uhr: Gleich mehrmals habe ich in diesem Jahr am Gäubodenvolksfest mitleidige Blicke erhalten, zusammen mit einer Variation des Kommentars: "Karierte Hemden drogdma fei nimma." Wenn ich mir ansehe, wie diese selbsternannten Modejünger bei 33 Grad mit ihren Trachten-Strickjacken rumrennen, bleib ich lieber Modebanause. In zwei Jahren ist kariert dann bestimmt eh wieder im Trend, das sitze ich aus. (jw)
idowa-Redaktion, 8.15 Uhr: Wochenenddienst zur Volksfestzeit hat in etwa den gleichen Reiz, wie zum Latrinendienst verdonnert zu werden. Aber mei, es huifd ja nix... (jw)
Freitag, 18. August
Festplatz vorm Jules Verne, 0.33 Uhr: Mir ist zwar bekannt, dass wenn das Volksfest aus ist, der Sommer vorbei sein soll, aber dass dann Weihnachten direkt vor da Tür steht, war mir nicht bewusst. (alw, ths)
Hau-den-Lukas, 20.56 Uhr: Was macht ma denn a sonst bei der Hitze. Drei Runden Hau-den-Lukas und der Mann steigt doch tatsächlich zum Athlet auf. Alles Volltreffer. Blöd nur, dass sich beim letzten Schlag der Knopf an der Lederhose verabschiedete. "Ja, mei, dann holt i hold den Hosenträger den restlichen Abend lang fest", sagt er noch und streckt mir eine Rose entgegen. Und dabei hab i nur beim Zuschauen geschwitzt. (ths)
Festplatz Am Hagen, 18.47 Uhr: 24 Stunden war ich nicht mehr hier, ich habs schmerzlich vermisst. Der erste Schluck aus der Spezi-Mass: unbezahlbar (im wahrsten Sinne des Wortes)! Kann mal ein Wissenschaftler herausfinden, warum das am Volksfest so viel besser schmeckt als sonst? (phi)
idowa-Redaktion, 17.52 Uhr: Oh weh, armer Kollege Wiest. Möge die Tracht mit ihm sein. Und natürlich der (Gersten-)Saft. Wer hier eine Film-Anspielung findet, darf sie gerne behalten. (pb)
idowa-Redaktion, 17.42 Uhr: Ganz klarer Fall von ausgeprägtem Unterbier bei mir, sogar die Sehkraft lässt schon nach. (jw)
idowa-Redaktion, 17.40 Uhr: Kollege Wiest sieht wohl den Trachtenwald vor lauter Dirndl nicht mehr. Auch wenn er mit dem Rücken zu mir sitzt, ist das keine Entschuldigung. Auch an Tag acht komme ich noch in Tracht zur Arbeit. Vielleicht sollte sich jw eine stärkere Brille zulegen... (alw)
idowa-Redaktion, 17 Uhr: Irgendwas ist heute anders. 17 Uhr – und noch immer sitzt keiner der Kollegen in Tracht hier. Ich würd mich ja sofort opfern und runtergehen, aber da spielt der Schichtplan nicht mit. Mit der Idee, einen Arbeits-PC ins Festzelt zu stellen, bin ich bisher auch nicht weitergekommen.
idowa-Redaktion, 15.57 Uhr: Logik der Volksfestfanatiker: Unter da Woch müssma geh, weil da gottseidank ned so vui Leid sand. Am Wochenende kema aber natürlich a ned aus, weil da is ja jeder da. (jw)
idowa-Redaktion, 15.12 Uhr: Links die Mengen, rechts die Ruhe vor dem Sturm. Was ist euch lieber? (pri, jw)
Festplatz, 13 Uhr: Kunstlederhose oder ein T-Shirt mit Sixpackaufdruck, das über der Wampe spannt: Wenn man sieht, in welchem Verzug manche auf dem Volksfest rumrennen, gruselt man sich schon auf dem Weg zur Geisterbahn. Liabe Leid, des is weder a Faschingsveranstaltung, no da Ballermann no d’Wiesn. Des is as Gäubodenvolksfest. Also bittschön: Reißt‘s eich optisch a bisserl zam. (tie)
idowa-Redaktion, 11.35 Uhr: Drei Dinge, an denen Männer merken, dass das Volksfest schon zu lange dauert: Stimme weg, Geld weg, Frau weg. (tie)
idowa-Redaktion, 10.42 Uhr: Angesichts des heutigen Bundesligastarts ein kleiner Servicehinweis für alle Volksfestbesucher: Der Toilettenfunk ist mit Vorsicht zu genießen. So bejubelten am vergangenen Samstag die Biesler im Greindl-Klo fälschlicherweise die Führung des FC Bayern und stimmten den „Stern des Südens“ an. Die Mass-Erleichterer im Nothaft-Klo waren nach der 0:3-Niederlage gegen Leipzig etwas später schon in der Analysephase. „De Blinden ghern olle a nach Saudi-Arabien kutschiert“, hieß es da. Oder: „Der FC Bayern schafft si ab, des is nimma mei Verein.“ Die Liebe zum Verein war dann dennoch schnell wieder gefunden, als ein weiterer Klo-Besucher verkündete: „Hoids eier Bappn, ihr rotes Gesindel. 1860 ist die einzigwahre Weltmacht.“ Besser als jeder „Doppelpass“-TV-Talk. (jw)
