Der barrierefreie Ausbau des Landshuter Hauptbahnhofs entwickelt sich zu einer Hängepartie. Rund zwei Jahre ist es her, dass der damalige CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Götzer in unserer Zeitung das Vorhaben ankündigte. Wenige Tage später gab der Haushaltsausschuss des Bundestags die entsprechenden Finanzmittel frei. Allenthalben war die Vorfreude auf die überfällige Modernisierung des Bahnhofs groß. Doch passiert ist bisher nichts - obwohl die Deutsche Bahn (DB) mehrfach einen zeitnahen Baubeginn versprochen hatte. Noch im November hatte es geheißen, dass es vor dem Jahresende losgehe. Nun wurde auch dieser Termin kassiert: Ein Bahnsprecher sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass die Arbeiten im zweiten Halbjahr 2015 aufgenommen werden und 2018 abgeschlossen sein sollen...

Begründet wird die neuerliche Verschiebung wie folgt: Der Leistungsumfang von den ersten Planungen des Umbaus des Bahnhofs habe sich erheblich erweitert. "Ursprünglich waren nur Aufzüge geplant", so der Bahnsprecher. Die werden auch kommen - und zwar zu den Bahnsteigen an den Gleisen eins, drei und vier sowie sieben und acht. Die Gleise fünf und sechs sind schon jetzt mittels eines allerdings nicht immer funktionierenden Lifts erschlossen. Doch die Bahn plant noch mehr: "Der Bahnsteig an den Gleisen sieben und acht wird von derzeit 30 auf künftig 76 Zentimeter über Schienenoberkante erhöht, einschließlich der Erneuerung der Überdachung des Bahnsteigs, der Fahrgastinformation und der Wegeleitung", sagte der Bahnsprecher. Auch ein taktiles Blindenleitsystem werde eingebaut. Insgesamt würden über 5,3 Millionen Euro investiert.

All das klingt gut - ist aber seit mehr als einem Jahr bekannt. Warum verzögert sich das Vorhaben nun schon wieder? Der Bahnsprecher verweist darauf, dass der Ausbau parallel zum regulären Zugbetrieb stattfinden wird. Eine offenbar schwierige Aufgabe, denn: "Im Bahnhof Landshut verkehren täglich über 350 Reise- und Güterzüge." Für die Bauarbeiten an den Bahnsteigen müssten etliche Züge durch andere Gleise umgeleitet werden.