Abbruch bis 2040
Ein Jahr nach dem Atomausstieg: So läuft der Rückbau am Kernkraftwerk Isar
15. April 2024, 10:42 Uhr
Ein Jahr ist vergangen seit der Ära der Kernenergie in Deutschland, seit dem Ende der letzten drei Atommeiler, seit dem Aus des Kernkraftwerks Isar 2 am Standort Niederaichbach bei Landshut. Zuvor hatte sich nicht nur der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Schatten des Kühlturms von Isar 2 für den Erhalt des Standorts und sogar den Bau neuer Kernkraftwerke in Bayern ausgesprochen - auch in der Gesellschaft hatte sich die Wahrnehmung der Technologie während der Energiekrise und des Ukraine-Kriegs gewandelt. Für einen Moment schien Kernenergie wieder salonfähig. Doch nach dem Streckbetrieb bis zum 15. April 2023 und 35 Betriebsjahren von Isar 2 blieb die Renaissance der Kernkraft aus. Was ist seitdem passiert?
Erst vor wenigen Wochen hat Betreiberin PreussenElektra vom bayerischen Umweltministerium die Rückbaugenehmigung für Block 2 erhalten. Fast trotzig wiederholte Umweltminister Thorsten Glauber gegenüber der Deutschen Presseagentur nach der Genehmigung das, was er schon wenige Wochen vor der Abschaltung als das Ende "eines großen Kapitels der bayerischen Wohlstandsgeschichte" bezeichnet hatte: Der Ausstieg sei falsch, doch mit dem Atomgesetz erzwinge der Bund den Bescheid zum Rückbau.
Am Jahrestag der Abschaltung hat nun Kraftwerksleiter Carsten Müller den Stand des Rückbaus vorgestellt: Schon seit Oktober ist ein erneuter Betrieb des Kraftwerks für PreussenElektra vom Tisch und schon kurze Zeit später auch technisch nicht mehr möglich. Bis 2040 soll der Rückbau von Block 2 laut Müller für etwa 1,1 Milliarden Euro abgeschlossen sein. Etwa 90 Prozent der Gebäudemassen des Kraftwerks sollen bis dahin dem Wertstoffkreislauf zugeführt worden sein, etwa zwei bis fünf Prozent der Masse landen als radioaktiver Abfall im Zwischenlager oder im Schacht Konrad.
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