Kaffeestand, 9.18 Uhr: In der Schlange am alten Kiosk wird am Morgen debattiert wie am Hamburger Fischmarkt - nur auf Bairisch versteht sich. "Do host gestern ja an subba Fisch dawischt - zum Spottpreis vo 30 Euro und kloa war er a no", macht sich einer über seine Frau lustig. Sie murrt: "So gloa war a awieda ned. Und gschmeckt hoad ja dann a." - "Wie vui hams dann valangt? Fünf Euro für 100 Gramm oder wos?" - "Mei, is hoid Volksfest." Diesem Totschlagargument muss sich ihr Mann schließlich beugen. Und während ich so hinter den beiden stehe und auf meinen Kaffee warte, denk ich mir, so ein Steckerlfisch, der wär heut eigentlich a wieder recht. Vielleicht dann aber doch lieber die kleine Makrele statt den opulenten Zander... (pri)
Stadtplatz, 8.45 Uhr: Habe wieder einen Mitstreiter gefunden: Eine Wespe kreuzt meinen Weg und vertritt ebenso die Einstellung der vehementen Trachtenverweigerung. Sie werde ihre gesamte Familie dahingehend mobilisieren – Streifen sind eh viel cooler. Gemeinsam werden wir die Volksfestmode revolutionieren! Habe anschließend mit ihr brüderlich meine Cola geteilt. (isi)
Donnerstag, 17. August
Reisinger, 22 Uhr: Es schüttet. Menschen kreuchen durch die offenen Fenster rein. Das Niederfeuerwerk ham sie anscheinend durchgezogen bei der Lampionfahrt. Sind da ja ohnehin alle nass. Kollegin berichtet, ihre Wetter-App habe nichts dergleichen angezeigt. Aber Wetter-Apps sind nur der Versuch der Maschinen, uns als Spezies zu schwächen, sag ich ja schon immer. Wir schreiben derweil im Trockenen vernichtende Kommentare auf Instagram gegen die "Put your hands up"-Malle-Band hier. Bäh. Der Zug hat keine Bremse. "I kommentier sofort nomoi." Recht hast, Timmi, recht hast. (urb)
Reisinger, 21.15 Uhr: Einziger Lichtblick hier: Susi mit ihren braunen Locken und dem Schnaps-Bauchladen. Ihr Erfolgsrezept: „I ko kocha wia mei Mama und saufa wia mei Bapa.“ Sie sitzt jetzt jedenfalls bei uns am Tisch. „Des wenn mei Chef segt“, sagt sie und vergräbt das Gesicht in den Händen. Kaum bezahlt, springt‘s auf, grinst schelmisch und winkt: „Bis späda.“ Susi beherrscht ihr Handwerk. (urb)
Reisinger, 20.58 Uhr: Jetzt probieren sie‘s mit „Put your hands up in the air, put your hands up - in the air“, um direkt im Anschluss „Pocahontas“ zu schänden. Mei, wär der Kaiserschmarrn ned so gut, ich wär schon lange im Bett. (urb)
Reisinger, 20.12 Uhr: Kleiner Tipp an die Herrschaften auf der Bühne: „Wo sind die Gäste aus Bayeeeern?!“ - nimma lang da, wennt‘s so weida macht‘s. (urb)
Festplatz, 18.55 Uhr: Bin gerade nochmal zum Festplatz losgezogen - mit der Schwiegermama aus Frankreich im Gepäck. Für sie gibt es nur eins, das sie am Volksfest begeistert. Aber ich muss euch enttäuschen, es ist nicht das Bier. Ihre wahre Leidenschaft gilt den Schokofrüchten, genauer gesagt weißen Schoko-Erdbeeren! Und damit es bis zur Abreise reicht, sind wir gleich mit einer Kühltasche ausgerückt. Die Frau am Schokfrüchtestand hat vor lauter Überraschung über die Größe der Bestellung glatt vergessen, das Wechselgeld nachzuzählen…(pri)
Lokalredaktion, 18.30 Uhr: Ich sag's wirklich ungern und es ist mir sehr peinlich, aber ich werde heute nach dem Spätdienst in der Redaktion einfach nach Hause radeln. Zu meiner Verteidigung: Ich war heut schon zwei Mal auf dem Volksfest. Der Tag zählt trotzdem, 7 von 11 geschafft. Die Reaktionen aus meinem Umfeld zeigen mir dennoch die Tragweite meines Handelns auf. Zitat meiner Mama: "Ist alles in Ordnung bei dir? Geht's dir nicht gut?" (phi)
idowa-Redaktion, 17.29 Uhr: Ich wollte mal eine unabhängige Meinung zum Volksfest – darum hab ich die KI „MingaGPT“ gefragt: Was ist das Schlechte am Gäubodenvolksfest? „Na, des is a guade Frog! I dad sogn, dass des Gäubodenvolksfest a super Gaudi is und vui Spaß macht. Aber wenn i wos schlechtes sogn muaß, dann dass des Fest nur einmal im Jahr stattfindt und ma dann so lang warten muaß, bis ma wieder higeh ko.“ Kollegin phi, bist du das? (jw)
idowa-Redaktion, 16.43 Uhr: Ein bisschen Papst am Gäubodenvolksfest. So wirkt es zumindest, wenn der Kassier meines Heimatvereins jedes Jahr die begehrten Biermarkerl aus seinem Täschchen zieht und an die Spieler verteilt. Ganz wichtig: Erst mal den Zeigefinger mit Spucke befeuchten, bevor man ein neues Markerl von dem Stapel löst – das macht der Papst bei seinen Oblaten gottseidank nicht. Gestern konnte ich mich mal ein kleines bisschen als Papst fühlen, irgendjemand ist auf die (zugegebenermaßen dumme) Idee gekommen, mir die Biermarkerl für den Redaktionsabend anzuvertrauen. Und siehe da: Die sonst so gemeinen Kollegen blickten mich plötzlich voller Anerkennung und Dankbarkeit an – zumindest bis sie ihr Markerl hatten. (jw)
