EVL-Keeper für U20-Nationalmannschaft nominiert

Philipp Maurer: "Will mich mit den Top-Nationen messen"


Philipp Maurer wurde in den Kader für die WM-Vorbereitung der U20-Nationalmannschaft berufen.

Philipp Maurer wurde in den Kader für die WM-Vorbereitung der U20-Nationalmannschaft berufen.

Im Kader für die WM-Vorbereitung der U20 steht nur ein Akteur, der aktuell bei einem ostbayerischen Verein spielt: Torhüter Philipp Maurer vom EV Landshut. Im idowa-Interview spricht der 18-Jährige über die Nominierungen, seine Erfahungen beim DEB und die Situation beim DNL-Team der Landshuter.

Herr Maurer, wie haben Sie denn von Ihrer Nominierung für die WM-Vorbereitung erfahren?
Philipp Maurer: Ich habe von meinem Trainer schon gehört, dass ich mich durch das letzte Turnier in der Slowakei in den engeren Kreis gebracht habe. Letztlich bekommt man dann eine E-Mail und sieht auf der Kaderliste, ob man dabei ist oder nicht.

Waren Sie überrascht von der Nominierung?
Maurer: Um ehrlich zu sein, ja. Denn die Konkurrenz ist schon groß. Dass Hendrik Hane gesetzt ist, war für mich klar. Dann habe ich schon gehört, dass wohl auch Tobias Ancicka gesetzt ist als jüngerer Jahrgang. Und dann ist ja nur noch ein Platz frei…

Wie schätzen Sie denn Ihre beiden Konkurrenten ein?
Maurer: Natürlich sehr stark. Hendrik kenne ich schon lange, wir waren bei der letztjährigen WM gemeinsam auf einem Zimmer. Und auch mit den anderen Torhütern ist man immer mal wieder in Kontakt.

Es wird Ihre zweite U20-WM, im vergangenen Jahr sind Sie allerdings nicht zum Einsatz gekommen. Gehen Sie nun mit einem größeren Anspruch ins Turnier, auch auf dem Eis zu stehen?
Maurer: Mit dem Ziel gehe ich auf jeden Fall rein, schließlich will man sich mit den Top-Nationen messen. Das wäre der nächste Schritt für mich. Ich denke, dass wir einen gesunden Konkurrenzkampf haben werden. Letztlich haben alle drei die Chance, gemeldet zu werden. Die Karten werden neu gemischt und dann schauen wir, wer sich am Ende durchsetzt.

In den U-Nationalteams sind meist einige Landshuter dabei. Ist es ungewohnt, dieses Mal ohne Vereinskollegen anzureisen?
Maurer: Nein, und ganz ohne Landshuter Unterstützung bin ich auch nicht. Mit Alexander Dersch und Luis Schinko sind ja auch zwei Spieler dabei, mit denen ich beim EVL schon zusammengespielt habe.

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfahrungen in Juniorenteams des DEB zurückblicken: Was blieb Ihnen besonders im Gedächtnis?
Maurer: Speziell war sicherlich das U19-Turnier im Februar in Finnland, das war eine super Erfahrung. Wir haben gegen brutale Nationen wie Schweden, Finnland, Tschechien und die Schweiz gespielt. Weil die Tasche von Florian Mnich nicht ankam, durfte ich dort drei von vier Spielen gegen Top-Mannschaften machen.

Mit welchen Zielen fahren Sie nun zur WM?
Maurer: Als Team ist es sicher erst einmal unser Hauptziel, dass wir den Klassenerhalt schaffen und in der Top-Division bleiben. Wir haben eine schwere Gruppe. Persönlich will ich natürlich gerne zu Einsatzzeiten kommen und mich mit den Top-Nationen messen.

In der DNL läuft es derzeit nicht optimal

Blicken wir auf die Situation im Verein: Wie bewerten Sie die bisherige Saison mit dem DNL-Team des EVL?
Maurer: Es läuft bisher nicht optimal. Spielerisch zählen wir nicht zu den Top-Mannschaften. Aber die Stimmung im Team ist trotzdem gut. Unser Ziel ist, dass wir Sechster werden, um nicht gegen den Abstieg spielen zu müssen.

Die Mannschaft musste die ersten neun Spiele am Stück auswärts ran, dabei gab es nur zwei Siege. Hat diese Situation eine Rolle gespielt?
Maurer: Klar hatten wir die eine oder andere weitere Fahrt. Aber ich denke nicht, dass die Ergebnisse etwas damit zu tun haben, dass wir so oft auswärts gespielt haben.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihren eigenen Leistungen?
Maurer: Ich bin mit mir ganz zufrieden, versuche einfach der bestmögliche Rückhalt für die Mannschaft zu sein und auch die nötige Ruhe auszustrahlen.

Für Sie als jungen Spieler dürfte es der Aufstieg der ersten Mannschaft in die DEL2 schwieriger gemacht haben, in der Oberliga hätten Sie sich vielleicht Einsätze ausmalen können, oder?
Maurer: Das stimmt schon. Als junger Torhüter ist das schon schwer. Aber ich sehe es so: Wenn ich meine Chance bekomme, dann muss ich eben zur Stelle sein. Erst einmal steht für mich aber im Vordergrund, dass wir mit der DNL die Klasse halten, das wäre für den EVL untrawichtig. Und wenn Patrick Berger in Regensburg ist, dann mache ich den zweiten Torhüter im DEL2-Team.

Sie machen neben dem Eishockey eine berufliche Ausbildung. Wie lässt sich das miteinander vereinbaren?
Maurer: Ich bin auf der Maschinenbauschule in Landshut. Da habe ich gute Zeiten, um Schule und Eishockey problemlos verbinden zu können. Wenn ich zusätzlich Zeit fürs Eishockey brauche, bekomme ich auch mal frei, da kommt dir die Schule entgegen.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Maurer: Darüber mache ich mir aktuell ehrlich gesagt noch keine großen Gedanken. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und schaue, was sich ergibt. Aber klar würde ich ab der nächsten Saison schon ganz gerne ins Profi-Eishockey reinkommen.