Lieber unter dem Radar

Landshuter AfD-Kandidat: Bernhard Kranich will in den Landtag

Zwischen Franz Josef Strauß, Studentenpartys mit Adnan und dem "Intrigantenstadel": So ist Bernhard Kranich (AfD) aufgewachsen


Bernhard Kranich auf dem elterlichen Anwesen.

Bernhard Kranich auf dem elterlichen Anwesen.

Nur das Wohnmobil mit den AfD-Plakaten fällt aus der Reihe. Ansonsten ist der Einödhof bei Geisenhausen auffallend grün: der Garten um die Obstbäume naturbelassen, auf dem Dach eine PV-Anlage, die Felder rundherum längst verpachtet und ökologisch bewirtschaftet. Bernhard Kranich zeigt oberhalb seines Elternhauses auf eins der Felder. Zwischen der Anhöhe und der Hofstelle hat er einen Graben gezogen, damit der Regen nicht den braunen Ackerboden in jedes hinterletzte Eck des Hofs schwemmt. Im Oktober will Kranich für die AfD in den Landtag, es ist nach 2018 seine zweite Kandidatur. Seine Partei schraubt sich in den Umfragen gerade nach oben, profitiert von anderen Gräben: den politischen, zwischen den Altparteien - und den gesellschaftlichen.

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3 Kommentare:


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Helene W.

am 21.09.2023 um 17:36

Bei aller gebotenen Neutralität des Autors dieses Artikels frage ich mich doch, wie dieses Portrait des AfD-Landtagskandidaten zustande gekommen ist. Erst letzte Woche hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Beobachtung der AfD in Bayern durch den Verfassungsschutz mit der Begründung zugelassen, das LfV gehe zu Recht davon aus, dass tatsächliche Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen der AfD bestünden. Wird das in dem Artikel irgendwo erwähnt? Gibt es kritische Nachfragen? Warum wird Bernhard Kranich nicht mit dem Wahlprogramm der AfD konfrontiert, wenigstens hinsichtlich der von ihm benannten Themengebiete: Bildung, die Aufarbeitung der Corona-Pandemie etc. Wäre doch interessant für den Leser, warum er diese Gebiete wählt, welche Probleme er sieht, wie er bzw. die AfD diese angehen will. Stattdessen eine Beschreibung der Wohnsituation incl. Lebenslauf des Kandidaten, Hinweise auf seine langjährige Verbundenheit mit der CSU. Dazu von Landrat Dreyer eine Unbedenklichkeitserklärung hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der AfD in Bayern. Könnte man fast schon als eine Wahlempfehlung auffassen.



Helene W.

am 22.09.2023 um 17:26

"Unser Autor setzt sich an mehreren Stellen kritisch mit der AfD, ihrem Wahlprogramm und dem Kandidaten auseinander. Unter anderem schreibt er: „… Und so tritt Kranich 2014, also ein Jahr nach der Gründung, der AfD bei. Ebenjener Partei, die das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz aufgrund möglicher verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet.“ Diesen Satz habe ich in dem Artikel tatsächlich übersehen, wofür ich mich entschuldige. Dennoch hätte ich mir Nachfragen gewünscht z.B. zu den angesprochenen Werten des Kandidaten, warum er sich für die AfD engagiert, inwieweit er sich mit dem Wahlprogramm seiner Partei identifiziert, was seine politischen Ideen und Ziele sind und wie er sie umsetzen will. Ich habe nicht davon gesprochen, Bernhard Kranich anders zu behandeln als andere zur Wahl stehende Kandidaten. Selbstverständlich erwarte ich im Rahmen dieser Kandidaten-Portraits, dass die Geschehnisse und die Aussagen der Realität entsprechen. Wie die sich daraus ergebenden Schlüsse interpretiert werden, kann getrost dem Leser überlassen werden. Homestory ist ja schön und gut, hier geht es aber nicht um einen Promi sondern um einen Politiker, der sich zur Wahl stellt. Dazu braucht es m.E. mehr Informationen und zwar insbesondere zu den politischen Vorstellungen, Einstellungen und Zielen des Kandidaten vor der Landtagswahl. Das ist der Kernpunkt meiner Kritik.



Simon K.

am 21.09.2023 um 18:29

Sehr geehrte Frau W., vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir können Ihre Kritik leider nicht teilen. Unser Autor setzt sich an mehreren Stellen kritisch mit der AfD, ihrem Wahlprogramm und dem Kandidaten auseinander. Unter anderem schreibt er: „… Und so tritt Kranich 2014, also ein Jahr nach der Gründung, der AfD bei. Ebenjener Partei, die das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz aufgrund möglicher verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet.“ Oder hier: „…"Folgen Sie mir unauffällig", schreibt Kranich unter seine Einträge. Und dort ist dann auch mal ein Bild von einem Söder-Wahlplakat mit hingekritzeltem Fadenkreuz auf der Stirn zu finden.“ Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass die AfD durch den Verfassungsschutz überwacht wird und dies höchstrichterliche Instanzen bestätigt haben. Gleichzeitig ist die AfD aber als Partei an demokratischen Wahlen zugelassen. Im Zuge unserer Berichterstattung widmen wir jeder zugelassenen Partei eine Homestory. Das heißt, wir versuchen dem Leser die Spitzen-Kandidaten auf persönlicher Ebene näher zu bringen und nicht nur die Wahlprogramme zu diskutieren. Dies geschieht unserer Ansicht nach in üppigem Ausmaß unter anderem in unserem Politikteil. Die Sorgfalts- und Objektivitätspflicht gebietet uns, alle zugelassenen Parteien gleich zu behandeln. Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, Wahlempfehlungen auszusprechen. Äußern unsere Autoren ihre Meinung, so machen wir die Artikel als Kommentare kenntlich. In unserer übrigen Berichterstattung versuchen wir Geschehnisse und Personen so real wie möglich darzustellen, damit sich der Leser und Wähler selbst eine Meinung bilden kann. Auf diesem Weg können wir weder Herrn Kranichs Verbundenheit mit der CSU noch die Aussage von Herrn Dreier verändern. Es ist unsere Pflicht, Getanes und Gesagtes möglichst realitätsgetreu wiederzugeben. Im Zusammenhang mit unserer weiteren Berichterstattung glauben wir, die Leser in Stadt und Landkreis Landshut umfassend bis zur Wahl zu begleiten. Dieser Text ist ein Bauteil davon. Bitte zögern Sie auch künftig nicht, uns zu kontaktieren. Der Austausch und die Diskussion mit unseren Lesern ist uns wichtig. Wir maßen uns nicht an, zu glauben, immer richtig zu liegen, aber wir tun unser bestes. Widersprechende Meinungen sind für uns dabei ein wichtiges Korrektiv, das wir sehr ernst nehmen. Mit freundlichen Grüßen, Simon Kunert Redaktion Landshut



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