Lokalredaktion, 15.51 Uhr: Wie Kollegin phi das macht? Gefühlt zu jeder Zeit am Festplatz, immer mit einem Zauber in den Augen, das berühmte Volksfest-Tief fliegt an ihr vorbei. Die Hermine Granger des Gäubodenvolksfests? Den Harry-Potter-Fans unter uns brauch' ich nichts erzählen. Mit einem Zeitumkehrer gegen die schwindenden Volksfesttage! Einfach zauberhaft! (lef)
Stadtplatz, 15.01 Uhr: Zwei Lederhosen treffen sich. „Ja, griasde! Host du a Urlaub, na kimm, gehnma glei a Mass dringa!“, ruft die eine rotbekopft. Sein Gegenüber erwidert: „Naa, dringa ned. I muas oabatn.“ Verdutzt sieht ihn der Rotbäckige an: „A geh, jeder nimmt si doch Urlaub, wenn Voiksfest is. Wo oabatsdn du bitte, dass du koan host?“ Nach einer kurzen Schweigeminute erwidert der Angesprochene: „Aufm Voiksfest.“ Zwei Minuten später zieht eine Gruppe junger Lederhosen an mir vorüber. Einer grüßt mich sichtlich angetrunken: „Hoibe dere – und an Maßkrug dazua!“ Sein Kollege treibt es indes modetechnisch bunt: Unten Kuh und oben Hendl. Die Welt ist eine Comedy-Show. (isi)
idowa-Redaktion, 14.42 Uhr: Meine Lederhose trägt noch der Hirsch. (pb)
idowa-Redaktion, 14.40 Uhr: Selten habe ich Kollege Beckerle so traurig gesehen. „Du gehörts jetzt zu den anderen“, sagt er, nachdem er Kollegin Muck in Tracht gesehen hat. Mit jedem weiteren Tag verliert Anti-Tracht-Beckerle mehr und mehr Verbündete. Freur mich schon auf ihn am Montag in Lederhose und Wadlstrümpf. (jw)
idowa-Redaktion, 14.31 Uhr: Die Ruhe und der Ansturm: Nicht selten würde ich auch gerne mit einem Klick das Festzelt leerwischen. Dann müsste ich mir zumindest keine Sorgen mehr machen, einen guten Platz zu bekommen. (pri, jw)
idowa-Redaktion, 14.18 Uhr: Der Redaktions-Abend am Volksfest schlägt jetzt doch noch durch. Kollegen, die gestern zwar noch den Unterschied zwischen Acker-, Flug- und Laternmass kannten und wortreich erklären konnten, können plötzlich "soweit" nicht mehr von "so weit" unterscheiden. So weit ist es gekommen. (pb)
Ostbayernschau, 13.42 Uhr: Ich bin nun um eine Käsereibe aus Keramik reicher und frage mich: Gibt‘s hier auch Kühltruhen zum Probeliegen? (phi)
Zwischen Festplatz und Innenstadt, 13.24 Uhr: "Nachholen müsst ma die 22 Tage." Ich versteh gar nicht, um was es gerade geht. "Gleich zwei Volksfeste sind uns durch die Lappen gegangen." Ach jetzad bin ich dabei. Und mir gleichzeitig aber nicht ganz sicher, ob ich zustimmen soll. 33 Tage Volksfest am Stück? Oder drei Volksfeste in einem Jahr? Das schaffen selbst Hardcore-Volksfest-Fans nicht. Oder? (lef)
Innenstadt, 13.04 Uhr: Das muss man sich auch erst mal trauen. Am siebten Tag des Gäubodenvolksfests wünscht eine Metzgerei-Verkäuferin einer Kundin heute noch eine „schöne Wiesn“. Langsam ergibt es Sinn, dass die Branche händeringend nach neuen Angestellten sucht. (jw)
Drogerie am Stadtplatz, 10.39 Uhr: Während des Gäubodenvolksfests gibt es eine Bevölkerungsgruppe, die besonderen Status genießt: die Festzelt-Bedienungen. Ein Mann in Uniform (Lederhose, blaue Weste, Geldbeutel an der Hüfte) steht mit zwei Artikeln hinter einer Frau mit vier Artikeln an der Kasse an. Als die Frau ihren Fehler bemerkt, lässt sie den Mann in Blau natürlich vor. Hier in Straubing kümmern wir uns eben gut um unsere Mass-Lieferanten. (mke)
idowa-Redaktion, 9.50 Uhr: Da es offenbar weiterer Erklärungen bedarf: Eine Flugmass ist eine Mass für die Allgemeinheit, die den Tisch oder Boden nicht berühren darf. Wer diese Regel bricht, muss eine weitere Mass zahlen. Zudem muss der Vorletzte, der von der Mass getrunken hat, die nächste bezahlen. Ähnliches Spiel bei der Ackermass: Hier darf der Krug den Tisch nicht verlassen. Für Tom Hanks (Übersetzungsversuch via Deepl): Since it seems to need further explanation: A flying measure is a measure for the general public that must not touch the table or floor. Whoever breaks this rule must pay another mass. In addition, the second to last person to drink from the mass must pay for the next one. Similar game with the Ackermass: Here the jug may not leave the table. (jw)
