Landshut lässt nicht locker
Doch noch Bundes-Fördermittel für die Eisstadion-Sanierung?
28. Januar 2020, 17:04 Uhr aktualisiert am 28. Januar 2020, 17:04 Uhr
Die Sanierung des Landshuter Eisstadions ist in vollem Gange. Am Sonntag machte sich eine Delegation rund um Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) einen Eindruck vom Baufortschritt - und brachte eine weitere Bewerbung um Fördermittel des Bundes ins Gespräch.
Mit rund 22 Millionen Euro schlägt die laufende Generalsanierung des Eisstadions am Gutenbergweg zu Buche. Die Kosten muss die Stadt Landshut als Eigentümerin der Sportanlage bislang weitestgehend allein schultern. Denn ein Antrag auf Aufnahme des Projekts in das vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) aufgelegte Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" blieb bisher erfolglos. In diesem Jahr wird sich die Stadt Landshut ein zweites Mal bewerben und ihren Antrag erneuern. Gleichzeitig wird kräftig die Werbetrommel in eigener Sache gerührt: Auf Einladung von Oberbürgermeister Alexander Putz machte sich eine hochrangige Delegation um Stephan Mayer (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, am Sonntag anlässlich der DEL2-Partie zwischen dem EV Landshut und den Kassel Huskies vor Ort ein Bild vom Fortschritt der Baumaßnahme.
Neben Staatssekretär Mayer nahmen auch Bernd Sibler (ebenfalls CSU), bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Franz Reindl, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, die Bundestags- beziehungsweise Landtagsabgeordneten Florian Oßner, Nicole Bauer, Helmut Radlmeier und Jutta Widmann sowie die beiden Altoberbürgermeister Josef Deimer und Hans Rampf an dem Termin teil. Die Idee zu diesem Treffen, welche von OB Putz umgehend aufgegriffen wurde, stammt vom langjährigen Sportamtsleiter der Stadt und früheren Eishockey-Nationalspieler Alois Schloder. Auch die regionalen CSU-Direktabgeordneten Oßner und Radlmeier hatten im Vorfeld auf Bundes- und Landesebene ihren Einfluss geltend gemacht und ihre Parteikollegen zu einem Besuch in Landshut animiert, so dass Vertreter der Stadt am Sonntag die Gelegenheit hatten, das Bauprojekt vor einflussreichen Entscheidungsträgern zu präsentieren.
Bundesweit für Nachwuchsarbeit bekannt
Bevor Baureferent Johannes Doll, Bernhard Herrndobler, Leiter des Sachgebiets Hochbau, und Architekt Stefan Feigel das Bauvorhaben im Detail vorstellten, wies Alexander Putz eindringlich auf die große Bedeutung des Standorts Landshut für den deutschen Eishockeysport hin. Vor allem für seine hervorragende Nachwuchsarbeit sei der Eislaufverein Landshut (EVL) bundesweit bekannt. "Zahlreiche Nationalspieler sind im Stadion am Gutenbergweg ausgebildet worden und haben hier den Grundstein für ihre nationalen und internationalen Erfolge gelegt", betonte der Oberbürgermeister, der zudem an den Status Landshuts als Landesleistungszentrum für Eishockey erinnerte. "Die Stadt ist sich dieser Verantwortung bewusst und deswegen seit Jahrzehnten bemüht, für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen."
Die seit Mai 2019 laufende Generalsanierung sei überfällig und alternativlos gewesen, so Putz weiter. Denn: "Die Betriebserlaubnis für das Stadion wäre im Sommer 2019 ausgelaufen und aufgrund der maroden Dachkonstruktion von den Statikern nicht mehr verlängert worden. Wir standen also vor der Wahl, die Sanierung ohne weiteren Zeitverzug anzugehen oder das Eisstadion zu schließen - und damit das endgültige Aus für den Eissport in Landshut zu besiegeln."' Deshalb habe sich der Stadtrat parteiübergreifend und mit überwältigender Mehrheit für das Projekt ausgesprochen. Die hohen Kosten seien angesichts der vielen anderen Investitionen, vor denen die Stadt gerade im Schulbereich stehe, aber natürlich eine enorme Herausforderung, gab Putz offen zu: "Es wäre eine große Hilfe, wenn der Bund uns finanziell etwas unter die Arme greifen könnte und unsere zweite Bewerbung im Rahmen des BMI-Programmes von Erfolg gekrönt sein würde."
Letztes Wort hat der Bundestag
Bei Stephan Mayer stieß der Oberbürgermeister auf offene Ohren. Der Parlamentarische Staatssekretär verschwieg jedoch nicht, dass die entsprechenden Förderprogramme meist vielfach überzeichnet seien. Im Klartext: Es gibt in der Regel deutlich mehr geeignete Bewerbungen als Finanzmittel zur Verfügung stehen. Das sei letztlich der Grund gewesen, warum man Landshut und das städtische Eisstadion 2019 "leider nicht berücksichtigen konnte". Staatssekretär Mayer begrüßte aus voller Überzeugung die erneute Bewerbung der Stadt Landshut, schränkte aber ein: "Das letzte Wort hat in diesem Fall natürlich immer der Haushaltsgeber, der Deutsche Bundestag. Er entscheidet letztlich über die Verteilung der Mittel."
Ob sich die Hoffnung der Stadt und aller Eishockeybegeisterten in der Region Landshut tatsächlich auch erfüllt und wenn ja, wie viel Geld am Ende konkret fließen wird, wird der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags voraussichtlich im März entscheiden. Diesem Gremium gehört auch der Direktabgeordnete für den Wahlkreis Landshut-Kelheim, Florian Oßner, an. Oberbürgermeister Putz jedenfalls ist zuversichtlich, dass die Nachrichten aus Berlin diesmal positiver ausfallen werden.