EVL Landshut

John Rogl: Darum wage ich das Abenteuer EHC Red Bull München


John Rogl (Mi., hier noch im Trikot des EVL) hat sich für den EHC Red Bull München entschieden. (Foto: Georg Gerleigner)

John Rogl (Mi., hier noch im Trikot des EVL) hat sich für den EHC Red Bull München entschieden. (Foto: Georg Gerleigner)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Auch wenn der EVL ab nächster Saison nur noch drittklassig ist, seine Talentschmiede zählt immer noch zur absoluten Speerspitze Deutschlands. Dementsprechend heiß begehrt sind die in Landshut ausgebildeten Kufencracks. Einer von ihnen ist der 19-jährige John Rogl.

1,94 Meter groß, 90 Kilogramm - kurzum: Gardemaße für einen Verteidiger. Zudem noch mit dem nötigen Talent ausgestattet. In der Saison 2014/15 absolvierte der gebürtige Landshuter seine erste vollständige DEL2-Spielzeit. Mit Bravour. Mehrere DEL-Vereine bekundeten Interesse an dem bodenständigen Youngster.

Sein erster Ansprechpartner war freilich sein Heimatverein. "Ich wollte DEL2 spielen. Gerne hätte ich das auch in Landshut getan. Erst, als klar war, dass der EVL in die Oberliga geht, habe ich eine neue Herausforderung gesucht", bestätigt John Rogl gegenüber idowa.

Dann ging alles ganz schnell. Seit einigen Tagen ist klar: Rogl sucht diese neue Herausforderung in München. Ein durchaus gewagter Schritt, bedenkt man den mit etlichen Hochkarätern gespickten Kader der Oberbayern. Doch der 19-Jährige setzt andere Prioritäten: "Für mich ist erstmal wichtig, dass ich mich beim SC Riessersee (Anm. d. Red.: DEL2-Kooperationspartner des EHC Red Bull München) durchsetze und dort eine gute Saison spiele."

Wechselt ein Spieler zum EHC Red Bull München, vermuten nicht wenige im ersten Moment den schnöden Mammon als Grund dafür. Im Fall von John Rogl weit gefehlt. "Für mich war das Gesamtpaket ausschlaggebend. Ich finde in München top Bedingungen vor, kann auf höchstem Niveau trainieren und obendrein noch im Sommer die Akademie in Salzburg besuchen", bringt der 19-Jährige die wichtigsten Faktoren für seine Unterschrift in München auf den Punkt.

Der Reiz der Großstadt

Auf eben diese Unterschrift hatte auch Jason Dunham, Manager der Straubing Tigers, gehofft. Auch er zeigte starkes Interesse an einer Verpflichtung von John Rogl. Und der Youngster machte sich die Entscheidung nicht leicht. "Ich habe mir das lange überlegt, aber letzten Endes hat mich das Gesamtpaket und die Großstadt München mehr gereizt. Es war keine Entscheidung gegen die Tigers, sondern vielmehr eine Entscheidung für München", bestätigt Rogl. Zumal der 19-Jährige auch bei den Tigers erst einmal den Weg in die DEL2 zu deren Kooperationspartner Starbulls Rosenheim hätte antreten müssen.

Währenddessen bedauert auch in Landshut der ein oder andere den Wechsel des 19-Jährigen. Ein Jahr Oberliga wäre für seine Entwicklung nicht das Schlechteste gewesen - mehr Eiszeit, mehr Verantwortung. Ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen ist. "Natürlich hätte ich in der Oberliga eine ganz andere Rolle spielen können, aber die DEL2 ist einfach nochmal ein ganz anderes Niveau. Von daher bin ich überzeugt, dass meine jetzige Entscheidung die richtige ist", so der Youngster, der seit Donnerstag in München ist. Seine ersten Eindrücke? "Die Organisation hier ist top und ich wurde von der Mannschaft sehr gut aufgenommen", freut sich John Rogl auf sein bisher größtes sportliches Abenteuer. Meistert er auch diese Hürde, wird es freilich nicht das letzte seiner Karriere sein.