idowa-Redaktion, 9.48 Uhr: Haben wir versagt? Kollegin Muck ist mittlerweile seit knapp einem Jahr in unserer Redaktion, doch nun während der Volksfestzeit tun sich große Wissenslücken auf: Ob Goaß-, Latern-, oder Isar-Mass – kennt sie alles nicht. Und bei den Begriffen Flug- und Acker-Mass machte sie gestern auch große Augen. Tom Hanks kennt sie übrigens auch nicht – hat zwar nichts mit dem Volksfest zu tun, find ich aber trotzdem faszinierend. Hiermit geht also eine Einladung an Tom Hanks raus, am Gäubodenvolksfest mit Kollegin Muck und mir unter dem Tisch kriechend eine Acker-Mass zu trinken. Auf den Nacken von Wilson natürlich. (jw)
Stadtplatz, Nähe Kaffeestand, 08.50 Uhr: Morgendliche Gespräche: Eine Lederhose, auf dem Handy den Ablauf der Lampionfahrt heute Abend studierend: „Mei, i gfrei mi, heid is da scheenste Dog im Joh!“ Das offensichtlich dazugehörige Dirndl: „Mei, is des lieb, du hast na doch ned vergessn!“ Die Hose (etwas verdutzt): „D Lampionfahrt?“ Dirndl: „Unsern Hochzeitsdog.“ Betretenes Schweigen. (isi)
Mittwoch, 16. August
Lechner-Zelt: 21.55 Uhr: Belauschtes Gespräch im Gebüsch am Donauufer beim Herzogschloss: „Mei, gfrei i mi scho auf Moing“, sagt die eine Staunz zur anderen. „Warum? Host du da Geburtstag?“ „Na, vui bessa: Da is Lampionfahrt.“ (tie)
Lechner-Festzelt, 21.47 Uhr: Von den vielen Schändungen, die musikalische Meisterwerke im Volksfest ertragen müssen, ist wohl keine schlimmer als die von "Westerland". Solange ich denken kann, haben Bierzelt-Klatscher falsch eingesetzt, nämlich mit dem Refrain nach "... waaannn werd ich sie wiiiederseeeeh'n?". Dabei kommt da nicht "Oh, ich hab solche Sehnsucht", sondern weiter Strophe. Und ich muss gestehen: Ich hab da immer mit einer gewissen Selbstherrlichkeit den Kopf geschüttelt und richtig weitergesungen. Dabei letztes Jahr der Schlag ins Gesicht im Reisinger. Ich bereite mich vor darauf, dass wieder alle falsch liegen und ich richtig; allein: die Band beugt sich den Banausen und geht gleich in den Refrain, ich der Depp: "Wann werd ich sie wiederseh'n - Oh, ich hab solche Sehnsucht." Beschämend. Heute, im Lechner, darum eine gewisse Anspannung. Aber, Respekt: Sie spielen's korrekt. Gut, das Zelt ist so gut wie leer, da ist's wurscht. Aber immerhin. Genugtuung. Mit einer Spur Trauer. Aber dafür hat man sei Mass. (urb)
Lechner-Zelt, 21.07 Uhr: Wiest und Haslsteiner schon verdächtig lange in der Geisterbahn. Wahrscheinlich wurden sie wegen Eignung gleich dabehalten. (urb)
idowa-Redaktion, 18.49 Uhr: Heute großer idowa-Ausflug zum Volksfest. Ein Großteil der Meute ist schon losgezogen, ich folge gleich zusammen mit meinem Ohne-Tracht-Kollegen (ja so einen gibt es nicht nur bei den Kollegen der Lokalredaktion), damit er nicht noch schnell kurz vorher Reißaus nehmen kann. Was mich beunruhigt: Kollege Wiest schreibt, dass sie sich "hinterm Zelt" befinden. Hoffe, sie haben uns allen mehr als eine Klokabine reserviert... (pri)
idowa-Redaktion, 18,30 Uhr: Schade, dass wir wieder keinen Freefall-Tower auf dem Fest haben. Ich nehme mir seit Jahren vor, da mal raufzufahren, um kurz vor dem Drop unauffällig eine große, wichtig aussehende Schraube aus der Tasche zu ziehen und laut zu fragen: „Na so ebbs, wo kimmt denn eitz die her?" (urb)
idowa-Redaktion, 18.17 Uhr: Weil sich unser freier Mitarbeiter Zeit lässt, wissen wir immer noch nicht, ob der Aiwanger jetzt Goasmass-Königin geworden ist. Mei, mei, mei. Es bleibt spannend. (urb)
idowa-Redaktion, 16.55 Uhr: Single-Couch-Videos anschauen und Zitate versuchen wortlautgetreu aufzuschreiben, hat mich gerade auf eine der peinlichen Websites namens „Bayrisch für Anfänger“ geführt. Was redet man denn hier auch so kompliziert und hat für alles einen anderen Ausdruck als der Rest Deutschlands? Zumindest weiß ich dank Kollegin lef, dass das Bergfest für den sechsten Volksfesttag steht. Kleine Fortschritte als Ausländerin in Niederbayern halt. (jum)
Stadtplatz, 14.59 Uhr: Die Riesen-Lederhose beim Markgraf ist ja auch so eine Attraktion zur Volksfestzeit. Ein junger Mann, noch fern des Bartwuchses, erklärt einem vermeintlich amerikanischen Betrachterpaar: „Des mitm Eidrong vo da Lederhosn funktioniert genau so, wia bei eich in Texas mit de Cowboy-Stiefln.“ Die vermutliche Mutter des jungen Geschichtslehrers errötet über beide Ohren und meint: „So an Grampf konst a nur vom Vattern ham.“ Daraufhin zieht sie – den Jüngling am Arm - von dannen. Der Häuptling des für amerikanisch gehaltenen Paares in gemütlichem Vollblut-Bairisch zu seiner Begleitung: „Guad, dass ma des etz ned verstanna ham.“ (isi)
