EVL Landshut

Christian Donbeck: "Werde dem Schicksal des Vereins nicht im Weg stehen!"


EVL-Geschäftsführer Christian Donbeck. (Foto: Georg Gerleigner)

EVL-Geschäftsführer Christian Donbeck. (Foto: Georg Gerleigner)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

"Das ist ein echter Meilenstein!", titelte der EVL Landshut am Sonntagabend auf seiner Homepage. Gemeint war damit nicht etwa der Erwerb einer DEL-Lizenz, sondern die Lizenzierung für die Oberliga Süd.

Noch-Gesellschafter Rainer Beck öffnet hierfür noch ein letztes Mal die Schatulle, um sämtliche Verbindlichkeiten auszugleichen und macht dann den Weg frei für neue (alte) Gesellschafter.

Wohl eher Schadensbegrenzung anstatt ein Meilenstein in der ruhmreichen Historie des EVL. Wie geht es jetzt weiter mit dem Traditionsverein? Der Spielbetrieb muss zunächst einmal gewährleistet werden. Verhandlungen mit Spielern und Sponsoren stehen deshalb auf der Tagesordnung. Die führt im Moment noch LES-Geschäftsführer Christian Donbeck. Doch auch er ist durch das Desaster der vergangenen Wochen zur Persona non grata in Eishockey-Landshut avanciert. "Es geht hier nicht um einzelne Personen, sondern um das Schicksal dieses Vereins", äußert sich Donbeck auf idowa-Nachfrage. Und doch: "Sollte ich diesem Schicksal in irgendeiner Form im Weg stehen, werde ich natürlich den Weg frei machen und gehen", macht Donbeck keinen Hehl aus seiner Zukunft.

Fans drohen mit Heimspiel-Boykott

Fakt ist, dass das Duo Beck/Donbeck bei Sponsoren, Fans und Spielern einiges an Kredit verspielt hat. Die Folge: Etliche EVL-Fans drohen bereits mit einem Heimspiel-Boykott, sollte Christian Donbeck auch in Zukunft noch eine tragende Funktion bei der LES haben. Dazu kommt das Misstrauen aus der regionalen Wirtschaft. Am Montag zählte ebm-papst-Chef Stefan Brandl den LES-Geschäftsführer öffentlich an: ""Bei der LES in der heutigen Form wird sich ebm-papst nicht mehr in dieser Weise engagieren. Herr Beck und Herr Donbeck hinterlassen hier verbrannte Erde. Es ist keine Vertrauensbasis mehr da."

Worte, die ihre Wirkung nicht verfehlen. "Ich bin in Kontakt mit Stefan Brandl und ich kenne natürlich seine nachvollziehbare Sicht der Dinge. Wir werden uns diese Woche nochmal mit ebm-papst zusammensetzen und versuchen, die Wogen zu glätten", sagt Christian Donbeck und betont erneut: "Was zählt, ist die Zukunft des Vereins, nicht aber meine Zukunft."

Auch Landshuts Rathaus-Chef Hans Rampf hat hierzu klare Ansichten: "Ein Neustart wäre das einzig Richtige. Mit dem alten Geschäftsführer wäre das nicht vermittelbar." Gleichwohl betont Rampf, dass in der Ära Donbeck freilich nicht alles schlecht war: "Christian Donbeck ist ein starker Mann für die Sponsorenakquise, aber im kaufmännischen Bereich hat er offensichtlich zu fehlerhaft gearbeitet." Die Stadt pocht darüber hinaus natürlich auch weiterhin auf die offenen Forderungen gegenüber der LES in Höhe von weit über 60.000 Euro. "Wir haben das über ein dreiviertel Jahr hinweg mehrmals angemahnt, aber keine Zahlung erhalten. Das können wir der LES natürlich nicht einfach schenken. Da gibt es klare Spielregeln und an die hat sich jeder zu halten", mahnt Rampf.

Hoffnungsschimmer für Dauerkarten-Inhaber

Ungeachtet seines eigenen Schicksals im Verein versucht Christian Donbeck das stark ramponierte Flaggschiff EVL zumindest wieder halbwegs auf Kurs zu bringen. Hoffnung macht er dabei auch den über 600 Dauerkarten-Käufern, die ihr Geld zwischenzeitlich schon abgeschrieben hatten: "Wir werden ab Dienstag alle Dauerkarten-Inhaber kontaktieren und ihnen anbieten, entweder den vollen Betrag zurückzuzahlen oder aber die Differenz zur Oberliga-Dauerkarte zu erstatten."

Derweil bleibt wohl auch das Vorbereitungsprogramm wie geplant bestehen. "Es kann sein, dass noch ein bis zwei Partien gegen DEL-Klubs dazukommen", bestätigt Donbeck. Eine Kooperation mit einem DEL2-Verein sei außerdem nicht geplant.

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