300 Kilometer lange Amokfahrt

Trotz Verfolgungsjagd: Raser muss nicht in Psychiatrie


Eine Reihe von beschädigten Fahrzeugen hinterließ der Raser auf seiner Flucht, hier eines der Autos in Hohenfels.

Eine Reihe von beschädigten Fahrzeugen hinterließ der Raser auf seiner Flucht, hier eines der Autos in Hohenfels.

"Da bleibt was hängen", sagte ein 39-jähriger Ergoldinger am Donnerstag vor dem Landgericht über ein Erlebnis, das er, nichts Böses ahnend auf dem Weg in die Arbeit, am Morgen des 19. Juni 2021 hatte. Der Handyfilm einer Moosburgerin, von Beisitzendem Richter Dr. Sebastian Bröckner via Laptop Verfahrensbeteiligten und Prozessbeobachtern präsentiert, untermauerte eindrucksvoll die von dem 39-Jährigen und etlichen weiteren Zeugen beschriebenen dramatischen Szenen, die sich laut Antragsschrift über 300 Kilometer lang auf der A92 abgespielt haben: Die Sonne scheint. Das Autoradio dudelt munter vor sich hin - während der Moosburgerin und ihrem am Steuer sitzenden Ehemann langsam klar wird, dass es sich bei dem Mann, der eben von hinten ihr Fahrzeug rammte, um einen Amokfahrer handelt. Das Handy filmt selbst dann noch, als die Frau aussteigen will und ihr Mann sie gerade noch ins Fahrzeug zurückzieht: Schon rast der Amokfahrer vorbei und reißt die Beifahrertür mit sich.

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