Lokalredaktion, 14.27 Uhr: Da hätten sich Andi Aichinger und seine Gstanzl-Freunde noch so viel Mühe geben können. Angerührt hat nichts. Der Kollege ohne Tracht kam bei Spezi-Maß und Wurscht-Salat im Festzelt Greindl den Schmähgesängen aus. Jetzt herrscht im Büro Tristesse: "Ich hatte gehofft, dass mich das Gstanzeln der Tracht emotional näher bringt", heißt es aus der letzten Reihe mit sarkastischem Unterton. Statt einer Lehre macht sich nun Leere breit. Wir kapitulieren - aber nur für heute. (phi/lef)
Ostbayernschau, 14.10 Uhr: Wer ein bisschen bayerische Unterhaltung sucht, der muss einfach nur mal über die Ostbayernschau gehen. Es ist einfach so schön, da wird ganz bayerisch-liebevoll gehaglt: "Ih kann ned drom an Holzbalkon und drunt a Glanda hi macha." Ein Kopfschütteln der Frau. Sie denkt sich wohl nur: "Geht ned, gibts ned." (lef)
idowa-Redaktion, 13.37 Uhr: Ob bewusst oder unbewusst, jeder regelmäßige Volksfestbesucher entwickelt im Laufe der Jahre so seine eigenen Traditionen. Der eine isst kurz vor dem Nachhauseweg noch saure Gurken als Wunderheilmittel (nicht selten verbunden mit der lallenden Aussage: „Etz megds vielleicht no lacha, aber moang, wenns eiern Kater-Schädel zreißt, dann lach i“). Der andre versucht sich daran, an einem Tag in jedem Zelt eine Maß zu trinken. Wenn ich meine Klamotten ansehe, sind bei mir Senfflecken an jedem denkbaren Kleidungsstück offenbar so eine Art Tradition geworden. Gut, dass ich zum Mittagessen heute wenigstens noch nicht meine Lederhose anhatte… (jw)
idowa-Redaktion, 13.13 Uhr: Was eine Mass Bier nicht verdient hat: Dass sie schlecht eingeschenkt wird. Dass man stundenlang an sie hinzuzelt. Dass sich ein Noagerlzamschütter an sie heranmacht (tie)
idowa-Redaktion, 12.10 Uhr: Gespräche bei der Themenkonferenz: "Der Giggerl war gut", "ich hab neunmal beim Schießen getroffen" (für wie viel Schuss der Kollege tatsächlich bezahlt hat, lassen wir da mal unter den Biertisch fallen…), "ich hab den und den getroffen", "wo wohnt eigentlich der Typ von der Kelly Family nochmal genau?", "wie viel muss man schießen für einen Flamingo?", und so weiter. Abschlussfrage: "Wann treffen wir uns im Volksfest und welchen Kollegen lassen wir in der Redaktion zurück?" Konsens: Wir updaten den Zurückgelassenen über Video-Chat, freut sich bestimmt, wenn wir ihm vom Fest zuprosten, während er arbeiten muss… (isi)
Lokalredaktion, 11.01 Uhr: Beinahe hätte der Kollege ohne Tracht vergessen, dass wir (Kollegin lef und ich) mit ihm heute Mittag zum Gstanzlsingen gehen wollen. Er ahnt ja nicht, was da auf ihn zurollt. Schließlich trägt er Jeans und ein graues Shirt. Hoffentlich stürzen sich alle Gstanzlsänger gleichzeitig auf ihn. Das wird ihm eine Lehre sein. Ob er sein Fehlverhalten danach endlich einsieht? (phi)
Lokalredaktion, 10.40 Uhr: Wer's noch nicht mitbekommen hat: Heute ist Bergfest, der sechste Volksfesttag. Nur noch fünf verbleiben. Ab jetzt geht's bergab. "Das ist schon traurig." Woher das Zitat stammt? Von keinem geringeren als meinem Kollegen ohne Tracht. "Das treibt mich wirklich um - wirklich." Ich würd' sagen, das ist ein "wirklich" zu viel. Klingt schon wieder ironisch. Er ist eben nur dabei statt mittendrin, das find ich wiederum traurig. (lef)
idowa-Redaktion 10.14 Uhr: Was ein Volksfestgickerl nicht verdient hat: Dass man nur die Haut isst. Dass es mit einem labbrigen Petersilienstängel garniert wird. Dass man es Broiler nennt. (tie)
Geiselhöringerstraße, 9.45 Uhr: Schwandorf, Landshut, Landau, Kelheim - alle wollen`s aufs Volksfest, es staut sich gewaltig. Auch wenn ich bei der Bahnüberführung auf meinem Radl jedes Mal innerlich fluche, während ich mich nach oben quäle, fühle ich mich heute dennoch überlegen... (phi)
