Unwetter in Landshut
Feuerwehr zieht Bilanz nach 350 Einsätzen
1. Juli 2021, 9:41 Uhr aktualisiert am 1. Juli 2021, 9:41 Uhr
Nach dem extremen Unwetter zieht die Landshuter Feuerwehr eine erste Bilanz. Alleine im Stadtgebiet von Landshut mussten an die 350 Einsatzstellen abgearbeitet werden.
Da die Landshuter Feuerwehr bei dieser Vielzahl an Einsätzen mit zum Teil erheblichen Schäden und dementsprechend langen Einsatzdauern personell und auch von den zur Verfügung stehenden Gerätschaften - in erster Linie Pumpen und Wassersauger - an die Kapazitätsgrenzen stieß, wurden zusätzliche Einsatzkräfte der THW Ortsverbände Landshut, Ergolding, Eggenfelden und Freising sowie zahlreicher Feuerwehren aus dem Landkreis Landshut und dem benachbarten Landkreis Freising angefordert.
Kaum Verletzte
Einsatzkräfte des BRK bauten noch am späten Abend in der Landshuter Hauptfeuerwache eine Versorgungs- und Verpflegungsstation für alle eingesetzten Kräfte auf. Als Glück im Unglück kann festgehalten werden, dass es nach aktuellem Stand nur zu wenigen leichtverletzten Personen unter der Zivilbevölkerung und zu keinen verletzten Einsatzkräften kam.
In der Nacht konnten schließlich auch die externen Kräfte wieder in ihre Heimat entlassen werden.
Feuerwehr_Bilanz
Einsatzschwerpunkte waren die gesamten Hanglagen von Achdorf über den Hofberg bis hinüber nach Frauenberg sowie die Innenstadt, Schönbrunn und das Niedermayerviertel wo sich Sturzfluten in die Täler ergossen haben.
Die Fluten haben auf ihrem Weg von Autos über Papiercontainer, Biotonnen, Baumstämme, Straßenschilder und so weiter alles mitgerissen, was nicht niet- und nagelfest war und sich ihren Weg in diverse Keller, Garagen und Erdgeschosse gebahnt. Weiter wurden diverse Gullydeckel ausgehoben und weggeschwemmt.
Gerade in den Hanglagen wurden Kieswege zum Teil vollständig zerstört oder weggerissen. Durch Muren und Schlammlawinen wurden diverse Straßenzüge wie die Frauenberger Straße und die Wildbachstraße komplett verlegt.
Fast 24 Stunden im Einsatz
Das vorläufige Einsatzende für die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut war am Mittwoch gegen 20 Uhr. Damit endet für die acht Landshuter Löschzüge sowie für den Katastrophenschutzzug und die Kreiseinsatzzentrale, die alle rund 800 Einsätze in Stadt und Landkreis Landshut zusammen mit Stützpunkten in den Feuerwachen koordiniert und begleitet hat, ein fast 24-stündiger Einsatztag, der den allermeisten der gut 350 Einsatzkräfte in Landshut nur sehr wenige Stunden Schlaf vergönnte und alle an die Belastungsgrenzen brachte.
Die Feuerwehr schließt nicht aus, dass vereinzelt noch weitere Einsätze auftauchen werden. Die Reinigung und Wartung aller eingesetzten Gerätschaften wird einige Tage in Anspruch nehmen.