Pläne im Gäuboden

Kanzler Scholz plädiert bei IAA für BMW-Werk in Straßkirchen

Wie wichtig der Bürgerentscheid in Straßkirchen ist, wurde auch bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) deutlich. Dort sprach sich sogar der Kanzler explizit für das BMW-Werk im Gäuboden aus.


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Olaf Scholz bei der Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München. 

Von Redaktion idowa

Bis zum 24. September können die Einwohner von Straßkirchen per Bürgerentscheid über die BMW-Pläne im Gäuboden entscheiden. Für den Autobauer ist es auch eine Abstimmung über die "Zukunft der Elektrisierung" in Bayern sowie die Attraktivität des Freistaats als Wirtschaftsstandort. Wie wichtig die Entscheidung ist, wurde vergangene Woche auch bei der Automesse IAA in München deutlich. Dort äußerte sich sogar Bundeskanzler Olaf Scholz zu den Plänen - und sprach sich explizit für die Ansiedlung aus. 

In seiner Rede kam Scholz zur Lage der deutschen Autoindustrie auch auf die Diskussionen rund um die BMW-Pläne im Gäuboden zu sprechen (im Video ab Minute 15:31). Er plädierte dafür, dies als große Chance für die Region zu betrachten. Wörtlich sagte der Kanzler: "Ich werbe dafür, dass Bürgerinnen und Bürger solche Investitionsentscheidungen als große Chance für ihre Gemeinden betrachten. Deswegen hoffe ich, dass die Bürgerbefragung im Landkreis Straubing-Bogen im Sinne der nachhaltigen Mobilität ausgeht." Dies schaffe "gute Arbeitsplätze für die nächsten Jahre und Jahrzehnte."

Video zum Thema:

Die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sind dann auch das größte Argument der Befürworter. Auch die Gemeinden Straßkirchen und Irlbach stehen hinter den Plänen. Doch in der Bevölkerung ist das Stimmungsbild nicht so eindeutig - schließlich geht es auch um wertvollen Ackerboden und viel Verkehr. Die "Bürgerinitiative Lebenswerter Gäuboden" will die geplante Batteriefabrik verhindern und hat die Abstimmung per Bürgerentscheid durchgesetzt. Sollten sich die Bürger am 24. September tatsächlich dagegen aussprechen, würde dies das Ende der Pläne in der Region bedeuten. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic hatte im Interview unserer Mediengruppe betont, dass das Unternehmen in diesem Fall "keine sinnvolle Alternative innerhalb Bayern" sehen würde. Ob ein anderer Standort innerhalb Deutschlands geeignet wäre, sei ebenfalls nicht sicher.