idowa-Redaktion, 9.12 Uhr: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will sein „Opfesoft“-geprägtes Getränkearsenal heute offenbar erweitern. Er ist um 15 Uhr im Festzelt-Lechner dabei, wenn die bayerische Goaßmaß-Königin gewählt wird. Zur Erinnerung: Die letztjährige Gewinnerin überzeugte unter anderem mit ihrem für die Goaßmaß umkomponierten Lied „Atemlos“ und bekundete ihre Liebe zur Goaßmaß, „weil man vor 14 Uhr keine Cuba-Maß trinken kann“. Nachdem mich Kollege Urban am Freitag aufgeklärt hat, vor 16 Uhr solle man kein Bier trinken, weiß ich jetzt Bescheid: Morgens bis 14 Uhr Goaßmaß (das Bier da drin tut offenbar nichts zur Sache), 14 bis 16 Uhr Cuba-Maß und ab 16 Uhr dann Bier. (jw)
Stadtplatz, 08.55 Uhr: Ich lebe noch, noch immer nicht ersetzt durch ein Dirndl-Pendant meiner Selbst, aber der Stadtplatz riecht förmlich nach Volksfest: Eine interessante Mischung aus gebrannten Mandeln, Käse und Schweinshaxe zieht an mir vorüber. Eine Lederhose bleibt neben mir stehen: „Ja, wo gibt’s etz do a Bier? Host du oans fia mi?“ Ich winke ab, merke aber, dass derber Alkoholgeruch sich in die olfaktorischen Gegebenheiten mischt. Die Lederhose hat gezaubert: Plötzlich, wie aus dem Nichts, eine Halbe in der Hand, gesteht sie: „Hab no a Bier gfundn, danke.“ Das Volksfest: eben das achte Weltwunder. (isi)
Daheim, 7.55 Uhr: Der Weg ins Dirndl ist nicht mehr ganz so leicht wie noch am Freitag. Ein kurzer Blick in den Schrank gleich daneben, aber nein. Dirndl sind einfach zu schön, um sie zuhause zu lassen. Keine Ausreden. Schließlich sind Lokalredaktion und Volksfest elf Tage lang eins und meine Kollegen nur in Tracht unterwegs. Bis auf einen, aber da sag' ich heute (noch) nichts dazu. Ich halt die Stimmung an Tag sechs hoch! (lef)
Dienstag, 15. August
Weckmann Zelt, 23.20 Uhr: 10 Minuten vor Schankschluss bekommt der Menzl einen knallroten BH auf die Bühne geworfen und stimmt sogleich "stand by me" an. Menschen liegen bzw. kleben sich vor Schweiß in den Armen und gröhlen lauthals mit. Grad schee is. (alw)
Krönner-Zelt, 23.10 Uhr: Ja was hört man denn da auf der Toilette? Hinterm Weckmann-Zelt soll es Damen-Toiletten geben, die sogar ein Urinal haben. Erzählt mir doch glatt meine Freundin, dass sie dort auf die Toilette wollte und zwei Männer sich auch erleichtert haben. Klar, wir leben in einer modernen Gesellschaft. Aber was? (amg)
Weckmann Zelt, 21.58 Uhr: Bin mir nicht mehr sicher, ob ich in Straubing oder in den Tropen bin. Draußen regnet es, im Zelt steht der Dampf. Gefühlte 50 Grad Zelttemperatur und der Menzl gibt sein "Drei rehbraunen Augen" zum Besten. (alw)
1 Kilometer vom Festplatz entfernt, 19.45 Uhr: Ich habe kein Mitleid für Volksfestbesucher, die für den Parkplatz nichts zahlen wollen und in meiner Siedlung parken, in der es trotz Volksfest-Wahnsinn meist ganz ruhig ist. Drei von dieser Sorte beobachte ich gerade. Sie sind in einer der vielen Sackgassen gelandet. Die Frau schaut in ihr Wischkastl und schimpft: „Des is ja no so weit.“ Der Mann sagt: „I mog ned so weit geh. Geht do koa Bus?“ Der Dritte der „Ich bin Anfang 30 und schau recht gsund aus“-Gruppe hat keine Meinung. Sie stehen verloren da. Es regnet immer stärker. Ich ahne die nächste Szene. Sie ist schon so oft passiert, wenn sich hier jemand verirrt. Tatsächlich sagt die Frau: „He, i hob de Lösung. Do geh ma durch den Hof und steign über den Zaun.“ Ich verdrehe die Augen und denke an meine Zeit als Dorfkind zurück. Do hätten eich de Leid mid da Mistgabel verfolgt… (sra)
Mal wieder auf dem Weg zum Festplatz, (hilft ja ned), 11.15 Uhr: Mein Papa hat mir gestern Abend eine WhatsApp geschickt. Der Inhalt: Auf der Terrasse ist es schön kühl und ruhig. Da habe ich - fächernd und triefend mitten im Bierzelt - schon kurz inne gehalten. „Warum damma mia uns des o?“, eine der am meisten gestellten Fragen gestern Abend. Aber ich bleibe stark, sage „darum“ und blicke entschlossen auf das Riesenrad wie der Cowboy in den Sonnenuntergang… (phi)
Kagers, 9.20 Uhr: Respekt an die engagierte Parkplatzeinweiserin in der Nähe des Fußballplatzes. Kaum komme ich in ihr Blickfeld, durchbohrt sie mich mit ihren Blicken und winkt mit ihrem Schild in Richtung Sechs-Euro-Acker – ähm, hochwertige Parkmöglichkeit, meinte ich natürlich. Dass ich in Sportklamotte auf einem Rad unterwegs bin, scheint sie nicht zu irritieren. Musikalisch wird die Szene von einem Hupkonzert der bereits jetzt aggressiven Autofahrermeute auf Parkplatzsuche umrahmt. Große Kunst. (jw)
