Das wäre mal ein richtig dicker Fisch! Der EVL Landshut Eishockey will seinen DEL 2-Kader nochmals aufbessern und steht kurz vor der Verpflichtung des NHL-erfahrenen Brad Staubitz.

Der 30-Jährige ist sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff einsetzbar, bringt die Erfahrung von 230 Spielen in der nordamerikanischen Profiliga NHL mit und soll nach Aussage von LES GmbH-Geschäftsführer Christian Donbeck "so schnell wie möglich" in Landshut eintreffen.

Grund für die erneute Nachverpflichtung - erst am Freitag nahmen die Rot-Weißen Marco Sedlar unter Vertrag - ist die unsichere Abstellung von Förderlizenzspielern des ERC Ingolstadt. Nach einem Tipp aus Mannschaftskreisen hat Donbeck nun Kontakt mit Staubitz aufgenommen und steht kurz davor den Deal mit dem Kanadier, der in der NHL für San Jose, Montreal, Minnesota und Anaheim aufs Eis ging, einzutüten. Zuletzt war der bullige Staubitz in der AHL für die Norfolk Admirals und Toronto Marlies aktiv und gilt als Spieler, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht. "Wahrscheinlich würde er sogar sein Leben für einen Sieg geben", schmunzelt Donbeck über Staubitz, der laut Andi Brockmann, "eine Härte, die uns gut tun würde" ins Team bringen könnten.

Staubitz: Donbeck ist zuversichtlich

In den zwölf Jahren seiner Profi-Karriere soll der 1,85 Meter große und fast 100 Kilogramm schwere Staubitz mehr als 150 Faustkämpfe absolviert haben (ein Beispiel dazu gibt's im Video zu sehen). "Das war damals in der vierten Reihe allerdings auch sein Job und gehört in der NHL quasi dazu. Brad ist enorm einsatzbereit und ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler. Wenn alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, ist er sicher eine Bereicherung. Ich bin da sehr zuversichtlich", ergänzt der Geschäftsführer.

Er hofft außerdem, einen Spieler verpflichten zu können, der nicht das Ausländerkontingent belastet. "Er hat deutsche Großeltern und kann kurzfristig einen deutschen Pass bekommen. Wir würden aber zunächst auch in den sauren Apfel beißen, dass er eine Ausländerstelle blockiert", hofft man beim EVL auf schnelle Klärung in dieser Sache.

Vantuch muss gehen

Ob Staubitz schon am nächsten Wochenende bei den Begegnungen gegen Dresden (Freitag) und in Kaufbeuren (Sonntag) zur Verfügung steht, ist allerdings noch ungewiss. Fix ist dagegen der Abschied von Lukas Vantuch, der nach der Rückkehr von Cody Thornton als überzähliger Ausländer nur auf der Tribüne saß und ab sofort nicht mehr im Kader steht: "Es macht keinen Sinn, einen Spieler hierzubehalten, der keine Chance hat zu spielen", stellt Donbeck unumwunden fest.