Werk in Straßkirchen

Deutliche Pro-BMW-Stimmung beim zweiten Infomarkt


BMW legt laut Informationen am Stand Wert auf "gute Nachbarschaft", will unter anderem lokale Vereine unterstützen. Die künftige Verkehrsbelastung will BMW, auch das ein Nachbarschafts-Thema, bekanntlich "so gering wie möglich halten."

BMW legt laut Informationen am Stand Wert auf "gute Nachbarschaft", will unter anderem lokale Vereine unterstützen. Die künftige Verkehrsbelastung will BMW, auch das ein Nachbarschafts-Thema, bekanntlich "so gering wie möglich halten."

Von Redaktion idowa

Am Donnerstag hat in Straßkirchen ein weiterer Infomarkt zum geplanten BMW-Werk stattgefunden. Neben dem Autobauer selbst kamen auch Vertreter der Gemeinden sowie der Bürgerinitiative "Lebenswerter Gäuboden".

Beim ersten Infomarkt im März hatte die Sporthalle einen Rekord-Ansturm von fast 1.800 Menschen erlebt. Dieses Mal ging es deutlich ruhiger zu: Man rechnete mit rund 1.000 Besuchern, beim Start um 17 Uhr war der Andrang allerdings noch mäßig. Es war zu erkennen, dass deutlich mehr Interessierte an den Ständen von BMW standen als an jenen der Bürgerinitiative. Insgesamt schien die Stimmung deutlich "pro BMW" zu sein - anders als beim ersten Infomarkt.

Das Thema Nachhaltigkeit spielte bei vielen Besuchern eine sehr wichtige Rolle und es schien, als könne der Autobauer hier punkten. Auch die Arbeitsplätze, die das Straßkirchener Werk in die Region bringen soll, waren ein Bonuspunkt: Teilweise kamen Mütter mit ihren jungen Söhnen, um sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Aktuelle und künftige Azubis schwärmten mit Blick auf die E-Mobilität von der Zukunftsfestigkeit des Standorts. Zur Veranschaulichung lag außerdem ein Modell der Batterie aus, die so in dem Werk einmal produziert werden soll. Auch standen Autos mit diesen eingebauten Batterien zur Probefahrt bereit.

Auch, dass an einem der BMW-Stände erstmals eine komplette Visualisierung des geplanten Werks zu sehen war, dürfte viele Besucher angezogen haben. Die Bürgerinitiative "Lebenswerter Gäuboden" hatte derweil einen schweren Stand, nur eine Handvoll Menschen fand sich an deren Angebot ein.

Seit Bekanntwerden der Bauabsicht von BMW ist die Lage mitten im Gäuboden wohl der am heißesten diskutierte Aspekt. Gegner des Werks kritisieren, dass dadurch bester Ackerboden verlorengehe. BMW sei sich dessen laut dem Leiter Werksaufbau Alexander Kiy bewusst. Der Autobauer wolle durch Einhalten höchster Öko- und Nachhaltigkeitsstandarts, "das Werk so gut wie möglich in den Lebensraum Gäuboden einpassen", sagte er.

Bei den Besuchern komme laut Kiy die breite Facette an Informationsangeboten von BMW gut an. Interessiert seien die Leute beispielsweise an der Produktionsweise eines E-Autos. "Sicherlich ist auch der Verkehr eines der Top-Themen", sagte er. Dabei sei Ausgangspunkt der Fragestellung oftmals sowohl die Umgehungsstraße, aber auch, wie das Geo-Fencing genau funktioniere.

Bei der Bürgerinitiative hatten sich die Besucher für eine ebenso große Themenvielfalt interessiert, sagte Sprecher Thomas Spötzl. Auch ganz grundsätzliche Fragen wie "Wie kann man denn überhaupt gegen so ein Werk sein" wurden gestellt.

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Es wird weiter Gesprächsbedarf geben

Der Gesprächsbedarf zum Thema bleibt freilich bestehen: So wurde kürzlich der Bebauungsplan für das Werk veröffentlicht, der auf 282 Seiten die Dimensionen des Projekts aufzeigt. Demnach soll das Werk bis auf 3.200 Mitarbeiter anwachsen, man rechnet mit maximal 650 Lastwagen und gut 3.000 Autos pro Tag. Auch auf die seit Jahren geforderte Ortsumgehung hat das geplante Werk Auswirkungen, dieses Vorhaben soll nun beschleunigt werden, um die zu erwartenden Verkehrsbelastungen abzufedern.

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Die Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter (links) und Armin Soller sicherten unter dem Punkt "gute Nachbarschaft" beste gemeinsame Arbeit zusammen mit BMW zu.

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Der Schwerpunkt der Bürgerinitiative liegt darauf, dass BMW immer nur die "halbe Wahrheit" sagt. Sie will die andere Hälfte der Wahrheit offenlegen. Die Plakate am Stand sind in Paaren angeordnet - "Die Halbe Wahrheit" und "Die andere Hälfte" - und respektiv dann mit den BMW und den BI Standpunkten beschriftet.

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An diesem Stand liegt der Fokus auf der Baufläche. BMW will das Projekt bekanntlich so nachhaltig wie möglich gestalten, Bienen sollen angesiedelt werden und Vieles mehr. Aber auch die Lichtverschmutzung, die ja beim Wallersdorfer Werk für viel Kritk sorgt, spielt hier eine Rolle.

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Im Vorfeld des Termins präsentierte die BMW Group neue Visualisierungen des geplanten Standorts. Diese zeigt den ersten Bauabschnitt.

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Im Vorfeld des Termins präsentierte die BMW Group neue Visualisierungen des geplanten Standorts. Diese zeigt den Busparkplatz.

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Im Vorfeld des Termins präsentierte die BMW Group neue Visualisierungen des geplanten Standorts. Diese zeigt den Blick von der Bahnlinie.