Westtangente, 9 Uhr: Für die Autofahrer geht es bereits am Morgen nur zäh voran. Der Aussicht, am Feiertag bei über 30 Grad in der Menschenmenge zu schmelzen, können offenbar viele nicht widerstehen. Mei, wer’s mag. (jw)
Montag, 14. August
Volksfestbus, 23.50 Uhr: Große Probleme im Volksfestbus nach Hause. „Bis der losfährt, is mei Halbe leer“, beschwert sich ein Passagier. Für seinen Sitznachbarn ist das ebenfalls ein Problem, sein „Limit ist heut erst bei den Sternen, Bro.“ Wenn das so ist, bleib ich lieber bodenständig - wird Zeit, dass ich heimkomme und der Blog ins Bett geht. (jw)
Festzelt Wenisch, 20.04 Uhr: Ja wo samma denn? Ich bin traurig und enttäuscht. Da will ich mit Freundinnen (21 bis 30 Jahre alt) in meinen Geburtstag feiern und dann kommt doch wirklich die Security und will unsere Ausweise sehen! Sehe ich aus wie eine 14-Jährige im Billigdirndl mit Sneakern? Nein, definitiv nicht! Naja, vielleicht wollten sie auch nur unseren Namen haben und wir haben morgen alle ein paar Facebook-Anfragen… (amg)
Vor der Joseph-von-Fraunhoferhalle, 20 Uhr: Dramatische Szenen spielen sich ab. Ein Mann, am Ende seiner Kräfte, oberkörperfrei, sieht Licht am Ende seines Leidenswegs. „Heeeee“, brüllt er ein nahendes Auto an, das tatsächlich für ihn hält. Ein anerkennendes Nicken Richtung Riesenrad, dann steigt er elegant (zumindest so elegant, wie es sein Zustand noch zulässt) ins Auto. Nur um sofort wieder kehrtzumachen und seine Sonnenbrille aus dem Gras zu fischen. Es folgt ein Tom-Cruise-verdächtiger Sprint – wenn Tom Cruise Sonnenbrand sowie ein paar Kilo und fünf Massen mehr hätte – dann schafft er es zurück ins Auto. Mission accomplished. (jw)
Im Bierzelt, 19 Uhr: 31 Grad im Freien, sehr viele klitschnasse Menschen ziehen an mir vorbei. Sind die Wasserrutsche gefahren? (phi)
Ostbayernschau, 17.24 Uhr: Ein Kumpel war grad am Stand unserer Mediengruppe und hat am Glücksrad gedreht. Erkenntnis: Straubinger Tagblatt ist der Hauptgewinn, die restlichen Ausgaben sind Verlierer. Sorry, Kollegen. Vielleicht sollte man das Konzept nochmal überdenken… Mein Kumpel freut sich auf jeden Fall über die Gummibärchen und den idowa-Fächer. (Verdammt, hatte gehofft, die Fächer würden nie die Öffentlichkeit erblicken). (jw)
idowa-Redaktion, 17:05 Uhr: In Gedanken immer noch bei der Frau, die sich gestern nur auf die Single-Couch gesetzt hat, damit ihre Freundin ein Foto von ihr machen kann. Weil: "Mei Mo is irgendwo hi verschwundn", erklärt sie, "und jetzt brauchma a Foto, damit er a bisserl Angst griagd." Respekt, die lässt nichts anbrennen. (urb)
Lechner-Zelt, 16:27 Uhr: Ein bisschen faszinierend ist es schon: Egal zu welcher Uhrzeit, egal in welchem Zelt - es gibt immer den einen, der stundenlang an seiner Mass nippt (oder so tut) und auf magische Weise wird sie immer voller anstatt leerer. (jw)
idowa-Redaktion, 16:07 Uhr: Zug-Experience heute eher suboptimal. Das mit den doppelten agilis-Zügen von Regensburg aus ist ja an sich eine Top-Idee, aber anscheinend hat man sich dort entschlossen, die Dinger erst gegen Abend zusammenzukoppeln. Heißt: Heute fuhr ein einzelner agilis aus der Domstadt gen Straubing – es wollten aber (Feiertag sei Dank) trotzdem schon genauso viele Feierwütige zum Volksfest wie sonst auch. Die Klimaanlage im Zug hatte keine Chance, das Raumangebot war so Marke "Festzelt um Mitternacht". I ko des ois nimma. (mjf)
Lokalredaktion, 15.31 Uhr: Was ich hier so im Blog lese, schockiert mich. Vielleicht sollten sich Kollegin tie und mein "Ohne Tracht"-Kollege auch mal zusammensetzen und über ihr Trachten-Problem sprechen. Nicht, dass sie sich im Nachhinein fragen: "Woran hat's gelegen?" Das konnte nämlich schon Stadionsprecher und Kultlegende-Knippi nicht beantworten: "Ja jut: Woran hat et jelegen? Dat is natürlich immer so die Frage. Ich sach' natürlich immer: Woran hat et jelegen? Äh...Das fragt man sich nachher natürlich immer, woran et jelegen hat. Ich sach immer, woran et jelegen hat, weißte nich immer." (lef)
Lechner-Zelt, 15 Uhr: Inkonsequente Grantler sind wir ja schon, wir Volksfest-Besucher. Da schimpfen wir in einer Tour, dass „sauber zvui Leid im Volksfest sand“, „leistn kon si des eh koana mehr“, „de Gaudi is nimma zu ertragen“ und „früher war’s sowieso viel besser“ – und machen das alles, während wir an der schlecht eingeschenkten 12,20-Euro-Mass zuzeln. Dennoch wie jedes Jahr die einhellige Meinung: „Lang machma des nimma mid!“. Sicherheitshalber könntma d‘Bedienung vielleicht aber doch mal fragen, ob man denn schon für nächsts Jahr an Tisch reservieren kann - man weiß ja nie. (jw)
