Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge schnellt in die Höhe - der Landkreis Landshut rüstet sich deshalb weiter für eine größere Anzahl an Flüchtlingen, die hierzulande Schutz vor dem Krieg suchen. Aus diesem Grund haben viele Helfer der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks Ergolding auch die zweite Halleneinheit der ehemaligen Happy Sports-Halle als Notunterkunft vorbereitet. Das teilte das Landratsamt mit.

"So sind wir auch für den Fall gerüstet, wenn kurzfristig mehr Personen zu uns kommen, als wir über unsere bestehenden dezentralen Unterkünfte oder private Angebote unterbringen können", erklärt Landrat Peter Dreier. Die ehemalige Happy Sports-Halle soll in erster Linie als Ankunftszentrum dienen, an dem die geflüchteten Personen registriert werden und sich erst einmal mit dem Nötigsten versorgen und ausruhen können.

Kapazitäten werden hochgefahren

Doch angesichts der stark steigenden Anzahl an Flüchtlingen aus der Ukraine, die die Kapazitäten von zentralen Städten überfordern, wie beispielsweise München und Berlin, wird eine Zuweisung einer großen Anzahl von Personen innerhalb kurzer Zeit immer wahrscheinlicher - deshalb werden bereits jetzt alle Kapazitäten hochgefahren, um umgehend reagieren zu können.

Insgesamt finden in der Ergoldinger Notunterkunft über 420 Personen Zuflucht - hinzu kommen die verfügbaren Plätze in den dezentralen Asylunterkünften und den vielen Angeboten privaten Wohnraums für die Flüchtlinge. Erfreulich ist auch, dass sich viele Familien dem Kreisjugendamt gegenüber bereit erklärt haben, auch unbegleitete minderjährige Flüchtlingskinder aufzunehmen.

Landrat Peter Dreier und Ergoldings Bürgermeister Andreas Strauß dankten den zahlreichen Helfern, die unter Koordination von Fach-Kreisbrandinspektor Andres Pichl die Happy Sports-Halle vorbereitet haben: "Dass ihr in Eurer Freizeit mit anpackt und immer zur Verfügung steht, das ist nicht selbstverständlich", erklärte Dreier gegenüber den Helferinnen und Helfern. Sein Dank galt natürlich auch Bürgermeister Strauß und seiner Verwaltung und dem Ergoldinger Bauhof, die die Halle zur Verfügung stellen, aber auch bei der Vorbereitung tatkräftig mithelfen.

Registrierung ab 21. März

Die Registrierung der Flüchtlinge ist ab dem 21. März 2022 am Ankunftszentrum Ergolding (Schinderstraßl 19, 84030 Ergolding - ehemalige Happy Sports-Halle) möglich. Denn aktuell hat die sichere Unterbringung der Flüchtlinge Vorrang vor der umfassenden Registrierung. Die Betroffenen, die bis dahin ankommen, erhalten ein vereinfachtes Formular zur Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis, das Ausländeramt holt die Registrierung zu einem späteren Zeitpunkt nach.

Rechtlich gesehen ist dies kein Problem, da die Personen innerhalb von 90 Tagen nach Einreise registriert werden können. Die Flüchtlinge können Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragen und sich am hiesigen Arbeitsmarkt einbringen. Das Stellen eines Asylantrags ist für geflohene ukrainische Staatsangehörige aufgrund der aktivierten Massenzuwanderungsrichtlinie nicht nötig.

Nähere Informationen finden Sie unter www.landkreis-landshut.de bzw. unter www.ukraine-hilfe.bayern.de. Dass der Katastrophenfall quasi nahtlos weitergeht, stellt auch für das Landratsamt eine enorme Belastungsprobe dar, erklärt der Landrat: "Ich bin aber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankbar, dass sie diese Herausforderung auch nach zwei Jahren in der Corona-Pandemie meistern und alle Probleme bewältigen, die mit der kurzfristigen Errichtung eines Ankunftszentrums mit Notunterkunft einhergehen. Egal ob Katastrophenschutz, Ausländeramt, Kreiseigener Hochbau oder auch unser Jugendamt - gemeinsam schultern wir die vielen Aufgaben, die dieser schreckliche Krieg auch für uns mit sich bringt." Nach wie vor ist das Landratsamt dankbar für Hinweise zu freien Wohnungen, Pensionen oder sonstigen Unterkünften, bei denen die Flüchtlinge kurzfristig untergebracht werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen unter Tel. 0871 408-1800 bzw. per E-Mail (ukrainehilfe@landkreis-landshut.de) zur Verfügung.