Das Schicksal des EVL Landshut Eishockey ist besiegelt: In der nächsten Saison muss oder darf - je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet - der Traditionsverein in der Oberliga Süd antreten. Wie genau es in Landshut nun weitergeht, ist dagegen noch längst nicht geklärt. So stehen erst noch Gespräche mit "Partnern, der Stadt, den Fans und Sponsoren" an, wie Geschäftsführer Christian Donbeck sagt.

Auch hat der bisherige Boss Rainer Beck seine Anteile zur Verfügung gestellt, will den Weg freimachen für ein Konsortium aus mehreren Gesellschaftern. Er hält es für "unabdingbar, dass die große wirtschaftliche Verantwortung für die LES GmbH auf mehrere Schultern verteilt wird. Deshalb habe ich meine Gesellschaftsanteile zur Verfügung gestellt. Damit ist der EVL Landshut Eishockey finanziell breiter aufgestellt und stärker abgesichert als zuletzt."

Fraglich ist derzeit auch, wie es mit den Spielern weitergeht. Den für die DEL2 zusammengestellten Kader werden die Landshuter in der Oberliga wohl nur schwer finanzieren können. Zudem stehen in Liga drei weniger Kontingentstellen zur Verfügung. Die Spieler besitzen zwar wohl ligaunabhängige Verträge, Christian Donbeck wird den Kader nun aber doch nochmals umbauen müssen, wenn er denn weiter in verantwortlicher Position beim EVL bleiben darf.

Interesse an John Rogl?

Viele Spieler werden, zum Teil sicher auch wegen fehlender Alternativen, dem EVL die Treue halten. Andere werden bereits mit anderen Clubs in Verbindung gebracht. So sollen die Lausitzer Füchse um den letztjährigen Toptorschützen Patrick Jarrett werben. Der gerade erst verpflichtete Cory Quirk steht mit dem dänischen Verein Sønderjysk in Kontakt.

Und offenbar haben nun auch Straubing Tigers ein Auge auf Landshuter Spieler geworfen. So bestätigt Manager Jason Dunham gegenüber der Eishockey NEWS: "Ja, wir stehen in Kontakt mit Nachwuchsspielern aus dem Landshuter Profikader." Die Tigers sind bekanntlich noch auf der Suche nach einem achten Verteidiger und damit rückt wohl John Rogl in den Fokus. "Es ist sicher nicht sinnvoll, wenn Junioren-Nationalspieler in der Oberliga auflaufen sollen", bestätigt Dunham gegenüber dem Fachmagazin indirekt das Interesse am 19-Jährigen. Rogl wäre bei einem Wechsel zu den Tigers nach Thomas Brandl und Stefan Loibl bereits das dritte Landshuter Eigengewächs im Straubinger Kader.