idowa-Redaktion, 14.36 Uhr: "Frauen, die mehr Dirndl im Schrank haben als das Volksfest Tage hat, gehören in eine Selbsthilfegruppe", findet Kollegin tie. #truthhurts #sagenwasist
Lokalredaktion, 14.13 Uhr: Jetzt steht er da, der kleine Ficus-Benjamina. Das Jahr über wird er mich an diese wunderbaren elf Tage erinnern. "Reicht ja nicht, ihn nur hinzustellen, du musst ihn auch mal gießen", sagt der Kollege ohne Tracht. Ja, der ist auch wieder da - in Jeans und weißem T-Shirt. Gut, dass ich die Pflanze hab'. Sie ist nicht nur schön, sie dient auch als Sichtschutz, um das Trachten-Elend nicht länger mit ansehen zu müssen. "Das wird ja gar nicht nötig sein." Na sowas, liebäugelt da doch jemand mit der Lederhose? (lef)
Höhe Camel-Derby, 14.10 Uhr: Weil die Kollegin lef gerade so schwärmt: Mich beeindrucken immer die 17-jährigen Burschen am frühen Nachmittag, die eine Orchidee gelost haben. Und ich stelle mir die Frage: Wie wird das zarte Gewächs wohl gegen 23 Uhr aussehen? (phi)
Blumenstand, 13.52 Uhr: Fünf Euro hab ich in meiner Dirndltasche gefunden. Die nehm' ich nicht zurück mit in die Redaktion. Getreu dem Motto: "Volksfest ist nur einmal im Jahr." Wo mich der kleine Fund hinführt? Zum Blumenstand natürlich. Gute Wahl: 200 Punkte in einem Los?! Man muss sein Glück einfach selbst in die Hand nehmen! (lef)
idowa-Redaktion, 12.44 Uhr: Mir wurde die große Ehre zuteil, die diesjährigen Single-Couchs-Videos zu sichten und auf Highlights zu durchsuchen. Eine Kollegin (Name der Redaktion bekannt) meinte davor noch sarkastisch, das könnte schwierig werden. Weiß nicht, was sie meint. Bisher sehe ich viele nette Burschen und Mädels, denen ich ihr Glück gönnen wurde. Auffällig ist aber, dass die Vorstellungen von der Traumfrau (oder dem Traummann) anscheinend umso konkreter werden, je mehr Alkohol im Spiel ist. Na ja, ich wünsche Thomas trotzdem viel Erfolg bei der Suche nach seiner 1,62 Meter großen 90-60-90-Fliesenlegerin mit rehbraunen Augen. (pb)
Ostbayernschau, 12 Uhr: Harry-Potter-Flair in den Ausstellungshallen: Ich habe von meiner Mama den klaren Auftrag, einen Gemüsehobel, genauer TNS 3000, zu besorgen. Fühle mich wie in der Winkelgasse. (phi)
idowa-Redaktion, 11:39 Uhr: Kollegin cuk erklärt mir gerade, dass es zwar nicht sonderlich bequem sei, den ganzen Tag im Büro ein Dirndl zu tragen, dafür müsse man sich in der Früh aber auch nicht fragen, was man nun anziehen soll. Das verstehe nun ich wiederum nicht. Aber meine eigene Beziehung zur Tracht ist ja auch wie Pokemon #34 Nidoking: Eher toxisch. (pb)
Lokalredaktion, 10.37 Uhr: Nicht nur ein bisschen hat mein Volksfest-Herz am Freitag geschmerzt. Helmut Stocker und seine Ochsen Monaco-Franze und Wastel mussten abbrechen, haben es nicht bis zum Stadtplatz geschafft. "Mei Deandl, hoffentlich seh ma uns nächstes Jahr wieder!" Am Telefon wirkt er zuversichtlich: "Nächstes Jahr sind wir wieder da, ganz klar." Mehr dazu später! (lef)
Stadtplatz, 9.53 Uhr: Der Weg zur Lokalredaktion, geprägt von allesentscheidenden Fragen: "Geh ma heid nomoi? Sand ja nur no a boa Dog!" Ein Augenrollen des Gegenübers: "Wennst moanst!" Hab eigentlich gedacht, dass es sich hier um eine rhetorische Frage handelt. (lef)
Bahnstrecke Regensburg - Straubing, 8:10 Uhr: Schon am Regensburger Bahnhof war ich umringt von Lederhosen und Dirndln. Dazu das Klirren von Bierflaschen und Unterhaltungen, deren Lautstärke darauf schließen lässt, dass die Flasche nicht die erste war. Um kurz nach 8. An einem Montag. Sportlich! Vielleicht werd ich alt. Aber letztendlich halt ich es wie der Schaffner und bleibe entspannt. Die Volksfest-Geher übrigens auch trotz der üblichen Bahn-Verspätung. (mfk)
Daheim, 7.30 Uhr: "GuMo, gehen wir direkt nach der Arbeit runter oder is Zeit, dass ich vorher nach Hause düse und mich umziehe", schreibt Kollegin mke. Ich verstehe die Frage nicht. (cuk)
idowa-Redaktion, 5.48 Uhr: Beim Durchlüften am Morgen begrüßt mich ein leeres Cuba-Glas am Fensterbrett. Wer war gleich nochmal Wochenenddienst? (jw)